Klagenfurt. Die Schalker Profis haben das Trainingslager am Wörthersee gut genutzt und in einer Woche ohne Ablenkungen erkennbare Fortschritte gemacht. Selbst eher lockere Typen wie Michel Bastos waren voll konzentriert. Das ist auch nötig, denn für die Startelf bieten sich in diesem Jahr viele Kandidaten an.

Vorletzter Tag des Trainingslagers in Klagenfurt, es war der Tag nach dem 2:0-Sieg im Test gegen den FC Southampton. Die Profis des FC Schalke 04 bekamen zur Regeneration und auch zur Belohnung für insgesamt gute Arbeit den Nachmittag frei, am Morgen trainierten sie dosiert.

Auch Spaßeinheiten gehörten dazu: Eine Gruppe vergnügte sich im Sand beim Beachvolleyball, während eine andere auf ganz engem Feld auf große Tore spielte und dabei zwangsläufig oft das gute Gefühl eines gelungenen Abschlusses genießen durfte.

Was während der gesamten Woche auffiel: Co-Trainer Peter Hermann, der täglich das kurze, schnelle Pass-Spiel mit energischen Attacken und flottem Umschalten proben ließ, lobte unentwegt. Einerseits, um die Spieler zu unterstützen, um sie anzuspornen und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Andererseits aber auch, weil er tatsächlich Fortschritte sah. Schalkes Profis haben in einer Woche ohne Ablenkungen und Aufgeregtheiten die volle Konzentration auf den Fußball legen können, und sie haben sich dabei sehr professionell verhalten.

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Bastos kriegt Druck von Clemens

Selbst einer wie Michel Bastos, eher der Typ lockerer Brasilianer mit einem Selbstbewusstsein in Wolkenkratzergröße, scheint erkannt zu haben, dass es auch mit 29 Jahren nicht schaden kann, an fußballerischer Weiterbildung interessiert zu sein.

„Die Anforderungen hier sind andere als in Frankreich“, stellt der im Januar von Olympique Lyon nach Schalke gekommene Außenangreifer fest. Er habe deshalb mit Trainer Jens Keller auch darüber gesprochen, dass er sich in der Defensivarbeit verbessern müsse, er sehe da auch bereits eine positive Entwicklung. Und das sagt einer, der im Jahr 2010 bei der Weltmeisterschaft in Südafrika als Linksverteidiger in der brasilianischen Nationalelf aushalf.

Michel Bastos, der nach starkem Start in Schalke mehr und mehr nachließ, muss um seinen Platz in der ersten Elf des FC Schalke kämpfen. Der vom 1. FC Köln gekommene, äußerst ehrgeizige Christian Clemens drängt nach, und in einem System mit zwei Spitzen würde ohnehin Julian Draxler die linke Seite besetzen.

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Huntelaar sieht Konkurrenz durch Szalai gelassen

Ein solches System bietet sich als Alternative an, weil Adam Szalai aus Mainz nach Schalke kam. Gemeinsam mit Klaas-Jan Huntelaar kann da schon eine Menge Torgefahr entstehen, auch der bisher auf Schalke stets gesetzte Niederländer sieht es „auf jeden Fall positiv, dass wir das System wechseln können“.

Der „Hunter“ wird aber auch damit rechnen müssen, dass er bei Formschwäche dem Konkurrenten Platz machen muss. Noch sieht er das ganz gelassen. „Es kann natürlich Momente geben, in denen es wichtig ist zu wechseln, wenn mal einer angeschlagen oder müde ist“, sagt er.

Trainer Jens Keller hat angekündigt, dass er das System nicht vom Gegner abhängig machen werde. „Wir beschäftigen uns zwar vor jedem Spiel intensiv mit den Qualitäten des Gegners, aber letztendlich schauen wir auf uns.

Wir wollen unsere Stärken ausspielen, denn das können wir beeinflussen.“ Ein entscheidender Faktor sei natürlich die jeweilige Personalsituation. Momentan kann er noch aus dem Vollen schöpfen. Wenn es dabei bleibt, wird Jens Keller bei der Auswahl seiner Saisonstartelf nicht zu beneiden sein.