Gelsenkirchen. Dass Schalke 04 noch den Klassenerhalt schaffen kann, ist auch ein Verdienst der Fans. Sie haben vieles klaglos ertragen. Ein Kommentar.

Dieser Sprechchor gehört zu den älteren in der Fußballwelt, aber gerade beim FC Schalke 04 zum Standard-Reportoire: "Von der Elbe bis zur Isar, immer wieder S04" singen die Fans stets beschwingt, auch beim 2:1 über Werder Bremen. Und eins ist klar: Fußball-Anhänger von der Elbe bis zur Isar wissen, dass es auf Schalke große Gefühle gibt, immer viele Emotionen und auch Tränen - mal vor Freude, mal nach Niederlagen. Vom gefühlten Abstieg in tiefer Trauer bis zur unheimlichen Ekstase wie bei einem Titelgewinn sind es oft nur wenige Minuten.

Schalkes Mannschaft hält zusammen

Dass die Schalker am fünftletzten Spieltag nur ein Punkt vom rettenden Ufer trennt, hätte wohl jeder außerhalb des Klubs nach der verkorksten Hinrunde zur "Mission Impossible" erklärt. Dass der Klassenerhalt nach dieser irren Wildwest-Aufholjagd gegen Mit-Aufsteiger Werder Bremen immer noch möglich ist, beweist zwei Dinge: Schalkes Mannschaft mag zwar qualitativ zu den schlechtesten der Liga gehören, was auch Teile des Bremen-Spiels zeigten, aber sie hält zusammen, und wenn sie sich mitreißen lässt, kann sie gegen viele Gegner der Liga bestehen. Das führt zum zweiten Punkt: Die Fans der Königsblauen haben, wie auch immer die Saison ausgehen mag, einen Sonderpreis verdient. Sie steckten bisher jeden Rückschlag in dieser Saison weg, während der Spiele gab es selten Pfiffe - ganz im Gegenteil.

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Doch auch wenn sich der Last-Second-Sieg gegen Bremen für viele Schalker so anfühlte wie der vollbrachte Klassenerhalt: Geschafft ist nichts, noch immer stehen die Schalker auf dem vorletzten Tabellenplatz. Und das Restprogramm bleibt das härteste aller Teams im Abstiegskampf. Drei der vier Spiele bestreiten die Königsblauen auswärts - von den vergangenen 42 Bundesliga-Partien in fremden Stadien gewann Schalke nur eins. Ein zweites muss hinzukommen, wenn wenigstens der Relegationsplatz gesichert werden soll. Doch wo soll der gelingen? In Mainz? In München gar? Oder in Leipzig?