Gelsenkirchen. Schalke muss den schwierigen Spagat zwischen Abstiegskampf und Aufbruchsstimmung wagen. Was Bernd Schröder über die Finanzen und den Kader sagt.

Schon am Freitag wurde der mobile Rasen der Gelsenkirchener Arena ins Stadion gefahren, Speisen und Getränke wurden angeliefert – Großes steht am Samstag bevor, wenn Schalke 04 auf Werder Bremen (18.30 Uhr/Sky) trifft. Ein Sieg muss her, wenn der Klassenerhalt gelingen soll – die Spieler wissen das, die Fans, der Vorstand. Und so ging es rund um die Arena in den Gesprächen um Aktuelles wie die S04-Aufstellung oder ob die Werder-Topstürmer Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch spielen können.

Schalke 04 hat die Zukunft im Kopf

Doch für Schalkes Vereinsführung ist das nicht ganz so einfach. Sie hat zwar Bremen vor Augen – aber die Zukunft im Kopf. Steigt Schalke ab, beginnt in sieben Wochen die Vorbereitung auf eine Saison, die mit dem Aufstieg enden soll, fast muss. Doch was steht fest?

Der Hauptsponsor

Hauptsponsor meinauto.de könnte nach Informationen dieser Zeitung nach der Saison aus dem laufenden Vertrag aussteigen. Der Abstieg wäre allerdings kein Kündigungsgrund. Meinauto.de bliebe Schalke zudem als Geldgeber erhalten - nur eben nicht als Hauptsponsor. Die Schalker haben keine Agentur eingeschaltet, um einen möglichen Nachfolger zu suchen.

Meinauto.de könnte im Abstiegsfall auf Schalke als Hauptsponsor abspringen, als Geldgeber jedoch erhalten bleiben.
Meinauto.de könnte im Abstiegsfall auf Schalke als Hauptsponsor abspringen, als Geldgeber jedoch erhalten bleiben. © firo

Die Finanzen

Die Saison ist in beiden Ligen durchfinanziert. Marketing- und Cateringrechte werden nicht verkauft. „Diese Szenarien spielen in unseren Planungen derzeit keine Rolle. Erst bei einem mehrjährigen Aufenthalt in der 2. Bundesliga könnten wir diese Optionen theoretisch in Betracht ziehen, aber dieser Fall ist aktuell weit weg“, sagt der Vorstandschef Dr. Bernd Schröder.

Die Verantwortlichen

Änderungen gibt es nicht. Thomas Reis ist der unumstrittene Cheftrainer, der Vorstand bleibt – auch wenn Vertragsgespräche mit Sportchef Peter Knäbel noch ausstehen. Dessen Vertrag gilt nur bis 2024. Aufsichtsrats-Chef Axel Hefer steht bei der Mitgliederversammlung am 17. Juni zur Wahl. Dass er nicht wiedergewählt wird, ist unwahrscheinlich.

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Die Vorbereitung

Für alle Möglichkeiten (Klassenerhalt, Abstieg, Abstieg/Klassenerhalt nach Relegation) stehen die wichtigsten Termine fest. Verkündet werden sie, wenn feststeht, in welcher Liga Schalke künftig spielt.

Die Mannschaft

Die Schalker sehen sich sehr gut aufgestellt – in beiden Fällen wäre kein großer Umbruch nötig wie in den Vorjahren, sondern wenige Verstärkungen. Viele Leihspieler kehren zurück – zwei sind für beide Fälle eingeplant: Mittelfeldspieler Florian Flick spielt beim 1. FC Nürnberg gut, Stürmer Marvin Pieringer traf für Paderborn zwölfmal in 21 Pflichtspielen. Pieringer könnte Simon Terodde ersetzen.

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Wer kommt, wer geht

Schafft Schalke den Klassenerhalt, bilden die Spieler, die in der Rückrunde zum Kader zählen, die Basis. Für Moritz Jenz (vier Mio. Euro) und Tom Krauß (drei Mio. Euro) müsste Schalke tief in die Tasche greifen, der Vertrag von Maya Yoshida würde sich automatisch verlängern. Von den aktuellen Stammspielern sind Alexander Schwolow und Simon Terodde sicher weg. In der Zweiten Liga wäre die Zahl der Abgänge höher – auch Jenz, Krauß und Yoshida würden wohl gehen. Über Jenz sagt Schröder: „Wir werden alle Optionen prüfen, um Moritz zu halten – am liebsten mit dem Klassenerhalt, denn für diesen Fall ist bereits alles geklärt.“ Marius Bülter und Rodrigo Zalazar wären Verkaufskandidaten. Wer kommt? Wohl Darko Churlinov (Burnley). Schalke hält zudem Ausschau nach Führungsspielern.

Schalke 04 möchte sein Abwehr-Ass Moritz Jenz unbedingt behalten - auch für die 2. Bundesliga.
Schalke 04 möchte sein Abwehr-Ass Moritz Jenz unbedingt behalten - auch für die 2. Bundesliga. © dpa

Bleibt die Frage offen, was mit den Bremer Topstürmern ist. Füllkrug fehlt, er ist verletzt. Ducksch, am Wochenstart erkrankt, reist an.