Gelsenkirchen. An das DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach erinnert sich Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar nicht gern, weil er vom Platz flog. “Wir sollten diesmal mit elf Mann zu Ende spielen“, sagt Huntelaar vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag.

Es gibt sie halt, gewisse Augenblicke, gewisse Äußerungen oder Gesten, an die sich später niemand mehr gerne erinnert. Klaas-Jan Huntelaar geht es in dieser Beziehung wie vielen Menschen. Und deshalb flüchtet sich der Stürmer des FC Schalke 04 in Ironie. In Selbstironie.

Heute Abend, 18.30 Uhr (live im DerWesten-Ticker), gastiert er mit den Königsblauen bei Borussia Mönchengladbach. Die Partie, sie ist nicht nur das Verfolgerduell der Fußball-Bundesliga, nach dem sich die Elf, die verloren hat, voraussichtlich für wenigstens die kommenden Wochen aus dem Titelkampf verabschieden muss. Die Partie, sie ist für die Gäste aus Gelsenkirchen auch die Chance zur schnellen Aufarbeitung des schlagzeilen-trächtigen Ausscheidens aus dem DFB-Pokal.

Schalker Huntelaar will Wiedergutmachung auf dem Platz?

Deshalb sagt Klaas-Jan Huntelaar: „Wir sollten diesmal mit elf Mann zu Ende spielen“ - und lächelt dabei verlegen. Denn der Holländer weiß: Weder der fiese Tritt seines Mannschaftskollegen Jermaine Jones auf den Fuß von Gladbachs kleinem Dribbel-Star Marco Reus, für den Jones nachträglich bis zum 1. März gesperrt wurde, noch die spätere Gelb-Rote Karte für Jones gaben den Ausschlag für die Pokal-Pleite im Dezember.

Vielmehr schwächte Huntelaar seine Truppe bereits kurz nach der Pause, als er erst dem Linienrichter einen Vogel zeigte, dann in Richtung Schiedsrichter Wolfgang Stark höhnisch applaudierte - und anschließend von diesem mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. „Natürlich war das dumm“, sagte Schalke-Trainer Huub Stevens, der die Partie auf Grund des gesundheitlichen Zustandes seiner kurz darauf verstorbenen Mutter nur via Fernsehen miterlebte, dazu.

Gladbacher Defensive steht gut gestaffelt

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Finanziell bügelte Schalke-Stürmer Huntelaar seinen Fauxpas mit einer satten Strafzahlung bereits wieder aus. Heute will der 28-Jährige auch auf dem Platz Wiedergutmachung leisten. Er, der mit aktuell 16 Toren und acht Vorlagen gefährlichste Spieler der Bundesliga.

Allerdings warnt der „Hunter“: „Wir müssen schlau spielen und vor allem geduldig sein.“ Immerhin trifft die Schalker Offensive auf die beste Abwehr der Liga, aus der Konter der Extraklasse entstehen. „Die Mönchengladbacher stehen sehr eng beieinander, es ist extrem schwer, da durchzuspielen.“

Matip will wissen, wohin die Reise für Schalke geht

Während sein Trainer die Bedeutung der Partie klein redet („Punkte werden auch in den 13 noch folgenden Bundesligaspielen vergeben“), spricht Huntelaar von einem „wichtigen Spiel“. Joel Matip äußert sich deutlicher: „Nach diesem Spiel wissen wir, wohin die Reise geht“, sagt er. Ein Sieg wäre nicht nur auf Grund der Pokal-Pleite Balsam für die Schalker Seele, sondern auch wegen der folgenden Wochen der Wahrheit“ mit Europapokal und dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München.