Gelsenkirchen. Schalke-Torwart Marius Müller würde sich über eine Rückkehr von Max Meyer freuen. Der Mittelfeldspieler wäre ablösefrei. Der S04-Faktencheck.

Es wirkt ein wenig so, als hätten viele Fans des FC Schalke 04 auf diese Begriffe in einer Schlagzeile gewartet: „Rückkehr“ und „Max Meyer“. Schalke-Torwart Marius Müller hatte sich in einem Interview mit der Bild-Zeitung positiv über Meyer geäußert und damit viele Diskussionen losgetreten. „Ich bin als Freund natürlich drauf und dran, ihn für uns zu begeistern. Ich würde mich freuen, neben ihm in der Kabine sitzen zu dürfen“, sagte Müller. Eine Einzelmeinung? Oder ist da mehr dran? Wir machen den Faktencheck zu den Spekulationen um eine mögliche Schalke-Rückkehr von Max Meyer.

Max Meyer und Schalke 04 - das ist eine Beziehung mit einer langen Geschichte, eine Geschichte, die noch nicht zu Ende scheint, in der das Abschlusskapitel fehlt. So jedenfalls fühlt es sich für viele Mitglieder und Fans an, und zuweilen hört sich das in Interviews von Max Meyer so an. Inzwischen ist er 28 Jahre alt, und was sich vor sechs Jahren ereignete, vorbei und vergessen. Meyer hatte sich auf Schalke zum Nationalspieler mit einem Marktwert von 20 Millionen Euro entwickelt (4 Länderspiele, 1 Tor), war 2016 Kapitän der deutschen Silber-Olympiamannschaft in Brasilien, spielte im Vizemeister-Jahr 2017/2018 eine tragende Rolle. Im Jahr 2018 hatten die Schalker Meyer ein sehr gutes Vertragsangebot gemacht, das Berater Roger Wittmann als nicht gut genug erschien. Schalkes damaliges Sportvorstand Christian Heidel und Wittmann lieferten sich eine öffentliche Schlammschlacht, Heidel machte öffentlich, dass der Berater Meyer als „Weltklassespieler“ bezeichnet hatte. Ein Etikett, das Meyer bis heute anhaftet. Und das ihm nicht gut tat. Nach 192 Spielen für Schalkes Profis endete mit einer Freistellung kurz vor Saisonende 2018.

Schalke: Max Meyer erreichte einen Tiefpunkt

Den Weg den kleinen Mittelfeld-Technikers verfolgen alle Schalker seitdem genau, zumal er zwar finanziell ausgesorgt haben dürfte, aber den großen Erfolg nie fand. Er stand von 2018 bis 2021 bei Crystal Palace in der Premier League unter Vertrag, bestritt 46 Spiele (1 Tor), war aber am Ende so wenig gefragt, dass er in der Rückrunde der Saison 2020/2021 an den 1. FC Köln verliehen wurde (10 Spiele, 0 Tore) und dort in der Relegation den Abstieg vermied. Schalkes Ex-Vorstand Horst Heldt hatte Meyer geholt. Von Crystal Palace zog er weiter zu Fenerbahce Istanbul, spielte dort aber ebenso selten (6 Spiele) wie in der Rückrunde der Saison 2021/2022 für den FC Midtjylland in Dänemark (8 Spiele). Ersatzspieler in der ersten Liga Dänemarks - im Alter von 26 Jahren schien eins der hoffnungsvollsten Talente Deutschlands am Tiefpunkt angelangt.

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Neuen Schwung erhielt Meyers Laufbahn in der Schweiz. Er wechselte zum FC Luzern, unterschrieb einen Zweijahresvertrag. In der Schweizer Ruhe blühte er wieder auf, bestritt bisher 69 Pflichtspiele (19 Tore, 8 Vorlagen), war zwischenzeitlich Kapitän des Teams. In seinem ersten Jahr spielte er mit Torwart Müller zusammen, die beiden sind befreundet. Meyer riet Müller dazu, das Schalker Angebot im Sommer 2023 anzunehmen.

Schalke: Max Meyer wäre ablösefrei zu haben

Im Sommer 2024 endet nun Meyers Zeit in Luzern. Gern hätten die Schweizer den 1,73 Meter großen Meyer behalten, sie legten ihm ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor. Meyer aber ließ sich so viel Zeit, dass Luzern das Angebot nun zurückzog. Meyer ist ablösefrei zu haben. Wohin es ihn zieht, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass ihn eine Rückkehr nach Deutschland reizen würde. Und damit auch ins Ruhrgebiet? Er stammt aus Oberhausen, die Familie wohnt auch noch dort, die Region ist seine Heimat. Er hat sich vom Talent zu einer Persönlichkeit entwickelt, ist inzwischen Familienvater.

Der Ex-Schalker Max Meyer im Trikot des FC Luzern.
Der Ex-Schalker Max Meyer im Trikot des FC Luzern. © AFP | CAISA RASMUSSEN

Doch so reizvoll die Vorstellung auch klingen mag: Bisher spielte Max Meyer in den Planungen der Schalker Bosse für die kommende Saison noch keine Rolle, sondern lediglich in denen von Marius Müller - was nicht heißt, dass es dazu noch kommen könnte, im Fußball ist alles möglich. Erst einmal muss aber ohnehin der Klassenerhalt in der Zweiten Liga gesichert werden.

Benötigt Schalke Spieler für Meyers Position? Seine Stärken hat er auf der „Acht“ oder auf der „Zehn“ im Zentrum. Auf der „Acht“ ist Paul Seguin aktuell erste Wahl und der Schlüssel- und Lieblingsspieler von Trainer Karel Geraerts. Das dürfte er auch bleiben, wenn Geraerts auch in der kommenden Saison Schalke trainiert. Seguins Ersatz ist aktuell Lino Tempelmann, auch er steht langfristig unter Vertrag. Wer die „10“ besetzt, ist noch offen. Aktuell stehen Kenan Karaman (Vertrag bis 2025) und Assan Ouédraogo zur Verfügung - möglich ist alles: Dass beide gehen, dass einer geht, dass beide bleiben.

Schalke: Rückkehr von Max Meyer könnte passen, aktuell aber kein Thema

Und was will Meyer? Er wird nicht mehr so viele sportlich und wirtschaftlich lukrative Verträge unterschreiben. Wäre Schalke eine Alternative für ihn? Eine ungeklärte Frage.

Fazit: Max Meyer zurück zu Schalke - das klingt fußballromantisch und könnte passen. Aktuell ist eine Rückkehr aber nicht in Sicht.