Gelsenkirchen. . Eine Million Euro für den Sieg und 3,5 Millionen Euro für den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. „Jo mei, dös wor net einfach“, sagt Christian Fuchs nach seinem Schalker Tor zum 1:0-Erfolg über Olympiakos Piräus, seinem ersten in der Königsklasse. Lewis Holtby sucht seine Form.
Christian Fuchs strahlte. Mit seinem Schuss zum 1:0-Erfolg, den der Nordire Roy Carroll im Tor von Olympiakos Piräus vorbeizugucken glaubte, hat der Österreicher auf einen Schlag weitere 4,5 Millionen Euro in die Kasse des FC Schalke 04 gespült. Eine Millionen Euro gibt es für den Sieg und 3,5 Millionen Euro für den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. „Jo mei, dös wor net einfach“, sagte der 26-Jährige im Dialekt seiner Heimat. „Mein erstes Champions-League-Tor ist etwas ganz Besonderes für mich. Ein schönes Gefühl.“
Klar: Nicht nur Christian Fuchs strahlte. Eigentlich strahlten alle Schalker. „Wir sind stolz und erleichtert“, sagte Horst Heldt, der Manager. Und Kyriakos Papadopoulos, der vor seinem Wechsel 2010 nach Gelsenkirchen drei Jahre bei Olympiakos Piräus unter Vertrag gestanden hatte, war so begeistert, dass er dem Torschützen des Tages die Füße küsste.
Lehren aus Niederlage gezogen
Gelächelt hatte auch Huub Stevens, der Schalker Trainer. Obwohl er diesen erschreckend schwachen Auftritt vom vergangenen Samstag, dieses 0:2 bei Bayer 04 Leverkusen, trotz der von ihm stets betonten Unwichtigkeit der Vergangenheit längst noch nicht vergessen hat. Aber? „Wir haben gute Lehren daraus gezogen“, sagte der Niederländer am späten Mittwochabend in der Veltins-Arena, „und nur ganz wenige Chancen zugelassen.“
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Und wer weiß? Ob Huub Stevens seinem defensiven Mittelfeld-Strategen zustimmt? „Wir haben zeitweise sehr guten Fußball gespielt“, sagte Roman Neustädter. Eine Sichtweise der Glückseligkeit? Der Spaßfaktor erreichte beim Zuschauen jedenfalls keine Top-Werte, hin und wieder war es sogar sehr langweilig. Zumal einer, der so richtig Spaß machen könnte, von den Gedankenspielen, ob die Zahl seines neuen Jahresgehaltes in Euro größer ist als die der Grashalme in der Arena, sehr verwirrt zu sein scheint: Lewis Holtby, so sagt man dann wohl, befindet sich in einer (kleinen) Formkrise. Seitdem der 22-Jährige die deutsche U-21-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft geführt und dann beim 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund überzeugt hat – das war im Oktober –, gibt es einen starken Lewis Holtby nur noch in Archiven.
Kyriakos Papadopoulos ist gegen Frankfurt gesperrt
Allerdings hatte Trainer Huub Stevens für die fünfte Gruppen-Partie dieser Champions-League-Saison ja auch gar nicht für gute Unterhaltung sorgen wollen. „Das war ein taktisch geprägtes Spiel“, sagte er. „Wir wollten kein Gegentor bekommen und selbst ein Tor machen. Das ist auch geschehen. Es wäre mir aber lieber gewesen, wenn wir das Tor früher gemacht hätten. Und noch lieber wäre es mir gewesen, wenn wir ein zweites Tor nachgelegt hätten.“
Mehr als 16 Millionen Euro gesichert
Ob der neuen sicheren 4,5 Millionen Euro haben die Königsblauen in dieser Champions-League-Saison inklusive der Antrittsprämie von 8,6 Millionen Euro schon insgesamt 16,1 Millionen Euro aus dem Topf der Uefa-Prämien sicher.
Jetzt aber gilt es für den FC Schalke 04, den Blick wieder zu 100 Prozent auf den Alltag in der Bundesliga zu richten – und zwar zunächst auf die Partie am Samstag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) in der Veltins-Arena gegen Eintracht Frankfurt, die laut Tabelle das Verfolger-Duell ist: Der Tabellenzweite erwartet den Tabellendritten zum Treffen der Acht-Punkte-Zurückliegenden.
Die 100 muss stehen
Dort geht es nicht um eine Million Euro, aber um eine 100, auch wenn Huub Stevens dies kaum interessieren wird. Gewännen die Königsblauen, wäre es für den 58-Jährigen der 100. Sieg als Trainer des FC Schalke 04. Dabei wird er zumindest zu einer Handlung gezwungen, kann er doch nicht erneut dieselbe Startelf wie in Leverkusen und gegen Piräus aufbieten: Kyriakos Papadopoulos ist nach seiner Gelb-Roten Karte vom vergangenen Samstag gesperrt.