Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 sucht immer noch einen Trainer für die kommende Saison. Es geht aber nicht nur um den Posten bei den Profis. Die Verträge von vier Assistenz-Trainern laufen ebenso aus wie die von U23-Coach Trares und von U17-Trainer Fahrenhorst.
Das Trainer-Rätsel beim FC Schalke 04 wird immer komplizierter. Wochenlang erklärte Manager Horst Heldt, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Am vergangenen Wochenende klang das nach dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen ganz anders. "Es gibt eine klare Tendenz", sagte Heldt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies legte am Sonntag im "Doppelpass" auf Sport1 nach und bestätigte, er wisse, wer am 1. Juli Schalke 04 trainiert. Bleibt Jens Keller? Wird es ein neuer Mann?
Heldt und Tönnies nehmen in Kauf, dass bis zum letzten Spieltag am 18. Mai spekuliert wird. Und beide riskieren die Unruhe im gesamten Verein. Denn die komplette Trainer-Strategie des Klubs hängt vom Trainerposten bei den Profis ab. Wie Heldt am Donnerstag auf Anfrage von WAZ.de bestätigte, laufen die Verträge von Co-Trainer Seppo Eichkorn, Rehatrainer Markus Zetlmaisl, Torwarttrainer Holger Gehrke, Athletik-Trainer Ruwen Faller, U23-Trainer Bernhard Trares und U17-Trainer Frank Fahrenhorst aus. Der Vertrag des zweiten Co-Trainers Sven Hübscher ist an den von Jens Keller gekoppelt.
"Dieser Wartezustand ist für keinen einfach"
"Dieser Wartezustand ist für keinen einfach", gibt Heldt zu. Sollten sich Heldt und Tönnies für einen neuen Mann entscheiden, gibt es eine Kettenreaktion. Der "Neue" dürfte sein eigenes Trainerteam mitbringen. Das wäre schlecht für Hübscher, Gehrke, Zetlmaisl, Eichkorn und Faller. Keller wiederum hat einen Anschlussvertrag bis 2015 im Schalker Nachwuchs bekommen - und das als Cheftrainer. Ein Job als Bindeglied zwischen Profis und Nachwuchs "würde Jens nicht gerecht", sagt Heldt. Keller dürfte sich dann zwischen der U23 (Regionalliga) und der U17 entscheiden, wenn er bei den Königsblauen bleiben will. Die U19 ist schon an Norbert Elgert vergeben. Immerhin das steht schon fest.
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Doch wie entscheidet sich Schalke? Heldt bittet um Geduld. "Wenn ich morgen verkünde, dass wir mit dem kompletten Trainerteam verlängern, und wir werden am Ende Achter, dann werfen Sie mir vor, warum wir das so schnell entschieden haben", sagte Heldt nach der Pressekonferenz.
Heldt bittet um Geduld
Keller, Hübscher, Eichkorn, Zetlmaisl, Faller, Trares und Fahrenhorst müssen sich also noch ein wenig gedulden. Am Samstag drücken sie den Profis im Spiel beim direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) ganz besonders die Daumen. Wird Schalke noch Dritter und qualifiziert sich direkt für die Champions League, darf Keller wohl bei den Profis bleiben. Bei jeder anderen Platzierung in der Abschlusstabelle wird es eng - aber nicht für den vertraglich abgesicherten Keller. Für die zweite Trainerreihe schon.
Gut sieht es für die wohl nicht aus. Denn während Tönnies und Heldt die Zukunft anscheinend schon wissen, sagte Keller mit Blick auf Heldt etwas resigniert: "Wenn er es weiß, ist es gut. Ich weiß von nichts." In viereinhalb Wochen endet die Saison - für die Schalker beim Mitkonkurrenten SC Freiburg (Samstag, 18. Mai, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). Bis dahin bleibt alles offen.