Gelsenkirchen. .

Stürmer Teemu Pukki vom finnischen Meister HJK Helsinki hat beim FC Schalke 04 einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Die Fans von Königsblau müssen aber noch eine Woche auf ihn warten.

Weihnachtsmänner sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Erscheinen mittlerweile weit vor dem üblichen Termin und halten sich nicht einmal mehr an die Kleiderordnung. Die Geschäftsstelle des FC Schalke 04 betrat am Mittwoch einer, der eine löchrige Designer-Jeans und einen lässigen grauen Kapuzenpulli trug. Kein Rauschebart, kein Geschenkesack, keine Rute, keine Weisheit unterm Weißhaar.

Heldt schwärmt von Pukki

Teemu Pukki heißt der Kerl. Er ist 21 Jahre jung, kommt von HJK Helsinki, stürmt künftig für Schalke und muss damit leben, mit dem legendären Mann in Rot verglichen zu werden, weil dieser in Finnland umgangssprachlich Pukki gerufen wird (korrekt: Joulupukki). Der Angreifer hat einen Dreijahresvertrag bis Juni 2014 unterschrieben, die Ablösesumme, die Schalke an den finnischen Meister überweisen muss, soll sich im Bereich zwischen einer Million und 1,5 Millionen Euro bewegen. „Ein sehr interessanter Spieler mit großem Potenzial“, schwärmt Schalkes Manager Horst Heldt. „Wir hoffen, dass er für unser Team eine Verstärkung sein wird.“

Der Transfer war nicht von langer Hand geplant. Er ergab sich zwangsläufig, weil Teemu Pukki in zwei verordneten Probetrainingseinheiten brillant vorspielte: Beim 2:0 im ersten Playoffspiel zur Europa League schockierte er die Schalker mit beiden Treffern, beim 1:6 im Rückspiel in der Arena schreckte er sie mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich auf. Neben Schnelligkeit bewies er auch filigrane Technik und Kombinationsstärke. „Er hat uns in beiden Partien mehr Probleme bereitet, als uns lieb war“, urteilte Schalkes Trainer Ralf Rangnick.

Gavranovic wechselt nach Mainz

Pukki passt perfekt in Rangnicks Anforderungsprofil: Er ist flink, entwicklungsfähig, bezahlbar und kommt nicht mit dem Anspruch auf eine Stammplatzgarantie. Der Finne gilt vielmehr als ideale Ergänzung des prominent besetzten Schalker Angriffs. Zum ersten Training wird er erst am Donnerstag nächster Woche erwartet, weil er vorher mit seiner Nationalmannschaft unterwegs ist.

Die Schalker verpflichteten Pukki kurz vor Transferschluss, weil sie Mario Gavranovic den Wunsch erfüllen wollten, mehr Spielpraxis zu sammeln: Der 21-jährige Schweizer Nationalstürmer, der bei den Königsblauen noch bis 2013 unter Vertrag steht, spielt nun für 200 000 Euro Leihgebühr bis zum Saisonende für den FSV Mainz 05, der sich eine Kaufoption für einen Vertrag bis 2016 sicherte. Dann wären 1,5 Millionen Euro Ablöse fällig.

Vor einem Wechsel zu Besiktas Istanbul steht zudem der brasilianische Angreifer Edu. Er soll für 500 000 Euro Gebühr ausgeliehen und kann bei Bedarf für zwei Millionen Euro verpflichtet werden.