Gelsenkirchen. Die Knappenschmiede von Schalke 04 erweist sich in letzter Zeit als echte Nachwuchs-Quelle, zuletzt nahmen gegen Leverkusen gleich mehrere Spieler der U-Mannschaften auf der Ersatzbank Platz. Aber die Sorgen im Sturm sind damit vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt auch nicht behoben.

Fünf Spieltage noch bis Ultimo, und der FC Schalke 04 balgt sich nur noch mit direkter Konkurrenz um die begehrten Europa-Plätze. Wie auch an diesem Samstag bei der Frankfurter Eintracht (im Live-Ticker)mit einem Team aus der Tabellen-Nachbarschaft. Wobei sich für die Mannschaft von Trainer Jens Keller die große Chance bietet, mit einem Auswärtssieg den Hessen von Trainer Armin Veh auf sieben Punkte zu enteilen, was bei noch übrigen zwölf Punkten einen ordentlichen Graben zöge.

Und wenn man die Rückrundentabelle zu Rate zieht, scheint dieses Vorhaben auch machbar, hat der furios gestartete Aufsteiger nach der Winterpause nur noch zwölf seiner bislang 42 Punkte zusammengekratzt, was gerade mal Rang 14 ausmacht. Die Schalker stehen mit 21 Zählern und Rang drei absolut im Sollbereich.

Wenn da nur die aktuellen Sorgen nicht wären, vor allem vorne in erster Sturmreihe. Klaas-Jan Huntelaar ist bislang über vorsichtige Trainingsversuche noch nicht hinausgekommen, er ist ebenso wenig eine Option für das Frankfurt-Spiel wie Jefferson Farfán, dessen muskuläre Probleme mittlerweile auf einen feinen Muskelfaserriss hochgestuft wurden. „Zu meiner Zeit früher hätten wir Zerrung gesagt“, verweist Manager Horst Heldt mit einem Schmunzeln auf die Fein-Diagnostik der Neuzeit.

Pukki überzeugte gegen Leverkusen

So hat Jens Keller beim Nachbarschafts-Duell als Speerspitze wieder die Wahl zwischen Teemu Pukki und Ciprian Marica. Geht man nach den letzten Eindrücken aus dem Leverkusen-Spiel, dann müsste der Finne die Fußspitze vorne haben. Die auffälligste Spielszene hatte Marica letzten Samstag ausgerechnet im Liegen, woraus sich der Aufreger beim 0:1 entwickelte. Mit Pukki kam später die Wende zum Teilerfolg.

Der 23-Jährige sprach später vom momentan größten Selbstvertrauen seiner Schalker Zeit, was aber nicht weiter verwundert, denkt man an die ersten zaghaften Auftritte seit Herbst 2011 im königsblauen Trikot zurück. Der Manager ist bei den Planungen für die kommende Saison hin- und hergerissen: „Für Teemu ist es keine einfache Situation bei unserem System mit nur einer Spitze. Er ist ja immer latent unzufrieden mit seiner Rolle. Es gibt Interessenten für ihn, aber wir brauchen auch eine starke Bank, wenn wir auf europäischer Ebene mitmischen wollen. Wir werden uns zusammensetzen und überlegen, was das Beste für ihn ist.“

Die nächsten Nachwuchsspieler sind in der Pipeline

Jede Menge Freude bereitet Horst Heldt, was mittlerweile aus der Knappenschmiede alles so nachwächst. Nach Joel Matip und Julian Draxler haben sich mittlerweile auch Max Meyer und Sead Kolasinac etabliert. Mit Kaan Ayhan, Dennis Erdmann und Manuel Torres sind die nächsten in der Pipeline.

„Wir sind wieder eine Familie, Oliver Ruhnert und die anderen machen einen tollen Job, das war hier nicht immer so“, freut sich Heldt über den sprudelnden Quell an Talenten aus dem U-Bereich. Auch wenn letztendlich nicht alle den Sprung schaffen. So überlegt der Manager, wie es bei Manuel Torres weitergeht. „Eine Ausleihe wollen wir nicht. Entweder schafft er den Sprung – oder....“