Gelsenkirchen. . Selbst wenn Marco Höger und Christoph Metzelder für das Achtelfinal-Rückspiel der Europa League ausfallen sollten, ist der FC Schalke 04 gegen den FC Twente Enschede gut besetzt. „Ich bin jetzt wieder auf normalem Niveau“, sagt Klaas-Jan Huntelaar.
Als kurz vor 16 Uhr am Mittwochnachmittag das Abschlusstraining des FC Schalke 04 vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Europa League gegen den FC Twente Enschede (21.05 Uhr, Veltins-Arena) beginnt, ist Christoph Metzelder mit seinem Volkswagen längst vom Vereinsgelände gebraust. Der alte Muskelfaserriss aus dem Spiel bei den Bayern hat ihn wieder ausgebremst – ärgerlich für ihn, denn er war am Sonntag beim 3:1 gegen Hamburg doch so gut in Form. Sein Klub aber muss deshalb nicht in Panik verfallen, da Joel Matip in der Innenverteidigung neben Kyriakos Papadopoulos spielen kann. Denn die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird erst am Freitag über die Schalker Berufung entscheiden.
Dazu passt es, dass das Thermometer fast auf 20 Grad geklettert ist und Jermaine Jones – anders als noch am Dienstag – ohne Wollmütze trainieren kann. Eigentlich ist da nur einer auf dem Rasen, der nicht zufrieden ausschaut: Marco Höger. Zwar trägt der 22-Jährige Fußball-Schuhe, er hat aber, als er nach knapp einer Stunde in den Katakomben verschwindet, nicht einen einzigen Ballkontakt gehabt.
Steht Holtby für Höger in der Schalke-Startelf?
Während Ewig-Patient Levan Kenia und auch Benedikt Höwedes, der sich am 3. März in der Partie beim SC Freiburg einen Muskelfaserriss im hinteren linken Oberschenkel zugezogen hat, am Mittwochnachmittag ein paar lockere Runde drehen, versucht Marco Höger alles. Offensichtlich ohne Erfolg. Mal läuft er langsamer, mal läuft er schneller – er greift sich jedoch regelmäßig an den hinteren linken Oberschenkel. Dann spricht er mit Athletik-Trainer Ruwen Faller, anschließend mit seinem Trainer Huub Stevens. Einen Hinweis darauf, wer für Marco Höger gegen Twente in die Schalker Startelf rücken könnte, gibt es nicht.
Den Klassiker, das Spielchen zum Ende der Einheit, lässt Huub Stevens nämlich ausfallen. So darf also ein bisschen spekuliert werden, wer neben Jermaine Jones auf der Doppel-Sechs auflaufen wird. Lewis Holtby? Wahrscheinlich ist indes, dass José Manuel Jurado und Jefferson Farfán, der mit der Sonne um die Wette grinst, die Flügel-Positionen im Mittelfeld besetzen werden. Sollte die Zahl der Flanken, die die beiden beim Mittwoch-Training geschlagen haben, ein Maßstab sein, sind sie jedenfalls gesetzt.
Schalke-Stürmer Huntelaar will gegen Twente wieder treffen
Bester Laune ist am Tag vor dem Spiel auch der vorgesehener Adressat der Flanken. Klaas-Jan Huntelaar, der wegen einer Gehirnerschütterung das Hinspiel in Twente nur vor dem heimischen Fernseher verfolgen konnte, verbreitet vor den Reportern aus seiner Heimat jede Menge Optimismus. „Alles ist wieder gut“, erklärt er ihnen. „Ich bin jetzt wieder auf normalem Niveau.“ Das darf der FC Twente durchaus als Bedrohung interpretieren. Ein „Hunter“ in Topform hätte Schalke schon in Enschede, wo Chinedu Obasi und Ciprian Marica die Gefahr von Schoßhündchen ausstrahlten, entscheidend helfen können.
Auch Klaas-Jan Huntelaar findet, „dass wir in Enschede benachteiligt worden sind“. Er glaubt, daraus nun positive Motivation ziehen zu können: „Wir müssen das in ein gutes Spiel umsetzen.“ Daran ist zwar auch sein Trainer interessiert, doch das Hinspiel ist für Huub Stevens längst abgehakt: „Was letzte Woche war, ist nicht mehr wichtig“, betont er. Auch Enschedes 1:3 in Nijmegen lässt ihn kalt: „Twente gewinnt eben nicht jede Woche gegen Eindhoven, und wir verlieren auch nicht jede Woche gegen Freiburg.“