Gelsenkirchen. . Schalke 04 hat eine gelungene Generalprobe für den Start in die Champions League gefeiert. Die Königsblauen siegten am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:0 (1:0) beim FSV Mainz 05. Neuzugang Kevin-Prince Boateng (34.) traf für die Königsblauen zum zweiten Saisonsieg.

Der zweite Sieg in dieser Saison, der zweite Sieg in Serie: Mit dem FC Schalke 04 geht es Schritt für Schritt wieder aufwärts. Die schwach in diese Spielzeit gestarteten Schalker verdienten sich mit einer insgesamt konzentrierten Leistung den 1:0-Erfolg beim FSV Mainz 05 – ein ganz wichtiger Sieg, bevor am nächsten Samstag der hohe Favorit FC Bayern nach Gelsenkirchen kommt. Den Treffer des Tages erzielte Schalkes neuer Star: Die Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng hat sich gelohnt.

Die Minuten vor dem Spiel gehörten den Mainzer Fans. Zuerst begrüßten sie mit herzlichem Applaus Adam Szalai, ihren ehemaligen und heutigen Schalker Stürmer – eine in den Bundesligastadien leider nicht selbstverständliche Geste. Dann inszenierten sie eine beeindruckende Choreografie: Sie hüllten ihre komplette Tribüne in Schwarz und verneigten sich mit dem Schriftzug „Mainz bleibt Deins“ vor ihrem früheren Trainer Wolfgang Frank, der vor einer Woche verstorben war. Nach einer Schweigeminute applaudierten auch Schalkes Anhänger – auch dies eine höchst anständige Haltung.

Schalke brauchte fast eine halbe Stunde bis zur ersten Chance

Als das Spiel begann, verinnerlichten die diesmal in Grün aufgelaufenen Schalker die Warnungen ihres Trainers Jens Keller, der einen besonders in der Anfangsphase extrem aggressiven Gegner angekündigt hatte. Das Gegenmittel der Schalker hieß Ballkontrolle. Es wurden keine Risikopässe gespielt, durch die Mainz zu Kontern im eigenen Stadion hätte eingeladen werden können. Wenn die Räume zugestellt waren, und das war häufig der Fall, ging es eben wieder rückwärts. Die meisten Ballkontakte hatte zu dieser Zeit Benedikt Höwedes – der Innenverteidiger baute immer wieder durch sichere Kurzpässe ins Mittelfeld das Spiel neu auf. Schalke ließ sich nicht locken, deshalb kam Mainz erst in der 21. Minute zu einer Chance, diese allerdings war gefährlich. Atsuto Uchida war nicht nah genug bei Eric Maxim Choupo-Moting, dessen Schuss aus der Drehung knapp am rechten Pfosten vorbeizischte.

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Und Schalkes häufig gerühmte Offensive? Sie kam lange Zeit überhaupt nicht zur Geltung – erstens, weil die Mainzer hartnäckig verteidigten, und zweitens, weil sich manche Zulieferer immer dann kleine Ungenauigkeiten im Passspiel leisteten, wenn die Chance auf einen guten Angriff bestand.

Erst in der 26. Minute schossen die Schalker erstmals aufs Tor: Doch Julian Draxler bekam nicht genügend Druck auf den Ball, kein Problem also für den Mainzer Torhüter Heinz Müller.

In der 34. Minute schlugen die Gäste dann doch zu, allerdings mit gütiger Mithilfe der Mainzer. Die leisteten sich einen katastrophalen Spielaufbau, Kevin-Prince Boateng kam an den Ball, halblinks vor dem Strafraum schaute er, wo Heinz Müller stand, dann nahm er genau Maß und schickte den Ball in Richtung langes Eck. Die Kugel tickte gegen den Innenpfosten und fand den vom Schützen erwünschten Weg ins Netz. Boateng lief zurück bis zur anderen Seite: Diesen ersten Treffer für Schalke wollte er vor und mit den mitgereisten Fans ausgiebig feiern und genießen.

Boateng und Aogo erweisen sich auf Schalke als gute Einkäufe

Was sich schon beim 2:0 gegen Leverkusen angedeutet hatte, wurde auch bei diesem Treffer klar: Das ist der Spieler, der Schalke zuvor gefehlt hatte. Der beim AC Mailand zur Persönlichkeit gereifte Boateng traut sich etwas, er paart seine Fußballkunst mit Willensstärke und Selbstbewusstsein.

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Aber auch der andere Neue, Dennis Aogo, erwies sich erneut als guter Einkauf. Der ehemalige Hamburger machte bis auf eine Ausnahme die linke Seite dicht, wo er es meistens mit dem hochgelobten Nicolai Müller zu tun hatte, der in dieser Saison schon fünf Treffer erzielt hatte. Und wenn es möglich war, schaltete sich Aogo auch in die Offensive ein. In der 59. Minute glänzte er mit einem mit dem linken Fuß von rechts direkt aufs Tor gedrehten Freistoß, den Heinz Müller mit einer ebenso bemerkenswerten Flugshow aus dem Winkel fischte. Aogos Leistungssteigerung seit seinem Wechsel wird auch dem Bundestrainer nicht entgangen sein: Joachim Löw und sein Assistent Hansi Flick saßen auf der Mainzer Tribüne.

Auf der anderen Schalker Abwehrseite fiel Atsuto Uchida in der ersten Halbzeit durch eine Reihe von Fehlern auf, doch zehn Minuten nach dem Wechsel setzte er sich in der Rechtsaußenposition energisch durch, bevor er zu Julian Draxler passte, dessen etwas zu ungenauer Schuss knapp am Tor vorbei flog.

Selbst die Brechstange reichte Mainz am Ende nicht zum Ausgleich

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Insgesamt war nach einer Stunde der Eindruck entstanden, dass Schalke dieses Spiel zunehmend kontrollierte. Das merkten auch die Mainzer, die nun damit begannen, stärker die Initiative zu ergreifen und die Schalker unter Druck zu setzen. Dies wiederum führte zu Konterchancen. Bei einem besonders schnellen und dadurch sehenswerten Gegenangriff fehlte nur der richtige Abschluss: Der Schuss des von Adam Szalai gut in Szene gesetzten Jefferson Farfan wurde von Torwart Heinz Müller entschärft.

Die Partie wurde immer intensiver. Mainz packte die Brechstange aus. Schalke hingegen versuchte, die Nerven zu behalten und den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Weil dies gelang, durften am Schluss drei ganz wertvolle Punkte verbucht werden.