Gelsenkirchen.

Helsinkis Stürmer Teemu Pukki erzielte in den beiden Qualifikationsspielen zur Europa League drei Tore gegen Königsblau. Schalke 04 sieht vor der Wechselfrist keinen Handlungsbedarf, hat aber wohl bei dem Finnen mal vorgefühlt.

Der Trainingsbetrieb auf der Schalker Anlage wird durch die Länderspielreisen in den nächsten Tagen höchst überschaubar sein, dennoch gibt es für Manager Horst Heldt keinen Grund, die Beine auf den Schreibtisch zu legen. Der sportliche Leiter steht in wechselndem Kontakt mit seinem Fax-Gerät und dem Email-Posteingang. Schließlich läuft am kommenden Mittwoch um 12 Uhr die Wechselfrist für die Fußball-Bundesliga ab. Und die Erfahrung lehrt, dass es dann manchmal in den letzten Stunden hektischer zugeht als bei so manchem vergangenen SSV-Start am Wühltisch.

Stand Sonntagabend war davon jedenfalls bei den Königsblauen nichts zu spüren. Irgendwelche Angebote für die überfälligen Edu und Jermaine Jones? „Nix Neues“, so Heldt kurz und knapp.

Es gebe bislang nur eine Anfrage für den Schweizer Neu-Nationalspieler Mario Gavranovic vom Liga-Konkurrenten Mainz 05, und da sind die Herrschaften auf der Schalker Geschäftsstelle noch unentschieden, wie sie damit umzugehen haben. „Er ist natürlich froh, hier auf Schalke zu sein, ist ja ganz klar, aber andererseits will Mario auch mehr Spielzeit auf dem Rasen verbringen, da müssen wir genau abwägen“, so die Marschroute des Managers.

Der am Ende doch noch gelungene Start in die laufende Bundesliga-Saison, dazu die geglückte Qualifikation für die Europa League Gruppenphase, all das hat den Verantwortlichen offensichtlich gut getan, um die nächsten Schritte mit einer gehörigen Portion Gelassenheit anzugehen.

Und, auch das gibt Horst Heldt zu bedenken, wenn es nach den Länderspielen im Alltagsbetrieb Bundesliga wieder weitergeht, wird es mit den Rekonvaleszenten Peer Kluge, Christoph Metzelder und Tim Hoogland noch mehr Alternativen im Kader geben, da braucht man vielleicht nicht noch auf den Abgabekorb anderer Vereine zu schielen.

Will sagen: Wenn niemand mehr geht, braucht auch nicht unbedingt ein Neuer hinzuzukommen. „Wenn es von der Abgabeseite her passt, müssten wir sehen, wen wir dann hinzuholen, er müsste schon ins Muster passen“, bemerkt der Manager. Beispiel Gavranovic: Ginge das Stürmertalent, würde er nicht durch einen gestandenen Stürmer ersetzt, denn das würde das ganze Mannschaftsgefüge wieder wild durchgemischt. In einer Phase, wo sich gerade erste Hierarchien auf dem Feld bilden. „Wir haben momentan ein funktionierendes Gebilde, das, so wie es ist, sehr harmonisch ist. Wenn wir also bis Mittwoch nichts mehr machen, dann wird das auch gut überlegt sein“, so der Manager.

Bliebe natürlich noch die Jagd auf ein Schnäppchen, davor ist ja bekanntlich niemand gefeit. Zum Beispiel einen wie Helsinkis Stürmer Teemu Pukki, der in beiden Qualifikationsspielen gegen Schalke alle drei Gegentore erzielte und mindestens die gleiche Zahl hätte drauflegen können. „Er ist ein guter Spieler“, meint Horst Heldt mit einem Grinsen von einem Ohr zum anderen über den 20-Jährigen. Und über den aktuellen Marktwert müsse sich auch reden lassen. Heldt: „Sie sind ja aus dem Wettbewerb ausgeschieden, damit nicht mehr so im Fokus.“. Laut Informationen des Kicker seien die Rahmen-Modalitäten schon abgeklopft worden. Mittwoch um 12 Uhr wissen alle mehr.