Gelsenkirchen. Der Trainer der U17 des FC Schalke 04 war zwölf Jahre für den SC tätig - und weiß, wie beide Klubs ticken. So blickt er aufs Zweitliga-Duell.
Es ist sehr schnell gegangen im vorigen Jahr, als Thomas Bertels die Anfage aus der Knappenschmiede des FC Schalke 04 bekam, der einen neuen Trainer für die U17 in der Fußball-B-Jugend-Bundesliga suchte. An einem Sonntag hat Bertels als Trainer mit der U21 des SC Paderborn 07 den Aufstieg in die Regionalliga West geschafft. Dienstag kam der Anruf von Mathias Schober, dem Direktor Knappenschmiede und Entwicklung, Donnerstag gab es ein erstes Treffen, Sonntag hat Thomas Bertels zugesagt. So hat er es in einem Interview im vorigen Sommer erzählt.
Das Tempo behält Bertels auch bei, wenn er einmal auf den kommenden Samstag schauen soll. Dann (13 Uhr) spielt der SC Paderborn 07 in der 2. Bundesliga beim FC Schalke 04. Für die Ostwestfalen war Bertels zwölf Jahre tätig. Wie viele Herzen schlagen am Samstag also in seiner Brust? Die Frage ist so gerade eben noch zu Ende gestellt, da sagt Thomas Bertels schon: „Eins.“ Und es ist nicht das schwarz-blaue.
FC Schalke 04: Herz schlägt blau-weiß, seit Kindheitstagen
Denn Bertels sagt, er habe „zwölf tolle Jahre“ in Paderborn erlebt, Bundesliga-Aufstieg und Abstieg inklusive, aber das Herz am Samstag: Es schlägt blau-weiß, seit Kindheitstagen. Im Heimatdorf zwischen Geseke und Lippstadt gab es einen Schalke-Fan-Club, ein anderer Verein sei keine Option gewesen - und in den 1990er-Jahren hat Thomas Bertels sein erstes Schalke-Spiel im Parkstadion gesehen, es war ein 3:1 über Borussia Mönchengladbach.
Wie beide Vereine so ticken? Das könne man nicht vergleichen, sagt Thomas Bertels, der in seinen Anfangstagen bekannte: Ein-, zweimal habe er sich schon verlaufen in der königsblauen Weitläufigkeit des Knappenschmiede-Areals. Aber abgesehen von diesen Größenverhältnissen: „Schalke ist etwas Besonderes“, sagt Bertels.
Großen Respekt vor Entwicklung in Paderborn
Es sei zwar „Wahnsinn“, was sich in Paderborn entwickelt habe, und davor habe er großen Respekt Aber Paderborn sei lange keine Fußballstadt gewesen, die die Massen anziehe: „Ich habe da auch Zeiten miterlebt, als wir darum kämpfen mussten, dass zu unseren Heimspielen 9000 Zuschauer kommen. Aber der Verein hat sich stetig entwickelt und war irgendwann ,in‘.“
Zu Schalke hingegen nennt Thomas Bertels die zwei Schlagworte: „Tradition und Emotionalität.“ Dass die Saison bisher für Königsblau nicht so gelaufen ist, wie erhofft, beantwortet Bertels mit dem Schalke-Herz: „Paderborn kann gerne Zweiter sein, wenn Schalke Erster ist.“
- Schalke-Trainer: Geraerts-Wirrwarr – Interesse aus Genk?
- Kolasinac denkt nach Europa-League-Sieg an Schalke und Elgert
- Schalke-Talente bedanken sich bei Büskens: „Wahre Legende“
- Schalke: Langer-Emotionen – „Das war das schwierigste Jahr“
- Schalke: keine großen Ziele, aber junge, hungrige Spieler
Aber nun sei die Situation eben, wie sie ist. Nach dem 3:1 über St. Pauli sagt Bertels: „Das war ein guter Schritt, auch mit der Wucht des Stadions.“ Klar müsse Schalke nachlegen, aber es werde ein anderes Spiel.
Trotzdem: Wenn Bertels sagt, er glaube, dass der Tabellensechste aus Ostwestfalen bis zum Schluss an den vorderen Plätzen dran bleiben kann, erklärt er vorab: „Paderborn wird am Samstag verlieren.“ Da spricht nur ein Herz.
+++ Alle Hintergründe, Videos und Updates zum FC Schalke 04 findet Ihr auf unserem Instagram-Account "WAZ auf Schalke" +++