Gelsenkirchen. Schalkes Sead Kolasinac ist am Donnerstagvormittag zwar auf den Rasen am Ernst-Kuzorra-Weg zurückgekehrt, musste die Einheit jedoch wieder abbrechen. Überhaupt keine Sorgen macht sich Schalkes Cheftrainer Keller vor dem Hertha-Spiel am Samstag dagegen um Kevin-Prince Boateng.
Vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr/live im Ticker) bei Hertha BSC bangt der FC Schalke 04 um den Einsatz von Sead Kolasinac. Nachdem der 20-Jährige am Dienstag im Training einen Pferdekuss bekommen hatte, kehrte er am Donnerstagvormittag zwar auf den Rasen am Ernst-Kuzorra-Weg zurück, er musste die Einheit jedoch wieder abbrechen. „Da müssen wir abwarten“, sagt Jens Keller, der sonst auf das Personal, das das Revierderby gegen Borussia Dortmund mit 1:3 verloren hat, zurückgreifen kann.
Boateng bereitet keine Sorgen
Überhaupt keine Sorgen macht sich der Schalker Cheftrainer um Kevin-Prince Boateng, obwohl der 26-Jährige am Mittwoch erneut einen Tag zwecks Knie-Pflege in München verbracht hat. „Da hat er ein wahnsinniges Vertrauen“, erklärt Jens Keller. „Er hat beide Einheiten am Dienstag und auch heute voll mittrainiert. Er wird am Samstag spielen.“
Und er wird zu jenem Klub zurückkehren, bei dem für ihn alles begonnen hat. Bereits als Siebenjähriger hatte Kevin-Prince Boateng in Berlin angefangen, als 18-Jähriger in der Bundesliga debütiert, ehe er zwei Jahre später Deutschland verließ und zu Tottenham Hotspur wechselte. Borussia Dortmund, der FC Portsmouth und der AC Mailand waren dann die weiteren Stationen des Mittelfeld-Mannes, ehe er bei den Königsblauen landete.
„Ich freue mich wahnsinnig auf die Partie gegen meinen ehemaligen Verein“, sagt Kevin-Prince Boateng. „Es ist für mich etwas ganz Besonderes, dort aufzulaufen, wo vor etlichen Jahren alles angefangen hat.“ Dabei wird er sicherlich eine wichtige Rolle spielen, obwohl Schalkes Trainer Jens Keller diese nicht zu sehr strapazieren will. Aber die Leistung der Mannschaft steht und fällt doch in diesen Tagen und Wochen mit der Leistung Kevin-Prince Boatengs? „Nein, das würde ich nicht sagen“, betont Jens Keller. „Er ist ein wichtiger Spieler, aber das Spiel in Braunschweig haben wir auch ohne ihn gedreht. Es ist nicht so, dass wir von ihm abhängig sind. Aber wir sind froh, wenn er dabei ist.“
"Man munkelt? Man munkelt ganz viel!"
Klar: Das lädierte linke Knie Kevin-Prince Boatengs, das 2007 wegen eines Schadens am Innenmeniskus erstmals operiert worden ist, gehört auch zu den Themen während der Schalker Pressekonferenz am Donnerstag – und somit selbstverständlich auch Ottmar Hitzfeld, der Schweizer Nationaltrainer, der gesagt hat, dass der Deutsch-Ghanaer nicht gesund aus Italien nach Gelsenkirchen gekommen sei.
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Horst Heldt schmunzelt. „Ich weiß nicht, was die Leute da reitet, vom Hörensagen irgendetwas nach außen zu tragen“, sagt der Manager der Königsblauen, der vom Meister-Trainer Borussia Dortmunds und des FC Bayern München enttäuscht ist. „Das ist nicht sehr seriös rübergekommen. Eigentlich weiß er, was er sagt“, erzählt Horst Heldt. „Er wollte sich eigentlich auch melden. Aber das ist bis heute nicht geschehen. Das ist sehr enttäuschend und nicht nachvollziehbar. Sehr bedauerlich.“ Aber es wird dennoch gemunkelt? „Man munkelt? Man munkelt ganz viel“, sagt der Manager und lacht.
Hertha-Trainer Jos Luhukay lobt "Vollstrecker und Vorbereiter"
Jedenfalls erwartet Kevin-Prince Boateng am Samstag im Olympiastadion ein hart umkämpftes Spiel. „Die Berliner“, sagt Schalkes Nummer 9. „haben in dieser Saison oft bewiesen, dass sie in der Lage sind, ordentlich mitzumischen.“
Und in Zahlen schlägt sich das so nieder, dass Hertha BSC auf Rang fünf einen Punkt und zwei Plätze vor den Königsblauen liegt. Von sich und seinem Team fordert Kevin-Prince Boateng, dass „wir den nächsten Schritt machen und unser Leistungsvermögen konstanter abrufen müssen“, sagt er. Dabei ist ihm eines jetzt schon sicher, nämlich der Respekt des Gegners. „Er ist Vollstrecker und Vorbereiter zugleich“, lobt Hertha-Trainer Jos Luhukay.