Gelsenkirchen. . Zehn-Millionen-Mann Kevin-Prince Boateng hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 zurück in die Erfolgsspur geführt. Beim Champions-League-Start gegen Steaua Bukarest ist ein Sieg Pflicht. Die Mannschaft muss an die vergangen Bundesliga-Spiele gegen Bayer Leverkusen und Mainz 05 anknüpfen.

Der Fehlstart in die Saison ist endgültig abgehakt, nun will Schalke 04 mit frischer „Prince-Power“ auch in der Champions League durchstarten. „Ganz klar: Wir sind heiß“, sagte Kevin-Prince Boateng vor dem Königsklassen-Auftakt am Mittwoch gegen Steaua Bukarest (20.45 Uhr/live in unserm Ticker).

Vor allem durch den Zehn-Millionen-Mann ist auf Schalke wieder Selbstvertrauen eingekehrt, und nun ist der Plan einfach: Ein Sieg gegen den rumänischen Meister soll die Spur legen für den ganz großen Coup am Samstag gegen Bayern München. Doch Gedanken an das Spiel gegen den Triple-Sieger der Vorsaison sind vorerst tabu.

Boateng „ist enorm wichtig“

„Wir starten daheim in die Champions League und wollen dieses Duell für uns entscheiden. Um durch die Gruppenphase zu kommen, sollten wir mit einer ähnlich konzentrierten Vorstellung zu Werke gehen“, sagte Manager Horst Heldt mit Blick auf das 1:0 beim FSV Mainz 05, das Boateng mit seinem Tor sichergestellt hatte. „Er ist enorm wichtig für die Mannschaft“, sagt Heldt, „ein Qualitätsspieler, der die anderen mitreißen kann.“

Seit der 26 Jahre alte Boateng vom AC Mailand gemeinsam mit Dennis Aogo zu den Königsblauen gestoßen ist, läuft es rund. Vor dem Sieg in Mainz stand auch schon gegen Bayer Leverkusen (2:0) die Null, und die wiedergefundene Stabilität in der Defensive soll auch der Schlüssel zum Sieg gegen Steaua sein. „Wenn wir so konzentriert stehen, bin ich zuversichtlich, dass wir es wieder schaffen“, sagt Boateng, der sich seine neue Verbundenheit zu Schalke auch etwas kosten lässt: Er kaufte sich für einen fünfstelligen Betrag eine Loge in der Veltins-Arena.

Auftaktsieg würde Schalke eine Million Euro bescheren

Doch zumindest statistisch betrachtet dürfte es mit einem Dreier zum Auftakt der Champions League, der gleich eine glatte Million Euro zusätzlich in die Kasse spülen würde, nicht ganz einfach werden. Nur ein einziger Sieg gelang den Schalkern in den letzten sechs Heimspielen auf internationaler Ebene, und erst einmal (2010/11) haben die Königsblauen ihr erstes Heimspiel in einer Champions-League-Gruppenphase gewonnen.

Steaua könnte der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt sein, denn an die Rumänen haben die Schalker gute Erinnerungen. In der Saison 2011/2012 trafen beide Mannschaften in der Gruppenphase der Europa League aufeinander. Die Königsblauen gewannen zu Hause mit 2:1, auswärts gab es ein 0:0. In dieser Saison schaffte Steaua, das vom ehemaligen Bundesligaprofi Laurentiu Reghecampf (Cottbus, Aachen, Kaiserslautern) trainiert wird, wie auch die Schalker über die Play-offs den Sprung in die Königsklasse (1:1, 2:2 gegen Legia Warschau).

„Die Mannschaft geht einen positiven Weg“

„Durch die Erfolgserlebnisse ist das ganze Umfeld natürlich etwas lockerer und entspannter. Das hilft natürlich sehr“, sagt Abwehrspieler Joel Matip, der in Krisenzeiten gerne mal zuerst den Unmut der Fans abbekommt: „Die Mannschaft geht einen positiven Weg. So kann es weiterlaufen.“

Kapitän und Abwehrchef Benedikt Höwedes ist sich sogar sicher: „Wenn wir wieder so konzentriert und fokussiert auftreten, sollten wir gegen die Rumänen die drei Punkte in Gelsenkirchen behalten.“

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Schalke: Hildebrand - Uchida, Höwedes, Matip, Aogo - Neustädter, Höger - Farfan, Kevin-Prince Boateng, Draxler - Szalai - Trainer: Keller

Steaua Bukarest: Tatarusanu - Georgievski, Szukala, Gardos, Latovlevici - Bourceanu, Pintilii - Popa, Stanciu, Tanase - Piovaccari - Trainer: Reghecampf

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

(sid)