Mainz. Er schaute, schlenzte und traf - Kevin-Prince Boateng war beim hart erkämpften Schalker 1:0-Auswärtssieg in Mainz der Matchwinner. In unserer Einzelkritik gibt es für den königsblauen Star die Note 2. Doch nicht nur Boateng überzeugte.
Noten von 2 bis 4: Diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der Schalker Spieler im Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05.
Boateng schießt Schalke zum Sieg
Alle Schalker in der Einzelkritik
Timo Hildebrand: Er musste nicht einmal ernsthaft eingreifen und blieb deshalb zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor.
Note: 3
Atsuto Uchida: In der königsblauen Abwehr war er der Schwachpunkt. Er stand ein ums andere Mal falsch, zum Beispiel bei den Torschüssen von Eric Maxim Choupo-Moting (21.) und Elkin Soto (38.). Zudem handelte er sich nach einem Foul an Choupo-Moting zurecht die Gelbe Karte ein (37.). Seine Offensivbemühungen litten darunter, dass Jefferson Farfan in der ersten Hälfte nicht seinen muntersten Tag erwischt hatte und auf seine Ideen nur selten einging. Erst nach dem Wechsel stabilisierte er sich.
Note: 4
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Benedikt Höwedes: Der Kapitän kehrte nach einer Gelb-Rot-Sperre in die Startelf zurück und verteidigte in der Innenverteidigung wieder auf der rechten Seite. In der Anfangsphase übernahm er eine ganz wichtige Rolle, da sich die Schalker nicht herauslocken ließen und sich im Zweifel gegen einen Risiko- und für einen Rückpass auf den Nationalspieler entschieden. Deshalb kam er zu vielen Ballkontakten.
Note: 2,5
Joel Matip: Solides Spiel im Abwehrzentrum. Er wirkte überhaupt nicht nervös, ließ sich nicht herauslocken, hatte eine geringe Fehlerquote - sein bestes Saisonspiel.
Note: 2,5
Dennis Aogo: Auch in seinem zweiten Einsatz hinterließ er einen starken Eindruck - und diesmal stand er immerhin meist dem Bundesliga-Shootingstar Nicolai Müller gegenüber. Der konnte sich nur einmal durchsetzen (63.). Der ehemalige Hamburger hatte sehr viele starke Szenen, spielte vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sehr präzise: Mit einer Risikogrätsche holte er in der 7. Minute im Strafraum den Ball, in der 26. Minute leitete er nach einer Balleroberung eine Draxler-Chance ein. Fast hätte er seine gute Leistung mit einem Tor gekrönt, doch Torwart Heinz Müller holte seinen Freistoß noch aus dem Torwinkel (58.).
Note: 2,5
Roman Neustädter: 70 Minuten zeigte er sein stärkstes Spiel seit längerer Zeit. Dass die Schalker Deckung zunächst wenig zuließ, war auch sein Verdienst, zumal Nebenmann Marco Höger zwischendurch schwächelte. Danach erlaubte er sich einige kleinere Patzer. Der schlimmste: In der 71. Minute spielte er den Ball am eigenen Strafraum zum Mainzer Elkin Soto. Der schoss drüber.
Note: 3
Marco Höger (bis 68.): Von der ersten Sekunde bis zu seiner Auswechslung konnte er seine Nervosität nur selten ablegen. In seinen schlechten Momenten ließ er sich einfach den Ball abjagen, in seinen guten gelang ihm auch mal ein schöner Pass auf Jefferson Farfan oder er überzeugte mit gutem Stellungsspiel.
Note: 4
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Jefferson Farfan (bis 90.+1): In der 43. Minute tauchte er zum ersten Mal auf - dann aber richtig. Im Mittelfeld setzte er sich gegen die halbe Mainzer Abwehr durch und schoss den Ball nach einer Kombination über Julian Draxler und Adam Szalai drüber. Vorher wirkte er müde und unkonzentriert. Nach dem Wechsel brauchte er wieder ein paar Minuten, spielte dann aber wesentlich besser. Ein Beispiel: In der 56. Minute funktionierte erstmals ein Doppelpass mit Atsuto Uchida - direkt hatte Draxler eine Chance. Zwölf Minuten später kam er selbst frei zum Schuss, scheiterte aber an Müller.
Note: 3
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Kevin-Prince Boateng (bis 81.): Extraklasse! Überragend, wie eiskalt er den ersten Mainzer Fehler ausnutzte und den Ball überlegt ins rechte Eck schlenzte (34.). Sein erstes Tor für Schalke feierte er ausführlich mit den Schalker Fans. Überall auf dem Platz präsent, dirigierte und führte sein Team, hielt den Ball, wenn es sein musste - ein starkes Spiel. Am Ende baute er deshalb ab - und musste deshalb kurz vor Schluss raus.
Note: 2
Julian Draxler: Das war nicht das auffälligste Spiel seiner Karriere, denn im Gegensatz zur Ankündigung tauschte er mit Kevin-Prince Boateng die Position. Auf der linken Offensivseite bekam er nur selten den Ball. Drei gute Szenen hatte er aber doch: Zweimal schloss er selbst erfolglos ab (26./56.), einmal legte er Jefferson Farfan den Ball auf (43.). Ihm unterliefen diesmal auffällig viele leichte technische Fehler.
Note: 3,5
Adam Szalai: Seine Leistung steht unter dem Motto "Arbeit, Arbeit, Arbeit". Er sprintete als einzige Spitze von links nach rechts, attackierte mit viel Engagement die ballführenden Mainzer Abwehrspieler. Er legte bei einem Konter Jefferson Farfan den Ball perfekt auf Eine Chance erarbeitete er sich allerdings nicht.
Note: 3
Jermaine Jones (ab 68.): Kam für Höger. Ohne Note
Leon Goretzka (ab 81.): Kam für Boateng. Ohne Note
Max Meyer (ab 90.+1): Kam für Farfan. Ohne Note