Gelsenkirchen. Schalke 04 steht im Achtelfinale der Champions League. Der Bundesliga-Zweite siegte am Mittwochabend vor heimischer Kulisse 1:0 (0:0) gegen Olympiakos Piräus und sicherte sich damit das Ticket für die K.o.-Runde der Königsklasse. Das goldene Tor des Abends erzielte Verteidiger Christian Fuchs.

Die Zitterpartie ist beendet, die Entscheidung ist vor dem letzten Gruppenspiel gefallen: Nachdem der FC Schalke 04 beim 2:2 gegen den FC Arsenal den ersten Matchball zum vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale der Champions League vergeben hatte, gelang am Mittwochabend gegen Olympiakos Piräus ein schwer erarbeiteter, aber beruhigender 1:0-Erfolg. Nun müssen die Schalker am 4. Dezember beim französischen Meister Montpellier HSC nur noch punkten, um Gruppensieger zu werden – ein feiner Luxus. Denn das erste Saisonziel ist bereits erreicht.

Es war ein anstrengendes Spiel für Schalke 04, ein Spiel, das den Königsblauen auf dem Rasen und denen auf den Rängen viel Geduld abverlangte. Die Schalker waren zwar dominant, doch sie zogen gegen die auf Konter lauernden Griechen kein riskantes Offensivspiel auf. Weil sich in Strafraumnähe keine Räume öffneten, entstand Gefahr vor allem durch Distanzschüsse: In der zehnten Minute pfefferte Lewis Holtby den Ball an die Latte, Schüsse von Jermaine Jones und Klaas-Jan Huntelaar zischten vorbei, Julian Draxler knallte die Kugel nach einem der seltenen Schalker Konter über das Tor.

Schalke fiel lange nichts Überraschendes gegen Olympiakos Piräus ein

Zwischendurch versuchten die Blau-Weißen auch, die Abwehr des souveränen Tabellenführers der griechischen Liga durch frühes Stören zu Fehlern zu zwingen. Besonders unter Druck geriet dabei Linksverteidiger Jose Holebas, der aus Aschaffenburg stammende ehemalige Profi von 1860 München, der seine liebe Mühe mit dem beherzt angreifenden Jefferson Farfan hatte.

Schalke blieb optisch überlegen, doch es fehlte die Leichtigkeit, es fehlte das Überraschende, das Intuitive. Oft spielten die Schalker den Ball zu Torhüter Lars Unnerstall zurück - um im Ballbesitz zu bleiben, um sich keine Fehlpässe in die Tiefe zu erlauben, und manchmal auch einfach nur, weil die passende Anspielstation fehlte. An diesem Abend ging Taktik vor Technik und Effektivität vor Attraktivität.

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Der portugiesische Trainer Leonardo Jardim hatte dem 39-maligen griechischen Meister in eine Defensivstrategie verordnet, die beim Stand von 0:0 nur wenig Lockerung vorsah. Schalke rannte sich wiederholt fest, und weiterhin fehlte bei den Schussversuchen die Zielsicherheit.

Piräus erspielte sich in der Schlussphase sehenswerte Chancen

Nach 70 Minuten versuchte es Trainer Huub Stevens mit einem neuen Offensivmann. Für Lewis Holtby, dem nach seinem Lattenschuss keine weiteren zwingenden Aktionen gelangen, brachte der Niederländer diesmal den Finnen Teemu Pukki – also keinen Spielmacher im klassischen Sinne, keinen gestaltenden Zehner mit der Lizenz zum Traumpass, sondern einen hinter der Sturmspitze Klaas-Jan Huntelaar lauernden Angreifer. Eine Rolle also, die in den vergangenen beiden Jahren der unvergessene Raul in Perfektion ausgeführt hatte.

Doch in den letzten 20 Minuten kamen plötzlich auch die Griechen zu Chancen. Einmal leistete sich Torwart Lars Unnerstall eine leichte Unsicherheit, kurz danach rettete Kyriakos Papadopoulos, der von 2007 bis 2010 bei Olympiakos Piräus gespielt hatte, in höchster Not.

Und dann kam die 77. Minute, dann kam Christian Fuchs. Schalkes österreichischer Außenverteidiger nahm aus 25 Metern maß und traf mit seinem starken linken Fuß genau ins Eck. Die Erleichterung war spürbar. Es war endlich geschafft.

Torschütze Fuchs freut sich über den Achtelfinal-Einzug

Christian Fuchs, der in der ersten Halbzeit noch mit einem Freistoß gescheitert war, freute sich über seinen Treffer. „Gut, dass der Versuch dann geklappt hat“, strahlte der Österreicher nach dem Schlusspfiff. „Ich bin mehr als froh, dass wir das Achtelfinale nun vorzeitig erreicht haben.“