Gelsenkirchen. . Schalkes Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes ist viel früher als erwartet ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Sorgen bereitet dem Tabellenvierten allerdings Atsuto Uchida. Der Japaner musste zur medizinischen Behandlung in seine Heimat zurückreisen.

Nichts scheint unmöglich beim FC Schalke 04: Die Sorgen, die den Verein nach der enttäuschenden Hinrunde plagten, haben sich nach überzeugenden Leistungen und drei Siegen in Serie in Wohlgefallen aufgelöst. Die Fragezeichen hinter der Torhüterposition hat Ralf Fährmann mit ganz starken Leistungen von der Tafel radiert. Selbst Verletzungen – wie die von Kapitän Benedikt Höwedes – heilen scheinbar wie von Geisteshand. Gute Vorzeichen für das Spiel am Samstag beim Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen.

Erst am vergangenen Sonntag hatte der FC Schalke gemeldet, sein Kapitän Benedikt Höwedes habe sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Die Ausfallzeit wurde auf drei bis vier Wochen taxiert. Doch zur Freude seines Trainers Jens Keller und zur Überraschung aller Trainingszuschauer stand Benedikt Höwedes bereits am Donnerstag wieder im Mannschaftstraining. Grünes Licht für das Spitzenspiel gab es von Keller allerdings noch nicht: „Ich bin froh, ihn wieder dabei zu haben“, sagte der Trainer, „aber er spürt bei einigen Bewegungen noch leichte Probleme.“ Das Abschlusstraining am Freitag soll die Antwort liefern, ob der 25-Jährige in Leverkusen einsatzfähig ist.

Uchida lässt sich in Japan behandeln

Weniger erfreulich sind aus Schalker Sicht die Nachrichten um Atsuto Uchida. Der Japaner hatte sich in der Schlussphase des Spiels gegen Hannover ebenfalls einen Muskelfaserriss zugezogen. Zur ersten Diagnose gesellte sich dann Anfang der Woche eine Sehnenverletzung. Der Abwehrspieler flog bereits in sein Heimatland zurück, um die Verletzung von seinen Ärzten nochmals untersuchen zu lassen. Ihm droht neben wochenlangem Sportverbot sogar eine Operation.

Für Julian Draxler kommt das Spiel in Leverkusen wahrscheinlich noch zu früh. Schalkes Zehner ist zwar schon seit Tagen wieder im Mannschaftstraining, kann dort aber noch nicht volles Tempo gehen. „Für die erste Elf wird es wohl nicht reichen“, erklärte Keller, ließ aber durchblicken, dass er Draxler wohl einen Platz auf der Ersatzbank reservieren wolle: „Ich hätte ihn in Leverkusen gerne dabei. Aber das wird sich erst am Freitag entscheiden.“ Voll mitziehen konnte am Donnerstag hingegen Roman Neustädter. Auch er hatte sich im Spiel gegen Hannover verletzt, ist für die Partie beim Tabellenzweiten aber wieder eine Option.

Trotz des Verletzungspechs und der vielen personellen Fragezeichen sieht Jens Keller dem Spiel bei Bayer 04 Leverkusen mit Freude entgegen. Von einer Wohlfühlsituation könne trotz der neun Punkte aus den letzten drei Spielen zwar keine Rede sein, dennoch ist der Trainer sicher: „dass wir in Leverkusen bestehen können.“ Eine Einschätzung, die nichts mit dem überraschenden Pokal-Aus der Leverkusener am Mittwoch gegen den Zweitligisten FC Kaiserslautern zu tun habe.

Die Aussicht, die Tabellenposition mit einem weiteren Sieg nachhaltig zu verbessern, sieht auch Schalkes Manager Horst Heldt als möglichen Zusatzmotor für die Partie in Leverkusen. Ob er momentan als Mahner auftrete, ob er die Mannschaft vor einem mentalen Höhenflug bewahren müsse, wurde Heldt am Donnerstag gefragt. „Wissen Sie, es ist auch ein Agieren, wenn man einfach etwas laufen lässt.“ Und es läuft ja auch, auf Schalke.