Basel. . Horst Heldt rechnet in Basel mit einem Hexenkessel, er erwartet aber noch keine Vorentscheidung. „Es braucht noch ein paar Spiele, um eine Tendenz zu erkennen“, sagt er. Benedikt Höwedes: „In der Champions League haben wir uns immer gut präsentiert.“
So eine Englische Woche hat natürlich auch ihr Gutes. Enttäuschungen lassen sich schnell wieder wettmachen, für das Verharren im Frust bleibt gar keine Zeit. „Es geht Schlag auf Schlag, wir sind jetzt in diesem Rhythmus, und das ist auch gut so“, meinte Horst Heldt, der Manager des FC Schalke 04, am Montag. Und auch Kapitän Benedikt Höwedes will sich nicht mehr länger mit all den Ärgernissen des Wochenendes befassen. Der verschenkte Sieg beim 3:3 in Hoffenheim soll nicht zur Belastung werden, stattdessen wollte der Abwehrchef Vorfreude auf einen weiteren Champions-League-Festtag an diesem Dienstag beim FC Basel verbreiten (20.45 Uhr im Liveticker). „Wir haben das Hoffenheim-Spiel analysiert und abgehakt“, erklärte Höwedes. „In der Champions League haben wir uns immer gut präsentiert, und das soll uns auch diesmal gelingen. Wir haben doch schon bewiesen, dass wir es drauf haben.“
Die letzte Auswärtsniederlage in der Königsklasse liegt tatsächlich schon ein Weilchen zurück. Im Mai 2011 war Schalke beim 1:4 bei Manchester United chancenlos – damals allerdings handelte es sich bereits um das Halbfinale. „Wir versuchen natürlich, die Serie weiter auszubauen“, kündigte Höwedes an.
Vor Basel haben die Königsblauen berechtigten Respekt. „Das ist eine richtig gute Mannschaft, das hat sie ja auch mit dem 2:1-Sieg in Chelsea gezeigt“, meint Schalkes Kapitän. „Und trotzdem wollen wir selbstbewusst in dieses Spiel gehen. In dieser Champions-League-Gruppe ist alles offen.“
Keller will Fehler abstellen
Für Trainer Jens Keller geht es vor allem darum, die zu häufig wiederkehrende Vielzahl an individuellen Fehlern kurzfristig zu minimieren, im Idealfall gar ganz zu beseitigen. Aber warum bloß fällt das so schwer? „Gute Frage“, sagt der Trainer. „Wir führen Einzelgespräche, machen Video-Analysen, und wir trainieren gezielt in den Bereichen, in denen wir Fehler erkannt haben. Am Ende aber hat es vor allem etwas mit Konzentration zu tun.“
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Keller will aber keine Krisenstimmung aufkommen lassen, er will sich von dem beschämenden 0:4 gegen die Bayern und dem unnötigen 3:3 in Hoffenheim nicht entmutigen lassen. „Wir haben von den vergangenen sieben Spielen fünf gewonnen, eins verloren und einmal unentschieden gespielt. Das ist ja keine Negativserie.“
Für die Partie in Basel fordert der 42-Jährige eine andere Grundhaltung als in der zweiten Hälfte in Hoffenheim: „Wir müssen mit Mut nach vorne spielen, ohne die Defensivtaktik außer Acht zu lassen.“
Auch Manager Horst Heldt hofft darauf, dass von einem guten Auftritt und einem guten Resultat in Basel auch ein Schub für die nächsten nationalen Aufgaben ausgeht: „Klar ist, dass wir zu wenige Punkte aus den ersten sieben Spielen geholt haben“, sagt er. „Aber jetzt spielen wir gegen Augsburg und in Braunschweig, und da sollten wir möglichst sechs Punkte holen.“
Heldt rechnet mit einem Hexenkessel
In Basel rechnet Heldt mit einem Hexenkessel. In Duellen zwischen Schweizern und Deutschen sei immer viel Adrenalin, sagt er. Am zweiten Königsklassen-Spieltag erwartet er aber noch keine Vorentscheidung in der Gruppe: „Es braucht noch ein paar Spiele, um eine Tendenz zu erkennen.“
In jedem Fall muss Schalke mit einem Heimteam rechnen, das voll aufs Gaspedal treten wird. Trainer Murat Yakin, der frühere Stuttgarter und Kaiserslauterner Bundesliga-Profi, setzt ganz auf Offensive. Beim Sieg in Chelsea berief er vier Angreifer, darunter den ebenfalls aus der Bundesliga bekannten Routinier Marco Streller und den vor Saisonbeginn von Schalke umworbenen Valentin Stocker.
Nachlässigkeiten werden von denen garantiert bestraft. Schalke steht mal wieder am Scheideweg.