Gelsenkirchen. Seit Mittwoch ist ein Stück Fan-Kultur aus dem Stadtbild von Schalke-Nord verschwunden. Die Hauswand einer ehemaligen Fan-Kneipe an der Uechtingstraße, auf der sich zahlreiche Schalker Größen verewigt hatten, wurde weiß übertüncht: Ein Wahrzeichen ging damit verloren.

Seit Mittwoch ist ein Stück Fan-Kultur aus dem Stadtbild von Schalke-Nord verschwunden. Die Hauswand einer ehemaligen Fan-Kneipe an der Uechtingstraße, auf der sich zahlreiche Schalker Größen verewigt hatten, wurde weiß übertüncht: Ein Wahrzeichen ging damit verloren.
Seit Mittwoch ist ein Stück Fan-Kultur aus dem Stadtbild von Schalke-Nord verschwunden. Die Hauswand einer ehemaligen Fan-Kneipe an der Uechtingstraße, auf der sich zahlreiche Schalker Größen verewigt hatten, wurde weiß übertüncht: Ein Wahrzeichen ging damit verloren. © WAZ

Bilder vom Uefa-Cup und des Parkstadions schmückten die Fassade des Hauses an der Uechtingstraße ebenso wie die Aufschriften „Ingo Anderbrügge, 14.10.1993” oder „Rudi Assauer 19.10.1993”. Und auch alle anderen Besuche von Schalker Größen sowie zahlreiche weitere blau-weiße Motive waren auf der Hauswand des einstigen Hauptquartiers des Schalker Fan-Club Verbands verewigt worden. Seit Mittwoch ist dieses Stück Fan-Kultur aus dem Stadtbild von Schalke-Nord verschwunden.

Ein Maler hat die Wände im Erdgeschoss des Hauses an der Uechtingstraße/Ecke Josefinenstraße weiß übertüncht. In Kürze soll die ehemalige Gaststätte einen - nein, nicht schwarz-gelben, sondern: - beigefarbenen Anstrich erhalten. In rund vier Wochen wolle er hier eine türkische Lokalität eröffnet worden, sagt der Mieter Seyfettin Civak zur WAZ. Auch sein Herz schlage für Schalke, betont der Türke. Nachzulesen auf einem Schild über dem Eingang seines benachbarten Imbisses auf der Josefinenstraße: „Arena” steht dort Weiß auf Blau geschrieben.

Aber: Die Fassade der seit vielen Jahren leer stehenden Gaststätte sei immer unansehnlicher geworden. Zu den schönen Wandbildern seien immer mehr Schmiererein gekommen. Und einige Schalke-Motive seien im Laufe der Jahre verblasst. Auch das Bauamt habe ihm empfohlen, so Civak, die Fassade vor Eröffnung der Lokalität zu streichen.

Thomas Brysch ist traurig über das „Verschwinden” der Schalke-Kneipe. „Dadurch verliert der Stadtteil sein Wahrzeichen”, sagt der Vorsitzende des einst aus dem Stadtteilprojekt hervorgegangenen Fördervereins Schalke-Nord. Der Verein sei von dieser Entwicklung überrascht worden. Wenn man eher davon erfahren hätte, so Brysch, hätte man den neuen Anstrich vielleicht noch verhindern können.