Gelsenkirchen. Mit einem Heimsieg gegen Olympiakos Piräus wollen die Königsblauen das Achtelfinale im europäischen Elitekreis fest buchen. Alle hoffen auf das bessere der zwei Gesichter von Stürmer Klaas-Jan Huntelaar.
Natürlich durften am Dienstag noch einmal Trainer (Stevens), Manager (Heldt) und Spieler (Neustädter) bekräftigen, dass das Bundesliga-Unereignis vom Wochenende inzwischen abgehakt sei. Aber Brief und Siegel haben alle Beteiligten erst unter der Absichtserklärung, wenn der FC Schalke 04 mit einem Heimsieg am Mittwoch (20.45 Uhr, live ZDF, Sky und im DerWesten-Ticker) gegen Olympiakos Piräus das Ticket fürs Achtelfinale der Champions League in Händen hält. Entscheidend ist ja immer noch auf’m Platz.
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„Wir hatten in der Saison sicherlich schon viele wichtige Spiele, aber dieses ist sicherlich das wichtigste Spiel für uns“, redet Horst Heldt nicht lange drumherum. Der Manager hat natürlich das große Ganze im Kopf, und da schwirren ihm die Aspekte sportliches Ansehen, Konsolidierung der Finanzen, Vertragsverhandlungen mit Leistungsträgern und mögliche Transfers durch die Gedankenwelt.
Huntelaar läuft in der Bundesliga ein wenig hinter der Musik her
Und da das Wasserglas als momentan Gruppenführender mehr als halbvoll ist, sind die Aussichten, mit einem Heimsieg alles klar machen zu dürfen, äußerst verlockend. Auch wenn der königsblaue Chef für Sport und Kommunikation noch gar nicht entscheidend vor dem Komma beziffern kann, wie viel das Überwintern in Europas Bel Etage eigentlich einbringt. Was natürlich auch vom Abschneiden der anderen deutschen Vertreter im laufenden Wettbewerb abhängt. Entsprechend kleiner oder größer ist das Geldbündel aus dem Market-Pool. „Für den deutschen Fußball wäre es toll, wenn alle drei Klubs weiterkämen – aber bisher ist es noch keiner von ihnen“, meinte Huub Stevens. Und hier sprach allein der Fußballfreund.
Denn aus Schalker Sicht hätte der exklusive Auftritt im Achtelfinale durchaus seine finanziellen Vorzüge.
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Dass man aber als erster Bundesligaklub am Mittwochabend gegen sicherlich hochmotivierte Gäste aus Piräus über die magische Schwelle tritt, wird womöglich auch vom janusköpfigen Auftreten eines Klaas-Jan Huntelaar abhängen. Während der Hunter in der Bundesliga in dieser Saison ein wenig hinter der Musik herläuft, ist sein Auftreten und seine Zielgenauigkeit in der Champions League eines internationalen Klassestürmers würdig.
Wobei Horst Heldt das kühle Kalkulieren nach Treffsicherheit in Sachen Huntelaar differenzierter betrachtet: „Wir werden ihn nicht nur an seinen Toren messen. Wenn er zwei Vorlagen liefert, die andere verwandeln, bin ich auch zufrieden. Wenn er selbst ein Tor macht, bin ich natürlich noch zufriedener“, so die Heldtsche Relativitätstheorie. Einen Kausalzusammenhang zwischen Weiterkommen in der Champions League und Vertragsverlängerung des Holländers will der Manager nicht konstruieren: „Das ist für mich keine Argumentationskette.“
Schalke-Manager Horst Heldt fordert das Publikum
Auch Trainer Huub Stevens hat noch kein Gefühl dafür, welches Gesicht sein Stürmer Nummer eins am Mittwoch zeigen wird: „Ich bin nicht unser Gott, sondern nur ein Trainer, der Laufschuhe anhat. Ist doch unglaublich, so eine Frage.“ Stevens ist eh kein Freund davon, Erfolg oder Misserfolg von einem Spieler abhängig zu machen, mag er für die Mannschaft noch so wichtig sein.
Da liegt er wieder auf einer Wellenlänge mit seinem Manager, auch wenn dieser nur noch selten Laufschuhe trägt: „Wir müssen den Gästen aus Piräus mit einer kompletten Geschlossenheit entgegentreten, auch das Publikum ist hierzu gefordert.“