Gelsenkirchen. . Viele Schalke-Fans regen sich auf, weil der Mittelfeldspieler das Publikum kritisierte. Jermaine Jones bekommt davon derzeit nur wenig mit, denn er ist mit der amerikanischen Nationalmannschaft nach Honduras gereist.
Der Montag war auf Schalke als Ruhetag vorgesehen. Hinter den Kulissen aber konnte von Ruhe keine Rede sein, die blamable 1:2-Niederlage gegen den Tabellenletzten Fürth wirkte zu stark nach. Allein dieses Ergebnis hätte gereicht, um ein Stimmungstief zu erzeugen, auf Schalke aber schafft es immer noch einer, aus einem Unwetter einen Tornado zu machen. Diesmal hat sich Jermaine Jones um das Betriebsklima verdient gemacht.
Die Fans sind aufgebracht, in den Internetforen wird der 31-Jährige so schonungslos attackiert, wie er die Gegenspieler bearbeitet. Grund für den Zorn ist eine Publikumsbeschimpfung von Jones. Es hatte ihm nicht gepasst, dass der Ex-Schalker Gerald Asamoah gefeiert wurde – „und wir werden so runtergepfiffen und kaputtgemacht“. Die Schelte wegen der „von außen hereingetragenen Unruhe“ gipfelte in der Ansicht: „Die Stimmung ist hier seit Jahren nonstop im Keller, hier kannst du nicht arbeiten.“
Schalke-Manager Heldt: "Die Zuschauer haben das Recht dazu, ihre Enttäuschung auszuleben."
Um dem Wirbel die Windstärke zu nehmen, stellten die Klub-Verantwortlichen Aussagen des Mittelfeldspielers auf die vereinseigene Homepage. Dort fehlten allerdings ein paar unmissverständliche Zitate, die vom Fernsehen gesendet worden waren.
Horst Heldt wusste, welchen Schaden Jones angerichtet hatte. „Wir haben das Spiel vergeigt“, betonte der Manager. „Die Zuschauer haben das Recht dazu, ihre Enttäuschung auszuleben.“ Auch Torwart Timo Hildebrand steuerte einen klugen Gedanken bei, der Jones nicht gekommen war: „Gerald ist auf Schalke ein verdienter Spieler. Und das zeigt, wie Spieler gehuldigt und anerkannt werden, wenn sie große Leistungen bringen.“
Glück für Jones, dass Schalke zwei Auswärtsspiele vor der Brust hat
Viele Fans sind stocksauer auf Jones. „Da er sich nicht wohl fühlt, sollte er schnellstens verschwinden“ – so oder ähnlich klingen zahlreiche Kommentare. Jones war froh, zum Länderspiel der US-Auswahl nach Honduras reisen zu können. Es sei „für jeden Spieler, der unterwegs ist, wichtig, auf andere Gedanken zu kommen“, meinte er. Für ihn wird es wohl auch ein Glück sein, dass Schalke jetzt zunächst zwei Auswärtsspiele in München und Mainz vor der Brust hat.