Mainz. Michel Bastos rettete Schalke 04 in Mainz beim 2:2 mit zwei Toren einen Punkt und damit Trainer Jens Keller vorerst den Job. In unserer Einzelkritik gibt das die Note 2. Eine noch bessere Note verdiente sich Timo Hildebrand.

Michel Bastos hat den Absturz von Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga fast im Alleingang gestoppt. Der Brasilianer, im Januar von Olympique Lyon verpflichtet, rettete den Königsblauen mit zwei Toren ein 2:2 (1:1) beim FSV Mainz 05.

Noten von 1,5 bis 5 - Diskutieren Sie mit uns die Leistung der Schalker Mannschaft im Spiel gegen Mainz 05 (Endstand 2:2).

Die Schalke-Einzelkritik aus Mainz in Textform 

Timo Hildebrand: Hellwach! Schon in der sechsten Minute riss er seine Fäuste in die Höhe und verhinderte nach Nicolce Noveskis Kopfball ein frühes Gegentor. Fünf Minuten vor Schluss rettete er gegen Chinedu Ede und Nikolce Noveski in kurzer Zeit zweimal das Unentschieden. Bei den Gegentoren (27./63.) war er machtlos. Note: 1,5

Marco Höger: Obwohl Höger während der Woche erkältungsgeschwächt das Training sausen lassen musste, vertraute Trainer Jens Keller dem ehemaligen Aachener die rechte Abwehrseite an. Der erledigte seinen Job in der Defensive ordentlich. Wenn er die Mittellinie überschritt, fiel ihm aber sehr wenig ein. Note: 4

Benedikt Höwedes: Die Schalker Viererkette war oft ein Ein-Mann-Block. Der Kapitän verlor fast keinen Zweikampf, obwohl er oft auf den robusten und torgefährlichen Adam Szalai traf. Auffällig: Er feuerte seine Mitspieler laut an und zeigte das nötige Selbstvertrauen. Seinen einzigen Patzer leistete er sich in der 56. Minute. Seinen Fehlpass konnte Nicolai Müller aber nicht nutzen. Note: 2

Joel Matip: Der Innenverteidiger leistete sich keinen groben Schnitzer, hatte gute Zweikampf- und Kopfballwerte. Allerdings wirkte er wenig selbstbewusst und entschied sich oft in Kleinigkeiten falsch. Mal rückte er etwas zu weit vor, mal übersah er besser postierte Mitspieler. Note: 3,5

Christian Fuchs: Nach abgesessener Sperre nahm der Österreicher wieder seinen Platz auf der linken Seite ein. Der ehemaliger Mainzer wurde ausgepfiffen - die FSV-Fans haben das Wechseltheater aus dem Sommer 2011 nicht vergessen. Die Atmosphäre und der dribbelstarke Nicolai Müller schienen Fuchs zu beeindrucken. Denn meist schaute er Müller nur zu - so entstand das Mainzer Führungstor (27.), das Müller gekonnt vorbereitete. Auch beim 1:2 (63.) stand er nur neben Torschütze Pospech, sah zuvor noch Gelb (66.). Schwaches Stellungsspiel, schwache Standards - er ist noch nicht in der Rückrunde angekommen. Note: 5

Roman Neustädter: Stellungsspiel, Zweikampfverhalten, Torgefahr - das zeichnete den Ex-Gladbacher in der Anfangsphase der Saison aus. Und all das zeigt er jetzt nicht mehr. Er lässt sich viel zu leicht überspielen - wie vor beiden Gegentoren. Er zeigte nur zweimal seine Klasse: In der Defensive verhinderte er mit einer cleveren Grätsche ein Kontertor (77.) und vorn schickte in der 70. Minute Jefferson Farfan, der die Chance aber freistehend nicht nutzen konnte. Note: 4

Jermaine Jones: Mit einem wuchtigen Torschuss leitete er das 1:1 (42.) ein. Vorher zeigte er nicht seine beste Leistung. Seine Pässe kamen selten an, und vor dem 0:1 (27.) verlor er Torschütze Andreas Ivanschitz aus den Augen, der sich aus 15 Metern Entfernung die Ecke aussuchen durfte. Nach der Pause wirkte er aufmerksamer, spielte aber immer noch zu ungenau. Note: 3,5

Julian Draxler (bis 90.): Er begann zum ersten Mal in dieser Saison auf der rechten Offensivseite, rochierte aber mit Michel Bastos und rückte auch mal nach links (25. bis 45. Minute). Er hatte helle Momente, wie vor dem 1:1, als er Jermaine Jones stark den Ball auflegte (42.). Allerdings vergab er selbst in der 54. Minute eine große Torchance und versaute zwei Minuten vor dem Ende aus aussichtsreicher Position einen Querpass auf Michel Bastos. Das hätte das 3:2 für Schalke sein müssen. Und: Vor dem 0:1 (27.) lief auch er neben Nicolai Müller her und ließ sich vernaschen. Note: 4

Raffael (bis 72.): Zum ersten Mal gehörte er zur Schalker Startelf. Beim Querpass auf Michel Bastos (42.) vor dem 1:1 bewies er Übersicht. Zuvor hatte er nach einem Bastos-Pass selbst eine dicke Chance vergeben (26.). Raffael bot sich an, bekam auch regelmäßig den Ball - allerdings ließ er sich von den Mainzern zu oft den Ball abjagen. Nach dem Wechsel baute er ab. Note: 4

Michel Bastos: Schalkes Matchwinner! Seine beiden Chancen nutzte er eiskalt. Zunächst drückte er den Ball nach Raffaels Querpass aus kurzer Distanz über die Linie (1:1, 42.), dann traf er mit einem wuchtigen Linksschuss zum 2:2 (83.). Zudem legte er Raffael noch eine große Chance auf (26.). In der eigenen Hälfte leistete er sich allerdings einen Schnitzer. Der führte direkt zum 1:2. In der 63. Minute berechnete er den Pass von Andreas Ivanschitz falsch - schon stand Torschütze Pospech frei. Note: 2

Jefferson Farfan (bis 85.): Nicht Teemu Pukki und auch nicht Edu begannen als Schalker Sturmspitze. Jefferson Farfan rackerte sich gegen die stabile Mainzer Innenverteidigung Svensson/Noveski ab. Im Kopfball hatte er - logisch - nicht die geringste Chance. Gefährlich wurde er, wenn er flach angespielt wurde oder auf die Außenpositionen auswich. So fiel auch das 1:1 (45.), das er mit einem Pass auf Draxler initiierte. In der 37. und 71. Minute hätte er fast selbst getroffen. Zunächst zirkelte er eine Ecke direkt auf das Mainzer Tor. Torwart Wetklo hatte aber aufgepasst. Seine zweite Chance war größer: Farfan stürmte frei auf das Tor zu, ließ sich aber von Pospech abdrängen. Note: 3

Max Meyer (ab 72.): Feierte sein Bundesligadebüt und legte das 2:2 vor (83.). Ohne Note

Teemu Pukki (ab 85.): Kam für Farfan. Ohne Note

Tranquillo Barnetta (ab 90.): Kam für Draxler. Ohne Note