Gelsenkirchen. . Trainer Huub Stevens rechnet sich mit Schalke 04 in dieser Saison in der Fußball-Bundesliga noch einiges aus. 'Hinter Bayern ist sehr viel möglich. Dabei bleibe ich', sagte der 57-Jährige im kicker-Interview.

Stevens, der in der vergangenen Woche nach neun Jahren zu den Königsblauen zurückgekehrt war, ärgert sich auch nicht über die ständige Assoziation mit seinem 1997 auf Schalke gepriesenen Dogma „Die Null muss stehen“ - im Gegenteil: „Dass ich als Niederländer über die Grenze komme und hier ständig mit einer auf Deutsch getätigten Aussage konfrontiert werde, das macht mich stolz. Das haben nicht viele meiner Landsleute geschafft. Ich denke, ich bin der zweite nach Rudi Carrell."

Er wisse schließlich, in welchem Zusammenhang er damals diesen Satz gesagt hatte. 1997 mussten die damaligen Eurofighter im UEFA-Cup-Halbfinale ohne Stürmer nach Teneriffa fahren. Das Spiel endete 1:0 für Schalke. „Für mich als Trainer hatte das eine noch größere Bedeutung als der dann folgende Titelgewinn“, äußerte der Erfolgstrainer. Angst, dass er mit einer verpatzten zweiten Amtszeit sein Denkmal auf Schalke beschädigen könne, hat der Stevens nicht: „Ich will nicht in und von der Vergangenheit leben. Ich habe schon immer Herausforderungen gesucht.“

Hohe Identifikation

Diese habe er hier bei Schalke gefunden, mit einem Kader, den er nicht selbst zusammengestellt hat. Dies sei ohnehin Sache des Vereins, betonte Stevens in diesem Zusammenhang. „Trainer bleiben in der Regel höchstens zwei, drei Jahre. Es kann daher nicht sein, dass nur die Trainer neue Spieler holen. Irgendwann sind die Trainer weg und die Spieler da.“ Ein Fall, wie ihn beispielsweise Borussia Mönchengladbach während der Amtszeit von Stevens“ Landsmann Dick Advocaat 2004/2005 erlebt hatte.

Dennoch könne er sich mit dem Schalker Kader „sehr gut identifizieren“, versicherte Stevens. „Grundsätzlich ist der Offensivgeist eine Stärke dieser Mannschaft, die wir beibehalten wollen.“ Vielleicht stand auch deshalb der offensivstarke Jose Manuel Jurado, unter Stevens“ Vorgänger Ralf Rangnick wegen Defensivmängel in der Kritik, gegen den Hamburger SV am Sonntag überraschend in der Startelf.

„Jose ist ein super Spieler, der uns viel Freude machen wird, wenn er seine Möglichkeiten ausschöpft“, sagte Stevens und vertraut auf die Fähigkeiten des Spaniers. Und auch Torwart Ralf Fährmann, der gegen den HSV mehrmals unsicher wirkte, nahm der Niederländer in Schutz: „Das Gegentor zum 1:1 war nicht sein Fehler, der wurde schon vorher gemacht. Ich bin mit ihm absolut zufrieden.“