Gelsenkirchen. Für Schalke 04 geht es im letzten Drittel der Zweitliga-Saison um jeden Tabellenplatz. Im Worst Case droht ein Verlust in Millionenhöhe.
Auf dem Berger Feld, der Heimat des FC Schalke 04, ging es bis Mittwochmittag ruhiger als sonst zu. Dann folge ein überraschender Personal-Hammer: Nach zweieinhalb Jahren verlässt André Hechelmann den FC Schalke 04. Der 39-Jährige, zuletzt als Technischer Direktor tätig, habe sich mit dem Verein auf eine Trennung geeinigt, teilten die Königsblauen am Mittwochmittag mit.
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Sportlich war zuvor etwas Ruhe eingekehrt. Die akuten Abstiegssorgen hatte der Zweitligist mit dem unerwarteten Coup gegen Tabellenführer FC St. Pauli (3:1) weggewischt. Im Heimspiel gegen den SC Paderborn am kommenden Samstag können die Königsblauen ins Tabellenmittelfeld der 2. Bundesliga vordringen.
Langweile wird auf Schalke nicht aufkommen
Sollte das gelingen, dürften die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt sein. Und dann? Droht bei einem Saisonendspurt jenseits der oberen drei und unteren drei Ränge etwa Langeweile im Endspurt der Zweitliga-Runde? Keineswegs, denn einerseits widerspricht dies dem Naturell des chronisch unruhigen Revierklubs.
Zum anderen geht es für Schalke an den verbliebenden zehn Spieltagen um die Höhe der TV-Einnahmen für die kommende Saison. Und hier ist jeder Tabellenplatz wertvoll für die klammen Gelsenkirchener. Die Fernsehgelder seien „ein wichtiger Bestandteil unserer Planungen“, betont Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers auf Anfrage dieser Redaktion.
Klar ist bereits: Da an die Bundesligisten deutlich höhere Summen ausgeschüttet werden, musste der Verein durch den Wiederabstieg bereits ein deutliches Minus hinnehmen. Mit 21,5 Millionen Euro halbierten sich die Einnahmen aus dem TV-Topf. In der 2. Bundesliga gehört Schalke allerdings zu den größten Profiteuren.
Schalke: Wichtige Duelle für die TV-Geld-Tabelle stehen an
Zur neuen Spielzeit drohen weitere Einbußen. Die Ausschüttung basiert schließlich auf einem Säulensystem, in dem das Kriterium Leistung mit 43 Prozent bewertet wird und damit den zweitgrößten Anteil ausmacht. Die Verantwortlichen hatten vor der Saison mit Platz vier kalkuliert. Sollte Schalke in der Abschlusstabelle nicht über das untere Drittel hinauskommen, wären die Einnahmen um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag geringer als ursprünglich erhofft. Inzwischen seien die Planungen „entsprechend der sportlichen Situation“ angepasst worden, sagt Rühl-Hamers.
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Im Bestfall dürften die Schalker wohl auf rund 15,5 Millionen Euro hoffen. Ob sich diese Summe noch verkleinert, hängt maßgeblich von den kommenden Wochen ab. Mehrere direkte Duelle gegen Teams, die hinter S04 in der TV-Geld-Tabelle lauern, stehen aus - etwa gegen Fürth, Düsseldorf oder am Samstag gegen Paderborn.
Schalke fordert Reformierung der Verteilung der TV-Gelder
Ungeachtet dessen erneuert Rühl-Hamers noch einmal die Forderung von S04 nach einer Reformierung der Verteilung der Einnahmen. „Sie muss sich stärker an dem tatsächlichen Wert orientieren, den die Klubs mit ins System bringen.“ Der aktuelle Verteilungsschlüssel sei ungerecht, da er die Anzahl der TV-Zuschauer und den damit verbundenen Wert für die Rechtepartner viel zu wenig berücksichtige. „Wer viel ins System hereingibt, muss auch viel rausbekommen!“
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