Gelsenkirchen. Zehn königsblaue Nationalspieler sind unter der Woche auf Länderspielreise und sicherlich froh, dem tristen Schalker Liga-Alltag für ein paar Stunden zu entkommen. Julian Draxler und Benedikt Höwedes treffen gleich zweimal auf Franck Ribery - am Mittwoch mit dem DFB-Team, am Samstag mit Schalke.
Am Montag blieben auf Schalke die Trainingsbälle schon fast traditionsgemäß in der Kabine. Spötter, die das Spiel vom Wochenende noch nicht verdaut haben, werden sicherlich sagen, die Mannschaft hätte schon am Samstag gegen Greuther Fürth ihren Ruhetag gehabt. Aber vielleicht ist es besser für alle Beteiligten, die Heimschlappe erst einmal sacken zu lassen.
Trainer Jens Keller hätte die Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel beim Branchenprimus Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr, live im Ticker) sicherlich gerne genutzt, um mit den Neuzugängen Michel Bastos und Raffael einige Automatismen im Angriff einzustudieren, aber das wird schwierig angesichts der Tatsache, dass sich zehn Schalker Spieler mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreise befinden.
Franck-Ribery-Woche für Draxler und Huntelaar
Der eine oder andere Akteur wird allerdings froh sein, dem momentan tristen Bundesliga-Alltag in Königsblau für ein paar Tage zu entkommen, um im Kreis der Länderkollegen vielleicht ein Erfolgserlebnis und frisches Selbstvertrauen zu tanken. Allen voran sicherlich Klaas-Jan Huntelaar, der im Schalker Angriff seit Wochen neben der Spur ist und gegen Greuther Fürth völlig in der Luft hing. Für neue Motivation könnte da das Treffen am Mittwoch in Amsterdam mit Vize-Europameister Italien sorgen; vorausgesetzt, Bondscoach Louis van Gaal lässt den Hunter auch ran in der Elftal.
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Eine Franck-Ribery-Woche erleben die deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes: Zuerst in Paris beim Kräftemessen mit Frankreich, wenige Tage später sehen sie den kleinen Franzosen schon wieder im Bayern-Trikot.
Schalker Spieler als Globetrotter
Auf weite Fahrt gehen Atsuto Uchida und Jermaine Jones. Der Japaner erwartet Lettland zu einem Freundschaftsspiel, der Deutsch-Amerikaner Jones trifft mit der von Jürgen Klinsmann betreuten US-Auswahl in der WM-Qualifikation bei Honduras an. Und Jefferson Farfan macht die Reihe der Globetrotter komplett, den Stürmer verschlägt es im peruanischen Nationaltrikot in die Karibik, nach Trinidad & Tobago. Bei allen Dreien wird Trainer Jens Keller sicherlich gespannt sein, in welcher Verfassung er sie in Gelsenkirchen zurückerwarten kann.
Nicht ganz so weit hat es Stürmerkollege Teemu Pukki, der mit Finnland zu einem Freundschaftsspiel in Israel antritt. Und auch die Länderspielreise von Sead Kolasinac zum U20-Testspiel nach Italien ist eher unter die Rubrik Kurztrip einzuordnen.
Vielleicht muss Jens Keller die Abwehr umkrempeln
Entspannt sieht Keller sicherlich dagegen die Länderspielreise von Christian Fuchs nach Wales. Der Österreicher handelte sich gegen Greuther Fürth die fünfte Gelbe Karte ein und muss in München eh zuschauen. Durch die Erkrankung Matips und die weite Reise Uchidas ist es durchaus denkbar, dass der Schalke-Coach bei den Bayern eine komplett umgemodelte Abwehrreihe präsentieren wird. Was kein Nachteil sein muss.
Schalke unterliegt Fürth
Christoph Metzelder, der sich ausruhen kann, war immer da, wenn er gebraucht wurde, und auch Nachwuchsmann Sead Kolasinac ist in der Verteidigung auf mehreren Positionen einsetzbar. Und irgendwas wird nach der Fürther Blamage passieren müssen.