Gelsenkirchen. . Nächster Rückschlag für Schalke 04: Nach Julian Draxler fällt auch der griechische Verteidiger Kyriakos Papadopoulos am Samstag gegen den VfL Wolfsburg aus. Dabei ist ein Sieg am Samstag dringend notwendig, um die aufkommenden Streitigkeiten schnell zu beenden.

Kyriakos Papadopoulos ist ja so ein Kerl, den nichts und niemand aus den Schuhen haut – zumindest nicht auf dem Fußballplatz. Doch nun hat es Schalkes griechischen Abwehr-Koloss wirklich erwischt: Wenn die Königsblauen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Im Live-Ticker bei DerWesten) in der Arena den VfL Wolfsburg empfangen, muss Papadopoulos das Bett hüten – er ist ausgerechnet an Windpocken erkrankt. Zwei Wochen lang, sagt Trainer Huub Stevens, werde Papadopoulos daher wohl ausfallen. Glück für Schalke: Nach dem Spiel gegen Wolfsburg macht die Bundesliga zwei Wochen Länderspiel-Pause. Nun hat „Papa“ eben jetzt schon Pause – und bis zum Derby am 20. Oktober in Dortmund ist einer wie er ganz sicher wieder fit.

Für alle anderen gilt: Beim Wiedersehen mit Felix Magath und seinen „Wölfen“ soll irgendwie noch ein Sieg herausspringen, damit Schalke die zuletzt aufgekommene schlechte Stimmung nicht auch noch mit in die Länderspiel-Pause nimmt.

Schalker Negativ-Erlebnisse blieben in den Spielerköpfen hängen

Seit vier Spielen steckt bei den „Blauen“ irgendwie der Wurm drin: Erst die enttäuschende Leistung beim 0:2 gegen die Bayern, als der Elan der ersten vielversprechenden Spiele verloren ging. Dann das erst zum Schluss klar herausgeschossene 3:0 gegen Mainz, als Huub Stevens die Pfiffe der Fans nervten. Es folgte der verschenkte Sieg beim 2:2 in Düsseldorf, und nun gegen Montpellier (2:2) die Kombination aus verschenktem Sieg und murrenden Fans. Doch auf den ersten Blick ist noch gar nicht viel passiert: In der Bundesliga liegt Schalke auf Platz vier, in der Champions League sind vier Punkte aus zwei Spielen immer noch eine ordentliche Ausgangslage. Letztlich fehlen vor allem die zwei verdaddelten Punkte aus Düsseldorf. Wenn es denn jetzt noch einen Dreier gegen Wolfsburg gibt.

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Dennoch stecken den Spielern natürlich die jüngsten vier Negativ-Erlebnisse in den Klamotten – das spürt auch Huub Stevens. „Es ist doch klar, dass die Jungs aus den Spielen etwas mitnehmen“, sagt Schalkes Trainer und meint damit nicht nur die eine oder andere Verletzung, sondern auch Frust und Enttäuschung: „Aber in den Köpfen muss man das schnell abhaken.“ Denn der Spielplan verlangt stets das schnelle Umschalten auf die nächste Aufgabe. Und damit also an diesem Samstag: Wolfsburg.

Felix Magath würde es sicher einen Heidenspaß bereiten, ausgerechnet auf Schalke zu triumphieren. Für Stevens spielt das keine Rolle – er hat mit Magath persönlich kein Problem. Vielmehr will er Magath sportliche Schwierigkeiten bereiten und will sich dafür etwas einfallen lassen. Gerade einen wie Stevens fuchst es fürchterlich, dass seine Mannschaft zuletzt ausgekontert wurde, und so gibt er zu bedenken: „Wir spielen vielleicht zu offensiv – wir müssen wieder zurück zu alten Zeiten.“ Ein wenig hat er dabei gelächelt, weil er weiß: Die stehende Null alleine macht Schalke auch nicht mehr glücklich.

Verletzter Draxler soll gegen Wolfsburg wohl durch Affellay ersetzt werden

Der Ausfall von Papadopoulos stellt Stevens dabei gegen Wolfsburg vor die geringsten Probleme: Denn Joel Matip, der zuletzt zwischen Spielfeld und Bank pendelte, wird wieder ins Zentrum rücken. Unglücklicher ist da schon die Verletzung von Julian Draxler, weil Schalkes Super-Talent bis zu seinem Unterarmbruch gegen Montpellier ein so gutes Spiel gemacht hatte. Stevens hat Draxler am Donnerstag im Krankenhaus besucht und dem 19-Jährigen etwas Trost gespendet: „Besser, er bricht sich die Hand als den Fuß.“ Wahrscheinlich wird Draxler gegen Wolfsburg durch Ibrahim Afellay ersetzt, und bei dem wäre es nun einmal an der Zeit, einer Reihe von durchschnittlichen Spielen auch ein richtig gutes folgen zu lassen.

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Mit einem Sieg in die Länderspiel-Pause – das ist der Plan, um sich dann in den nächsten zwei Wochen wieder zu sammeln und zu festigen. Und vielleicht auch auf der einen oder anderen Position neu aufzustellen: Denn am Donnerstag im Testspiel bei Rot-Weiß Oberhausen soll Timo Hildebrand nach seiner Verletzung wieder Spielpraxis sammeln. Und wenn alles gut geht, dann könnte der Torwart in zwei Wochen auch wieder in der Bundesliga spielen – beim Derby in Dortmund.