Gelsenkirchen. . Schon in Kürze wird der griechische Nationalverteidiger Kyriakos Papadopoulos seinen Vertrag beim FC Schalke 04 um ein weiteres Jahr bis 2016 verlängern. Gegen Augsburg gelang ihm nicht nur der Führungstreffer, beim 3:1-Sieg spielte er insgesamt tadellos.
Seine Popularität noch zu steigern, war kaum möglich. Kyriakos Papadopoulos, von allen nur Papa genannt, hat es dennoch geschafft. Dass sich der 20-jährige Grieche in der vergangenen Woche trotz eines extrem verlockenden Angebots von Zenit St. Petersburg zu Schalke 04 bekannt hatte, rechneten ihm die Fans, um deren Liebe er ohnehin nicht mehr werben musste, natürlich besonders hoch an. Und dann auch noch das: Schalke tat sich im ersten Heimspiel der Saison gegen Augsburg eine halbe Stunde lang schwer, aber Papa wusste Rat – mit einem wuchtigen Kopfball versenkte er eine Ecke von Jefferson Farfan zum erleichternden 1:0. Schalke
Neuer Vertrag bis 2016
Auch bei der Abwehrarbeit ragte Papadopoulos heraus. Manche Stürmer würden es sicher angenehmer finden, gegen einen Klitschko in den Ring zu steigen, als unaufhörlich den Atem dieses robusten Innenverteidigers zu spüren. Und sie würden sich auch nicht wundern, wenn heraus käme, dass Papadopoulos Zweikämpfe im Löwenkäfig trainiert. Der Mann arbeitet Fußball mit jedem Muskel, und traditionell werden auf Schalke Spieler, die den Mythos vom Malocherklub mit Leben füllen, mit Zuneigung überschüttet. Einen neuen Vertrag gibt es obendrein. Noch ist die Verlängerung um ein Jahr bis 2016 zwar nicht perfekt, obwohl Schalke-Chef Clemens Tönnies sie am Sonntag etwas voreilig verkündete. Doch es sind nur noch Details zu klären, wenn Papadopoulos von der griechischen Nationalmannschaft zurückkommt, mit der er in der WM-Qualifikation auf Lettland und Litauen trifft.
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Nach Schalkes 3:1-Sieg gegen Augsburg, den dann Jermaine Jones (46.) und Klaas-Jan Huntelaar (72.) bei einem Gegentreffer von Torsten Oehrl (79.) sicher stellten, berichtete Papadopoulos, wie die für ihn turbulente Woche gelaufen war. „Es wäre verlogen, wenn ich sagen würde, ich hätte mich nicht mit dem Angebot beschäftigt“, erzählte er. „Aber nach Rücksprache mit meiner Familie und nach Gesprächen mit dem Trainer und dem Manager fühle ich mich jetzt bestätigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“
Beinahe hätte er seinen tollen Tag noch mit einem Sensationstor gekrönt: Sein Fallrückzieher in der zweiten Hälfte aber flog über das Tor. „Wenn der reingegangen wäre, wäre ich sofort zum Trainer gerannt und hätte mich auswechseln lassen“, sagte der Grieche lachend. Auch auf die Empfehlung von Torschützenkönig Huntelaar, er sollte sich vier bis fünf Tore als Saisonziel setzen, reagierte Papadopoulos mit Humor: „Ich denke, ich hole den Hunter in diesem Jahr ein!“
Stevens monierte viele Ballverluste
Nicht alle Schalker hatten am Samstag so viel Spaß wie Papadopoulos. Trainer Huub Stevens monierte mit Recht die vielen Ballverluste und den fehlenden Tordrang in der ersten Halbzeit sowie die mangelnde Konzentration seines Teams beim Stand von 3:0. Deshalb musste Torwart Lars Unnerstall doch noch hinter sich greifen.
Unnerstall ist unerwartet nun doch zur Nummer eins aufgestiegen. Timo Hildebrand fällt wegen einer Kapselverletzung im Knie, die er sich beim Abschlusstraining zugezogen hatte, für einige Wochen aus. Kaum zu fassen, wie hartnäckig Schalkes Torhüter abwechselnd vom Pech verfolgt werden.
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Tief enttäuscht war auch Benedikt Höwedes, allerdings aus einem anderen Grund: Während Schalkes aus Barcelona geholter neuer Star Ibrahim Afellay wenigstens in den Schlussminuten sein Können andeuten durfte, ließ Trainer Stevens den Kapitän auf der Bank. Der verschwand kommentarlos aus der Kabine, es brodelt in ihm. „Mich würde das auch ärgern“, sagte Manager Horst Heldt verständnisvoll, „aber er muss versuchen, das in positive Energie umzuwandeln.“ Höwedes wird versuchen müssen, Joel Matip zu verdrängen. An Kyriakos Papadopoulos vorbeizukommen, dürfte ihm ebenso wenig gelingen wie den Stürmern des FC Augsburg.