Gelsenkirchen. Wenn es am Samstag in Mainz die nächste Niederlage gibt, könnten die Tage von Schalke-Trainer Jens Keller schon wieder gezählt sein. Die Entscheidungen treffen die Schalke-Bosse am Telefon. Denn Aufsichtsratschef Clemens Tönnies weilt in Australien.

Als die eigentliche Pressekonferenz schon vorbei war, Manager Horst Heldt und Trainer Jens Keller die Arena gerade verlassen hatten, betrat Benedikt Höwedes den Presseraum. Der Kapitän des FC Schalke 04 unterstützt eine Kampagne, die mit "Alle Kraft gegen ..." beginnt - und es gibt viele Wörter, die im Moment folgen könnten. Alle Kraft "gegen die Krise", "gegen die Kritik", "gegen die Abwehrschwächen" und, und, und. Aber es ging um eine gemeinsame Aktion mit der Deutschen Krebshilfe: "Alle Kraft gegen das Rauchen". Ein angenehmer Termin in schwierigen Zeiten.

Im Spiel beim FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) geht es nicht nur um drei Punkte, sondern für Trainer Jens Keller wohl auch um den Job. Nach zwei miserablen Leistungen gegen Fürth (1:2) und in München (0:4) darf sich Keller keine Blamage mehr leisten. Reicht dem Trainer ein Unentschieden? "Fragen Sie mich das nach dem Spiel", sagte Manager Horst Heldt. Ist er auf eine Niederlage vorbereitet? "Ich beschäftige mich damit, wenn es soweit ist. Es geht im Moment nicht darum, ob man vorbereitet ist." Die Jobgarantie für Keller erwähnte er am Donnerstag nicht. Was nichts heißen muss.

Heldt nimmt an jeder Mannschaftssitzung teil

Heldt will vor allem seine Spieler stark reden. "Oftmals helfen Kleinigkeiten. Wir können die Probleme nur gemeinsam lösen. Wir nehmen die Spieler in die Pflicht, schenken ihnen aber das Vertrauen, dass sie das, was unter der Woche erarbeitet wird, am Wochenende zeigen", sagt der Manager. Heldt nimmt an jeder Mannschaftssitzung, an jeder Videoanalyse teil. "Ich beobachte vor allem die Spieler - ob sie zuhören oder ob sie Däumchen drehen. Ich beobachte, wie sie mit der Situation umgehen. Und natürlich hören sie zu und versuchen, das aufzunehmen."

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Und wenn es in Mainz doch schiefgeht? Wenn es doch die nächste Klatsche für die Königsblauen gibt? Dann wird sich Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies bei Heldt melden und Lösungsvorschläge verlangen. Im Moment geht das nur telefonisch, da Tönnies in Australien weilt. "Ich bin froh, dass einer das Handy erfunden hat. So kann man miteinander kommunizieren. Er bringt sich auf den neuesten Stand, mehr gibt es nicht zu erzählen", sagt Heldt.

Über die Champions League redet niemand

Über das Champions-League-Spiel in Istanbul, das immerhin in sechs Tagen angepfiffen wird (Mittwoch, 20. Februar, 20.45 Uhr, live in unserem Ticker) redete am Donnerstag niemand. Keller nicht und Heldt auch nicht. Den Humor hat der Manager trotz der Krise nicht verloren. Als er die Arena verließ und Kapitän Benedikt Höwedes sah, sagte er noch schnell: "Ich bin hier der Falsche."

Denn Heldt ist starker Raucher.

So könnte Schalke in Mainz spielen

Hildebrand - Höwedes, Matip, Metzelder, Fuchs - Neustädter - Farfan, Jones, Raffael, Bastos - Draxler.