Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Huub Stevens hofft, dass sich seine Mannschaft wirklich auf das Europa-League-Spiel gegen Pilsen einstellt - und nicht auf den Gipfel gegen den FC Bayern am Sonntag. “Das nächste Spiel ist das wichtigste. Ich gehe davon aus, dass unsere Spieler das auch so sehen“, sagte Stevens.
Die Pressekonferenz vor dem Europa-League-Spiel des FC Schalke 04 gegen Viktoria Pilsen (Donnerstag, 21.05 Uhr, live im DerWesten-Ticker) begann für Schalke-Trainer Huub Stevens etwas langweilig. Sein Nebenmann war Timo Hildebrand, und das unverhoffte Comeback des ehemaligen Nationaltorwarts interessierte etwas mehr als die Meinung des Trainers. "Es ist gemütlich, glaubt mir", sagte Stevens dann, als der tschechische Übersetzer nach ein paar Minuten etwas schüchtern flüsterte, ob man auch den Trainer etwas fragen dürfe.
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Obasi, Jones und Höwedes kehren zurück
Dann ergänzte Stevens schnell die erwarteten Sätze vor einem Europa-League-Rückspiel - nach einem 1:1 im Hinspiel. "Es ist Halbzeit. Das bedeutet, die Chancen stehen fifty, fifty. Vielleicht ein, zwei Prozent Vorteil für uns, denn es heißt, dass du mit einem 0:0 durchkommen könntest. Aber ich denke nicht, dass du darauf spielen musst", sagte Stevens. Und noch dies hier: "Pilsen hat eine gute Mannschaft." Dass sich seine Spieler mental eher auf das Spitzenspiel gegen den FC Bayern (Sonntag, 15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) konzentrieren als auf Pilsen, bügelte Stevens ab: "Das nächste Spiel, hat der Sepp gesagt, ist das wichtigste. Ich gehe davon aus, dass unsere Spieler das auch so sehen. Erst einmal morgen und dann können wir nach dem Spiel nach dem nächsten Gegner schauen.“
Torwart Timo Hildebrand warnte vor den Standardsituationen des tschechischen Meisters: „Im Hinspiel haben wir gesehen, dass Pilsen gefährlich ist, Super-Standards schießt, die uns sehr unter Druck gesetzt haben. Wir haben ein Heimspiel, sind leicht im Vorteil, aber wir müssen aufpassen. Pilsen wird Torchancen bekommen. 1:1 ist ein gefährliches Ergebnis. Unseren Vorsprung, den wir haben, wollen wir mit einem „Zu-Null“-Spiel retten.“
Kluge und Holtby sind im Aufbautraining
Stevens kann wieder auf Jermaine Jones, Benedikt Höwedes und Chinedu Obasi zurückgreifen. Wer aus diesem Trio auch wirklich spielt, ist offen, da die Schalker bei der 4:0-Gala gegen Wolfsburg überzeugten. Jones (Muskelverhärtung in der Wade) ist zudem angeschlagen. "Wir müssen abwarten, ob er heute im Training auflaufen kann oder ob wir warten bis morgen, bis er einen Test macht", sagte Stevens. Auf jeden Fall fehlen die verletzten Ralf Fährmann, Lars Unnerstall, Levan Kenia, Lewis Holtby und Peer Kluge sowie der in der Europa League gesperrte Teemu Pukki. Für Unnerstall rückt Mathias Schober als Ersatztorwart auf die Bank. Kluge und Holtby befinden sich im Aufbautraining, eine Rückkehr ins 18-Mann-Aufgebot ist absehbar.
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Heldt schaut schon weiter
Schalke-Manager Horst Heldt warnte zwar ebenfalls von Viktoria Pilsen, blickte aber trotzdem schon einmal in die Zukunft. Der mögliche Gegner im Achtelfinale wäre wahrscheinlich Twente Enschede (1:0-Auswärtssieg im Hinspiel in Bukarest). "Das wäre ähnlich wie Pilsen machbar in unserem Anspruch. Wenn wir weiterkommen, ist es eine Möglichkeit, auch diese Runde zu überstehen", sagte Heldt. Danach bekräftigte er noch einmal das Schalker Ziel "Europa-League-Endspiel".
Ein bisschen FC Bayern gibt es dann aber doch für die Schalker. Im Mannschaftshotel läuft das Champions-League-Spiel des FCB in Basel. "Das werden wir uns schon anschauen", verriet Heldt.