Gelsenkirchen. . „Ich gehe davon aus, dass ich spiele“, sagt Benedikt Höwedes. Am Sonntag kommt Hannover in die Veltins-Arena. „Wir dürfen uns nicht in Zufriedenheit baden“, betont der 25-Jährige, der wieder rechter Verteidiger spielen, aber auch in die Innenverteidigung zurückkehren könnte.

Benedikt Höwedes kennt seinen FC Schalke 04 bestens. Und deshalb kommt es dem Kapitän auch gar nicht in den Sinn, mit einer riesigen Lobhudelei zu beginnen. Trotz des ausgezeichneten Starts in die Rückrunde. „Wir dürfen uns nicht in Zufriedenheit baden“, sagt der 25-Jährige. „Es wird nicht von alleine laufen, da steckt schon Arbeit hinter.“ Das 3:0 beim Hamburger SV und das 2:1 gegen den VfL Wolfsburg sind auch Ergebnisse der Winterpause. „Wir haben uns unsere Gedanken gemacht: der Trainer-Stab und wir Spieler“, erzählt Benedikt Höwedes.

Das heißt? Der Kapitän nennt mehrere Faktoren. Zum Beispiel, mehr Zug in die Mannschaft bekommen zu haben, sich stetig verbessern zu wollen. „Dass auch im Training“, sagt er, „immer eine gewisse Spannung herrscht.“ Dass auch dort der letzte Pass sicher gespielt werde. „Daran müssen wir weiter akribisch arbeiten“, betont die Schalker Nummer 4. „Wir dürfen nicht anfangen, wieder zu schludern.“ So wie teilweise zur Mitte der Hinrunde, als „wir zu schlampig und zu nachlässig waren“, sagt Benedikt Höwedes.

Höwedes lobt und warnt

Klar: Die beiden Erfolge zum Rückrunden-Auftakt haben gut getan. „Wir sind super glücklich, dass wir erst mal sechs Punkte eingefahren haben“, erzählt der Nationalspieler, ohne jedoch großartig überrascht zu sein. „Es war eher überraschend, dass Gladbach und Wolfsburg jeweils beide Spiele verloren haben“, erklärt er und schiebt auch gleich eine Warnung hinterher. „Wenn wir locker lassen, kann es gleich wieder in die andere Richtung gehen“, sagt er. „Wir müssen so gierig bleiben, wie wir es im Moment sind.“

Also auch wieder am kommenden Sonntag (17.30 Uhr/im Live-Ticker), wenn Hannover 96 in der Veltins-Arena auflaufen wird. Und Benedikt Höwedes wie gegen den VfL Wolfsburg, als Atsuto Uchida gesperrt gewesen ist, als rechter Verteidiger? „Das ist mir relativ egal“, sagt er, macht aber kein Geheimnis daraus, dass er lieber Innen- als Außenverteidiger spiele.

"Die Mannschaft steht über jedem Einzelnen"

Spaß macht ihm aber mittlerweile aber auch die Rolle des rechten Außenverteidigers, zumal er diese in der Nationalmannschaft schon einige Male eingenommen hat. „Ich glaube, dass ich auch da mit meinen Qualitäten weiterhelfen kann“, betont Benedikt Höwedes, und er ist auch selbstbewusst. „Ich gehe davon aus, dass ich spiele“, sagt er – also wie gegen Wolfsburg für den Japaner Atsuto Uchida oder wieder in der Innenverteidigung, so dass wohl Felipe Santana seinen Platz dort räumen müsste.

Teil der Schalker Wintergedanken ist auch gewesen, noch einmal zu verdeutlichen, dass „die Mannschaft über jedem Einzelnen steht und jeder seine persönlichen Interessen zurückstellen muss“, sagt Benedikt Höwedes. Dazu gehört auch eine aufmerksame Arbeit auf dem Rasen. Mit den ersten Ergebnissen ist Schalkes Kapitän zufrieden. „Es ist noch nicht alles perfekt“, sagt er. Aber was hat sich denn entscheidend verbessert? „Dass alle begriffen haben, dass wir konzentriert gegen den Ball arbeiten müssen. Das fängt bei den Stürmern an. Daran sind elf Leute beteiligt.“

Acht Spieler sind im neuen Schalker Mannschaftsrat

Nicht ganz so viele, aber deutlich mehr als zuvor sind im neuen Mannschaftsrat des FC Schalke 04. Acht, um genau zu sein: Neben Benedikt Höwedes sind es Julian Draxler, Klaas-Jan Huntelaar, Roman Neustädter, Kevin-Prince Boateng, Tim Hoogland, Timo Hildebrand und Ralf Fährmann. „Ich habe Bedarf gesehen, dass wir etwas machen müssen“, sagt der Kapitän. „Ich möchte, dass mehr Leute Verantwortung übernehmen. Mit mehreren Leuten ist es auch einfacher, für gute Stimmung zu sorgen.“

Diese Stimmung soll sich auch auf die Anhänger der Königsblauen übertragen, die bekanntlich vor allem eines sehen und auch spüren wollen: Leidenschaft. Es gibt bekanntlich ein Klub-Motto: Wir leben dich! „Wenn die Fans sehen“, sagt Benedikt Höwedes, „dass wir uns auf dem Platz den Arsch aufreißen, nehmen sie das auch wahr. Das müssen wir zeigen. Dass wir gewillt sind, Spiele zu gewinnen.“