Gelsenkirchen. . Mit starken Paraden war Justin Treichel am Wochenende ein Garant für den Sieg von Schalkes U23. Jetzt machte er den nächsten Schritt.
Nein, Thomas Reis habe im noch nicht gratuliert, „wir haben uns noch nicht gesehen“, sagte Justin Treichel nach dem 3:0-Erfolg der Schalker U23-Mannschaft gegen die SG Wattenscheid 09 am zurückliegenden Samstag, bei der der Profitrainer als Zuschauer hinter der Bande dabei war – und eine überragende Torwartleistung sah: Mit mehreren starken Paraden und Fußreflexen, insbesondere in Eins-gegen-eins-Situationen hielt Justin Treichel die Schalker im Spiel und durfte sich noch vor Doppeltorschütze Sidi Sané als Matchwinner fühlen.
„Eine absolute Top-Leistung“, schwärmte Trainer Jakob Fimpel, war aber selbst am wenigsten überrascht davon, wie der 20-jährige Torwart sich präsentierte: „Er macht einfach das, was er das ganze Jahr im Training macht und was er in den Testspielen gezeigt hat.“
Schalkes U23: Treichel erst seit wenigen Wochen die Nummer eins
Der Torwart selbst wusste, welchen riesigen Anteil er an dem Sieg hatte, blieb aber bescheiden: „In der ersten Halbzeit hätte es schon zwei, drei null stehen können“, meinte er, um sich dann erst auf Nachfrage zu seinen Paraden zu äußern: „Das ist im Endeffekt mein Job. Gerade nach so einem Spiel, wo der Gegner Chance um Chance hat, ist es mein Job, auch mal drei oder vier zu halten. Heute ist es optimal gelaufen.“
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Das lässt sich insgesamt für Treichels aktuelle Phase sagen. Seit drei Spielen ist er erst die Nummer eins. Gegen Fortuna Düsseldorf feierte er sein Regionalliga-Debüt, in Ahlen den ersten Sieg, gegen Wattenscheid blieb er erstmals ohne Gegentor. Er sei „sehr froh“ und „sehr motiviert“, dass er jetzt endlich spielen dürfe nach monatelangem Warten. „Bis jetzt ist es super gelaufen“, ist er mit drei guten Leistungen zufrieden, „so kann es weitergehen.“
Schalke: Treichel ersetzt den verletzten Ralf Fährmann im Profi-Training
Es war eine Zukunftsentscheidung, auf Treichel statt auf Radomir Novakovic zu setzen. Während Novakovic Schalke im Sommer verlässt, hat Justin Treichel seinen Vertrag vor einigen Wochen um zwei weitere Jahre verlängert. Und der in Duisburg geborene Keeper hängt nach sieben Jahren in Königsblau inzwischen am Klub: „Das ist schon tief in meinem Herzen. Ich habe ja nicht einfach so um zwei Jahre verlängert, das ist schon persönlich für mich.“
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Torwart sein auf Schalke – das heißt aber auch viel Konkurrenz. Fimpel vergaß nämlich nicht, auch seine anderen U23-Torhüter zu loben: „Justin Heekeren hat super gehalten, Rado Novakovic hat es überragend gemacht und jetzt kommt Justin rein und macht es überragend. Torhüter auf Schalke – das sieht gut aus“, so der Trainer.
Und was ist nun mit Thomas Reis? Auch darauf angesprochen bleibt Treichel zurückhaltend: „Es ist immer gut, wenn jemand von oben zuschaut, und man dann seine Leistung bringen kann.“ Belohnt wurde Treichel vom Chef-Trainer des Bundesligisten aber dann zu Wochenbeginn doch noch: Denn am Dienstag durfte er mit den Profis trainieren – als Ersatzmann für den verletzten Ralf Fährmann.