Gelsenkirchen. Die Spannung vor dem Fußball-Gipfel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke 04 am Samstagabend war bei den Schalker Spielern spürbar. Neben der sportlichen Brisanz ist auch der personelle Vergleich durchaus reizvoll.

In dieser Woche hatte das Schalker Nachwuchszentrum den TÜV im Haus. Die Firma Footpass aus Belgien nimmt im Auftrag der DFL eine Nachzertifizierung der Schalker Talentschmiede vor, nachdem man beim letzten Prüftermin nicht so gute Noten erhielt, die im übrigen nicht öffentlich gemacht werden. Auf den Prüfstand gestellt wird alles, „die Feuerlöscher in der Umkleide werden ebenso gezählt wie die Wegweiser zu den Sportplätzen“, berichtet Manager Horst Heldt von der akribischen Prozedur.

Zur Belohnung stehen am Ende ein größeres Renommee in der Branche sowie nationale Fördergelder an. Die Crux an der Sache: Vereine, die am Champions-League-Wettbewerb teilnehmen, gehen leer aus. Und der FC Schalke will am Samstagabend (18.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) im Mönchengladbacher Borussia-Park eifrig daran arbeiten, dass er am Saisonende finanziell nicht berücksichtigt werden muss.

Spannung war bei den Spielern spürbar

Die Spannung vor dem kleinen Fußball-Gipfel mit dem verfolgenden Tabellennachbarn war unter der Woche bei den Spielern spürbar. Joel Matip, die feste Größe im Defensivverbund, glaubt sogar, dass man nach der Pokal-Revanche wisse, wohin die Reise in der Tabelle gehe.

Für die Freunde von Statistiken ist diese Partie ein gefundenes Fressen: Die „beste Abwehr Europas“, wie findige Chronisten herausgefunden haben, trifft auf den nach den Bayern zweitbesten Sturm der Liga, alleine dieses Zahlenwerk klingt nach einem Abnutzungs-Duell auf hohem Niveau.

Neben der sportlichen Brisanz ist aber auch der personelle Vergleich durchaus reizvoll. Spielt doch beim Gegner mit Roman Neustädter ein Akteur im Gladbacher Mittelfeld, der bereits seine Zusage in der kommenden Saison für die Königsblauen gegeben hat. Der 23-Jährige gebürtige Ukrainer sucht zum Saisonende eine neue Herausforderung und sieht für Samstag keine Interessen-Kollision. Es sei keine besondere Partie, außer, dass der Dritte gegen den Vierten spiele.

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Von einem Richtungsspiel will Trainer Huub Stevens hingegen noch nichts wissen, dafür seien noch zu viele Spieltage offen. Und für den Fall einer Niederlage, die man durchaus einkalkulieren müsse, hat der Schalke-Coach auch schon eine Prognose parat: „Wir werden nicht aufhören, Fußball zu spielen, es geht auch dann weiter“, meinte er süffisant.

Negative und positive Reaktionen auf Heldts Kritik

Immer wieder hatten er und Manager Horst Heldt in den vergangenen Wochen betont, dass es bei der jungen Schalker Mannschaft durchaus Rückschläge geben kann. Nach dem 1:1 gegen Mainz 05 im letzten Heimspiel zeigte sich Horst Heldt über erste frühe Pfiffe irritiert und stellte sich vehement vor die Spieler.

Die Reaktion der Fans ließ nicht lange auf sich warten. Es waren negative wie positive darunter. Heldts Fazit: „Wir sind ein Verein, in dem ein reger Austausch herrscht, darum ist es wichtig, solche Diskussionen zu führen. Ich will die Fans nicht disziplinieren, aber die Mannschaft braucht deren Unterstützung. Und mit der Kritik an mir kann ich leben.“