Gelsenkirchen. Max Meyer wird den FC Luzern am Saisonende verlassen. Dabei war der Ex-Schalker in der Schweiz geschätzt. Doch es gab Vorzeichen.

Die Welt dreht sich weiter für den FC Luzern. Am Sonntag gab es nach zuletzt vier Spielen ohne Tor noch einen Punktgewinn gegen den FC Basel (1:1), für beide Klubs geht es im Mai in der Abstiegsrunde weiter. Am Montag bekam der Tabellensiebte Luzern die Lizenz der Swiss Football League (SFL) für die kommende Saison, die Zukunftsplanungen können damit langsam beginnen. Seit ein paar Tagen steht allerdings fest: Weitergehen wird es ohne den von Fans und Vereinsvertretern geschätzten Max Meyer. Es sind die Tage, nachdem bekannt geworden war, dass der einstige Profi des FC Schalke 04 sein Vertragsangebot zu lange offen gelassen und der FC Luzern es schließlich zurückgezogen hatte.

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    Es gab in den Wochen zuvor allerdings schon Hinweise, dass es mit einer Verlängerung der Zusammenarbeit nicht allzu gut aussieht. Werfen wir einen Blick zurück: Im Sommer bestritt Meyer die Vorbereitung nach starker Vorsaison voller Tatendrang, glücklich äußerte er sich über seine Lage. „Mario Frick ist der wichtigste Coach, den ich bis jetzt hatte. Die Mischung aus Persönlichkeit und Trainer ist perfekt. Genau das, was ich gebraucht habe. Die Entscheidung hierherzukommen war goldrichtig“, sagte er damals dem Blick. Nach schwierigen Jahren in England, der Türkei und Dänemark hatte der 28-Jährige den Spaß am Fußball wiedergefunden und blühte weiter auf. Schließlich wurde er zum Kapitän ernannt – ein riesiger Vertrauensbeweis. Doch schon wenig später gibt es die ersten Risse im Glücks-Bild: Anfang November flog Luzern früh aus dem Pokal, Meyer musste die Binde wieder abgeben. Trainer Frick wollte so ein Zeichen setzen.

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    Es ist eine Art Wendepunkt: Häufiger wird Meyer nun erst ein- oder ausgewechselt. In Lausanne wird seine Freundin von Schweizer Medien nach einer Auswechslung mit dem lauten „Bescheuert oder was“-Ruf Richtung Trainerbank zitiert. Spielmacher Meyer aber liefert meist weiter solide Leistungen, er gehört in einigen Offensivstatistiken wie dem Kreieren von Chancen zu den Besten der Liga, auch wenn er selbst nicht mehr so häufig vollstreckt wie noch im Vorjahr.

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      Und nun? In Luzern hatte er ein ruhiges Umfeld und genoss die Wertschätzung des Klubs. Allerdings verpasste Luzern auch den europäischen Wettbewerb in der kommenden Saison. Ein Makel. Hat Max Meyer nach dem Ablehnen eines ersten und der Nicht-Beantwortung des zweiten Vertragsentwurfs also bereits eine neue Anstellung in Aussicht? Will er noch abwarten und als ablösefreier Spieler frei entscheiden, wo er seine Karriere fortsetzt? Will er es vielleicht noch einmal in einer größeren Liga versuchen, vielleicht sogar in der Bundesliga? Wohlwissend, dass er auch nicht mehr das junge Schalke-Versprechen, sondern mittlerweile 28 Jahre alt ist und wohl vor dem letzten großen Vertrag steht. Alles Spekulation, aber definitiv belegbar mit wiederholten Aussagen ist, dass die Verantwortlichen und die Fans des FC Luzern Max Meyer ursprünglich gerne nach der kommenden Sommerpause weiter im FCL-Trikot gesehen hätten. Noch ist nicht bekannt, wohin es den Ex-Schalker nun ziehen wird. Seine Zeit in der Zentralschweiz hat nicht nur einen Marktwert wieder gesteigert, sondern auch das Selbstbewusstsein des Mittelfeldstrategen.

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