Gelsenkirchen. Ein Patzer beim Gegentor, ein Zauberpass vor dem Siegtreffer - Rodrigo Zalazars Leistung beim Schalker 2:1 über Bremen war wechselhaft.
Zur Leistung von Rodrigo Zalazar fiel Trainer Thomas Reis vom FC Schalke 04 nach dem verrückten 2:1 (0:1)-Erfolg über Werder Bremen nur eine Schlagzeile ein: "Genie und Wahnsinn." Auch Zalazar, der 23 Jahre alte Publikumsliebling, lag nach dem Abpfiff Mitspielern und Fans in den Armen, feierte vor der Nordkurve ausgiebig. In den vorausgegangen 90 Fußball-Minute hatte er aber alle Emotionen eines Fußballspiels erlebt.
Zunächst erhielt er die Nachricht, dass er von Anfang an spielen durfte - in den vergangenen beiden Partien hatte Dominick Drexler den Vorzug bekommen. "Er hat diesmal zurecht von Anfang an gespielt", sagte Reis diesmal, schränkte aber mit Blick auf die erste Halbzeit ein: "Das war nicht ganz so gut von allen."
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Auch Zalazar hatte einige schwache Szenen. Vor dem Gegentor zum 0:1, das Marvin Ducksch in der 18. Minute gelungen war, hatte er in der Bremer Spielhälfte nach einem zu schnell ausgeführten Einwurf den Ball verloren. Während des laufenden Konters misslang ihm dann eine Grätsche, danach kam er nicht mehr schnell genug hinter Passgeber Mitchell Weiser her - gleich drei unglückliche Szenen in wenigen Sekunden. Als Ecken- und Freistoßschütze war Zalazar eingeteilt, sieben Gelegenheiten bekam er in den ersten 45 Minuten - vier Ecken, drei Freistöße.Doch nie flog der Ball gefährlich in den Bremer Strafraum. Ständig bemühte sich Zalazar darum, Freistöße herauszuholen, doch er protestierte zu ausgiebig, wenn der Pfiff ausblieb. "Es gab ein paar Situationen, wo es kein Foulspiel war, er aber einen Freistoß haben wollte. Man muss daran arbeiten, dass er aufsteht", bemängelte Reis.
Schalke-Trainer Reis: "Glückliches Händchen"
Zur Pause hieß es 0:1, Trainer Reis dachte über Auswechslungen nach. Drexler saß auf der Bank, auch Zalazar wäre ein Kandidat gewesen. Doch Reis gab der Startelf die Chance, das Spiel besser zu gestalten. Und das wirkte. In der 58. Minute hatte er die große Ausgleichschance, scheiterte aber an Bremens Torwart Jiri Pavlenka. Seine Ecken flogen nun viel gefährlicher in Strafraum der Gäste. Und in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang Zalazar ein Zauberpass auf Dominick Drexler - ein wunderbares Zuspiel genau in den Fuß, perfektes Timing, technische Klasse, wie sie in dieser Saison von den Schalker Spielern nur selten in der Arena zu sehen war. Drexler blieb cool, vollendete zum 2:1-Siegtreffer.
Reis konnte zufrieden sein, sprach von einem "glücklichen Händchen". Die Torschützen Drexler und Sepp van den Berg hatte er ein- und Zalazar nicht ausgewechselt. "Aufgrund der zweiten Halbzeit hat er es sich verdient, von Anfang an zu spielen", lautete das Resümee des Trainers.