Doha. Die Torwartfrage bei Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 bleibt weiterhin offen. Trainer Jens Keller möchte sich diesbezüglich noch nicht festlegen, obwohl Timo Hildebrand im Testspiel gegen Bayern München über die volle Distanz das Tor hütete. “Wir haben noch eine Woche bis zum Start, da kann noch viel passieren“, sagte Keller in bester Huub-Stevens-Manier.

Die Planung, nun ja, hatte Erwartungen geweckt. Als am Donnerstagmittag Trainer Jens Keller und Torwart Timo Hildebrand gemeinsam zum Abschlussgespräch im Schalker Trainingslager in Doha erschienen, war man eigentlich davon ausgegangen, dass bei dieser Gelegenheit Timo Hildebrand auch offiziell zur künftigen Nummer eins auf Schalke ernannt werden würde. Doch der Trainer wollte die Katze einfach noch nicht aus dem Sack lassen und sagte in bester Huub-Stevens-Manier: "Wir haben noch eine Woche bis zum Start, da kann noch viel passieren." Und so wird Schalke an diesem Freitag also mit einer, zumindest offiziell, noch ungeklärten Torwart-Frage seine Zelte in der Wüste wieder abbrechen.

Hildebrand wohl im Vorteil für das Schalker Tor

Doch da Hildebrand beim Test gegen die Bayern über 90 Minuten zwischen den Pfosten stehen durfte, während sich Lars Unnerstall und Ralf Fährmann im zweiten Freundschaftsspiel gegen Al Sadd (3:2) die Einsatzzeit teilen mussten, läuft alles auf Hildebrand hinaus. Keller will ja in der Rückrunde eine klare Hierarchie unter den Schalker Schlussmännern festlegen, um so die Torwart-Diskussion endgültig zu beenden. Dies wird von allen drei Keepern begrüßt. Auch Hildebrand sagt: "Generell ist es für einen Torhüter vorteilhaft, wenn man weiß, wer spielt. Das gibt auch der Mannschaft Vertrauen."

Doch im Vergleich zu den anderen Problemen, die Schalke aus der Wüste mit nach Hause nimmt, quält Keller die Torwart-Entscheidung weniger. Spätestens mit der 0:5-Abfuhr gegen die Bayern war die Stimmung umgeschlagen – von vorsichtiger Zuversicht hin zum bangen Blick in die Rückrunde. Dabei betont Schalkes Trainer tapfer: "Wir haben ein gutes Trainingslager erlebt, aber alles wird nur auf dieses Spiel gegen die Bayern fokussiert. Und das wird diesem Trainingslager einfach nicht gerecht."

Schalke plagt viele Verletzungen

Zweites Problem, neben der Bayern-Klatsche, waren die vielen Verletzungen. Keller konnte nicht einmal mit dem kompletten Kader trainieren. Wenigstens sollen Jefferson Farfan und Atsuto Uchida in der kommenden Woche wieder voll belastbar sein. Wahrscheinlich auch schon für die Generalprobe am Montagabend beim Zweitligisten Paderborn. Keller hofft: "Da wollen wir zeigen, dass die Mannschaft funktioniert und die Dinge umsetzt, die wir uns hier erarbeitet haben."