Mainz. Nach dem hart erkämpften 2:2 beim FSV Mainz 05 lobten Trainer, Spieler und Manager Horst Heldt die Moral der Mannschaft und den leidenschaftlichen Kampf. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
So sahen die Beteiligten auf Seiten des FC Schalke 04 das 2:2 beim FSV Mainz 05. Auch Thomas Tuchel meldete sich zu Wort:
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Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Für neutrale Zuschauer war das ein sehr gutes Spiel. Intensiv, mit vielen Zweikämpfen, vielen Torraumszenen und großer Laufbereitschaft. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, die Verunsicherung war da. Erst in den zweiten 20 Minuten der ersten Halbzeit wurde es besser, da machen wir auch das Tor zum 1:1. Nach der Halbzeit kommen wir sehr gut raus, haben die große Chance, um in Führung zu gehen. Danach hat Mainz auf eine Raute umgestellt. Da hatten wir keinen Zugriff mehr, bekommen das 2:1 und Mainz hatte weitere große Chancen. Aber auch wir hatten zwei, drei Möglichkeiten, weshalb beide Mannschaften am Ende mit dem Unentschieden zufrieden sein können."
Keller über Jefferson Farfan als Sturmspitze: "Er hat das ordentlich gemacht, vor allem, wenn man bedenkt, dass er die ganze Woche krank war und erst am Freitag wieder trainieren konnte. Es ist nicht seine Position, aber er hat sich gut bewegt, den Ball gehalten - und er muss sogar ein Tor machen. Ich weiß nicht, ob es ein Foul war, als er allein aufs Tor zuläuft, oder ob er gestolpert ist. Wenn Jefferson fit gewesen wäre, wäre er durchgelaufen."
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Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Heute war alles dabei, was man durchleben kann in einem Spiel. Wir sind zweimal in Rückstand geraten und zweimal zurückgekommen. In der Phase, als es 2:1 für Mainz stand, hatten wir Glück, dass wir nicht das dritte Tor bekommen haben. Wir haben beim Stand von 1:1 aber auch die Chance, in Führung zu gehen. Beim Stand von 2:2 hatten wir auch unsere Chancen. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Die Mannschaft hat nicht aufgegeben, sondern zurückgefightet. Es ist wichtig, dass wir das Gute, das vorhanden war, herausarbeiten."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Beide Parteien hatten ihre Chancen. Deshalb ist das Unentschieden gerecht. Wir gehen mit einem guten Gefühl aus diesem Spiel raus und nehmen viele positive Dinge mit nach Istanbul. Wir haben leidenschaftlich gekämpft und nie aufgegeben, obwohl wir zweimal in Rückstand waren. Mit ein bisschen Glück gewinnen wir hier, aber wir sind froh, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Während der Woche habe ich gesagt, dass wir aufhören müssen zu palavern und Taten sprechen lassen müssen. Und das haben wir auch gezeigt."
Höwedes über die Abwehrschwächen: "Vor dem 0:1 stehen wir auf der linken Seite mit drei Spielern gegen einen Mainzer. Das darf nicht passieren, das muss abgestellt werden."
Höwedes über das vermeintliche Foul an Jefferson Farfan: "Aus meiner Sicht: Wenn Jefferson fällt, ist es Foul und damit auch eine Rote Karte. Da wir den Ball direkt danach verloren haben, war es auch kein Vorteil."
Jones lobt und tadelt zugleich - "In der Champions League wird so etwas bestraft"
Jermaine Jones (FC Schalke 04): "Wir haben uns zweimal zurückgekämpft. Das zeigt, dass wir eine gute Moral haben. Wenn Mainz nach dem Foul an Jefferson Farfan eine Rote Karte kriegt und Julian Draxler kurz vor Schluss draufhält, können wir sogar mit 3:2 gewinnen. Wir wissen, welche Qualität wir haben. Wichtig ist aber auch, dass wir es abrufen und auch den einen oder anderen Fehler klar ansprechen. Der Soto hätte bei Mainz sicher auch ein, zwei Tore machen können. In der Champions League wird so etwas bestraft. Trotzdem: Nach diesem Spiel fahren wir ein bisschen mit erhobenem Haupt nach Hause."
Timo Hildebrand (FC Schalke 04): "Wir haben den Kampf angenommen und gut dagegengehalten. Jeder hat gekämpft. Die Moral ist positiv. Das sollte Auftrieb geben. Wenn wir heute verlieren, wäre es noch schwerer geworden. Trotzdem sollten wir nicht über Ziele reden."
Hildebrand über Michel Bastos: "Er hat einen super Abschluss und ist schwer zu verteidigen. Er hat sich super eingefügt."
Hildebrand über den Stürmer Jefferson Farfan: "Er konnte die Bälle gut halten. Das hat er gut gemacht."
Roman Neustädter (FC Schalke 04): "Die Mainzer hätten den Sieg ein bisschen mehr verdient gehabt, weil sie mehr Chancen hatten als wir. Doch auch wir können kurz vor Schluss noch das 3:2 machen. Das wäre aber des Guten zu viel gewesen. Wir haben Moral gezeigt, sind zweimal zurückgekommen. Vielleicht wollten wir in der zweiten Halbzeit etwas zu viel."
Neustädter über seinen Trikottausch mit Elkin Soto: "Wir schreiben uns ab und zu, sind noch sehr gute Freunde. Er hat mir in Mainz sehr geholfen. Aber von Düsseldorf nach Mainz ist es schon eine Distanz."
Neustädter über die Taktik ohne gelernten Stürmer: "Jefferson Farfan war während der Woche krank, deshalb konnten wir das nicht trainieren. Man bekommt als gegnerische Abwehr keinen Zugriff."
Tuchel widerspricht Keller - "Niemand" in Mainz zufrieden mit dem Unentschieden
Thomas Tuchel (Trainer FSV Mainz 05): "Ich muss Jens Keller widersprechen. Bei uns ist niemand zufrieden mit dem Unentschieden. Das Ergebnis fühlt sich aus unserer Sicht nicht gut an. Das Glück läuft uns im Moment nicht hinterher. Ich bin mit der Leistung total zufrieden. Die war in allen Belangen sehr, sehr gut. In der ersten Halbzeit war Vertrauen da, wir hatten viel Ballbesitz und hatten das aktivste, aufmerksamste und beste Gegenpressing in letzter Zeit. Wir haben nur neunmal im Spiel gefoult, auch das ist sehr gut. Dass dieses Spiel über Kleinigkeiten entschieden werden kann, war uns bewusst. In den ersten zwölf Minuten der zweiten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff. Mit der ersten Chance von Elkin Soto hatten wir das Spiel wieder im Griff und ein Übergewicht mit hochkarätigsten Chancen. Trotzdem mussten wir in der 82. Minute den Ausgleich hinnehmen, weil wir in der Mitte doppeln und Bastos auf der linken Seite allein lassen."