Gelsenkirchen. Am Donnerstag steht Timo Hildebrand zum ersten Mal als Nummer eins im Tor des FC Schalke 04. Einen neuen Vertrag fordert der ehemalige Nationaltorwart aber nicht. „Ich habe das gelernt, nicht groß in die Zukunft zu schauen. Es wird von mir keine Ansagen geben, dass ich die Nummer 1 sein will.“
Warten hat Timo Hildebrand gelernt. Bevor er zum FC Schalke 04 kam, saß er in Lissabon auf der Bank - und war danach sogar arbeitslos. Nach Lars Unnerstalls Verletzung ist er für ein paar Wochen die Nummer 1 der Schalker, zum ersten Mal im Europa-League-Spiel gegen Viktoria Pilsen am Donnerstag (21.05 Uhr, live im DerWesten-Ticker). Für Schalke-Trainer Huub Stevens und Manager Horst Heldt ist das kein Problem. "Als wir Timo verpflichtet haben, weiß er auch, was wir ihm gesagt haben: Dass wir ihn in dieser Saison noch benötigen. Da sieht man mal, wie schnell so was geht", sagte Stevens. Heldt ergänzte: "Timo hat sich von Anfang an als Teamplayer gezeigt. Er hat in der zweiten Halbzeit gegen Wolfsburg gezeigt, dass er nichts verlernt hat. Er ist einer der besten spielenden Torhüter, bringt eine Menge Erfahrung mit und ist sehr reaktionsschnell."
Vertrag läuft aus
Hildebrand kann sich für einen neuen Vertrag empfehlen, der aktuelle läuft nur bis zum 30. Juni. Doch Hildebrand gab bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Pilsen an, gar nicht über seine Situation nachzudenken: „Mein Ziel ist es, eine gute Leistung zu bringen und das, was im Sommer ist, auszublenden. Ich habe gelernt, gerade in der Zeit, in der ich keinen Verein hatte, nicht groß in die Zukunft zu schauen. Es wird von mir keine Ansagen geben, dass ich etwas fordere und die Nummer 1 sein will.“ So hatten sich aber Hildebrands Konkurrenten Ralf Fährmann und Lars Unnerstall geäußert.
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Erst zwei Torhüter stehen unter Vertrag
Schalke-Manager Heldt muss hingegen sehr wohl an die Zukunft denken. "Wir werden mit drei festen Torhütern in die nächste Saison gehen", erklärte Heldt. Bisher stehen aber mit Unnerstall (bis 2013) und Fährmann (bis 2015) nur zwei unter Vertrag. Die Arbeitspapiere von Hildebrand und Mathias Schober enden im Sommer. "Meine Aufgabe ist es, den worst case zu sehen. Ich gucke auf die Verträge und spiele verschiedene Varianten durch. Man muss zum Beispiel abwarten, wie Ralf sich entwickelt", sagte Heldt. Fährmann muss wegen eines Kreuzbandrisses aussetzen, ob er zur neuen Saison wieder topfit wird, kann noch niemand vorhersehen.
Hält Hildebrand überragend, stehen seine Chancen also sehr gut. Er hat vier bis sechs Wochen Zeit. So lange wird Unnerstall fehlen.