Gelsenkirchen. Die Klub-Ikone kümmert sich um die Organisation für die königsblaue Traditionself. Am Samstag steigt das erste Spiel des Jahres der S04-Oldies.

Für die Traditionself des FC Schalke 04 geht es am kommenden Samstag (15 Uhr, Röntgenstadion) wieder los. Dann steht das erste Spiel des Jahres 2023 in Remscheid-Lennep auf dem Programm. Mit im Kader stehen Ex-Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max, Weltmeister Olaf Thon und Eurofighter Miguel Pereira. Trainiert wird das Team vom langjährigen Abwehrchef Klaus „Tanne“ Fichtel und vom einstigen Flankengott Rüdiger Abramczik.

Klaus Fischer zählt zum Walking-Football-Team

Schalkes Sturm-Legende Klaus Fischer ist in Remscheid wahrscheinlich als Repräsentant dabei. Aktiv spielt „Mister Fallrückzieher“ nur noch im Schalker Walking Football-Team, nachdem er sich bei einem Einsatz für die Traditionself im Anschluss an eine überhastete Aktion des gegnerischen Torwarts die Schulter gebrochen hat. „Wir haben in der Mannschaft und im Trainer-Team für das Remscheid-Spiel insgesamt sechs Nationalspieler. Das ist Schalker Tradition. Unser Ziel ist es, diese Stellung zu halten“, sagt Olaf Thon, der sich als Abteilungsleiter der Traditionself um die zahlreichen Spiel-Termine und die Spieler-Akquise kümmert.

Großer Andrang beim Auftritt der Traditionself des FC Schalke 04 gegen die Altherren-Mannschaft des VfB Kirchhellen. Teilweise kommen über 2000 Fans zu den Spielen der S04-Oldies. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
Großer Andrang beim Auftritt der Traditionself des FC Schalke 04 gegen die Altherren-Mannschaft des VfB Kirchhellen. Teilweise kommen über 2000 Fans zu den Spielen der S04-Oldies. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Schalkes Oldies haben reichlich Spieler im Kader

Grundsätzlich ist es für die einzelnen Vereine schwieriger geworden, Spieler für ihre Altstar-Teams zu gewinnen. Im Gegensatz zu früher verliert man sich im schnelllebigen Fußball-Geschäft schneller aus den Augen, Termine oder Treffen sind schwer unter einen Hut zu bringen. Bei Schalke 04 verändert sich zwar von Traditionsspiel zu Traditionsspiel der Kader, aber über mangelnde Alternativen muss sich Olaf Thon keine Sorgen machen.

Thon: „Das wäre Jammern auf hohem Niveau“

„Das wäre Jammern auf hohem Niveau“, sagt die Klub-Ikone, „als ich 2015 zusammen mit Martin Max und Thomas Kruse mit der Organisation derTraditions-Mannschaft angefangen habe, gab es 53 Mitglieder im Team. Mittlerweile sind wir bei 133 Mitgliedern. Man spürt nach der Corona-Phase einen regelrechten Aufschwung und ein Aha-Erlebnis.“

Daniel Caligiuri (l) jubelt mit seinem Augsburger Teamkollegen Ruben Vargas. Nach dem Ende seiner Profikarriere kann sich „Cali“ Einsätze für die Schalker Traditionself vorstellen. Ersten Kontakt mit Olaf Thon gab es bereits.
Daniel Caligiuri (l) jubelt mit seinem Augsburger Teamkollegen Ruben Vargas. Nach dem Ende seiner Profikarriere kann sich „Cali“ Einsätze für die Schalker Traditionself vorstellen. Ersten Kontakt mit Olaf Thon gab es bereits. © dpa | Uwe Anspach

Beim Training, das jeden Dienstag um 19.30 Uhr in der großen Halle am Parkplatz P7 auf Kunstrasen und im Sommer auch draußen stattfindet, taucht auch schon mal Heiko Westermann auf. Der 39-jährige spielte von 2007 bis 2010 auf Schalke und wurde 2008 Vize-Europameister mit der Nationalmannschaft. Olaf Thon hat mit Daniel Caligiuri einen weiteren ehemaligen S04-Profi für diekönigsblauen „Oldies“ an der Angel. Der 35-Jährige steht aktuell noch beim Bundesligisten FC Augsburg unter Vertrag.

Schalke 04: Einladung von 1860 München

„Cali wird in drei bis fünf Jahren für uns ein Thema. Er freut sich schon auf die Jahre nach der Profi-Laufbahn und hätte Spaß daran, für uns zu spielen“, erläutert Thon, der kürzlich auch Kontakt zum ehemaligen Schalker Torhüter Jens Lehmann hatte: „Jens denkt auch darüber nach, für unsere Traditionsmannschaft zu spielen. Wir haben von 1860 München eine Einladung zum Oktoberfest erhalten und tragen am 23. September gegen die Löwen auch ein Spiel aus. Jens wohnt in München, das würde also passen.“

Die Traditionself des FC Schalke 04, hier mit Martin Max, ist gern gesehener Gast bei Veinsjubiläen, wie hier in Hamminkeln-Merhoog. Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services
Die Traditionself des FC Schalke 04, hier mit Martin Max, ist gern gesehener Gast bei Veinsjubiläen, wie hier in Hamminkeln-Merhoog. Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Für das Spiel am Samstag in Remscheid tauchen im Schalker Kader neben Markus Kaya (43), der aktuell Trainer vom abstiegsbedrohten West-Regionalligisten Rot Weiss Ahlen ist, auch die früheren Schalker U23-Spieler Christian Eggert (37), André Wiwerink (42) sowie Christof Osigus (50) auf.

Viele Spieler kommen auf Zuruf zu Schales Oldies

Olaf Thon: „Wir haben viele jüngere Leute dazubekommen. Die meisten Spieler kommen auf Zuruf zum Beispiel über unseren ehemaligen Deutschen B-Jugendmeister Manni Dubski oder über andere Kontakte zu uns. U23-Co-Trainer Willi Landgraf gibt schon mal einen Hinweis, wer für uns in Frage kommen könnte oder wer bei uns spielen möchte. Ich prüfe die Jungs dann zwar nicht auf Herz und Nieren, aber ich lade sie zu unseren Trainingseinheiten ein. Jeder, der bei uns mal in der Jugend, in der zweiten Mannschaft oder natürlich bei den Profis gespielt hat, der hat auch das Recht, für Schalkes Traditionself zu spielen.“

Die Veranstalter, die Schalkes „Oldies“ für ein Spiel anfragen, erhalten keine Garantie dafür, welche prominenten Fußballer letztlich vor rund 1000 Fans im Schnitt auflaufen werden.

Am Spieltag gehen die Profis vor

Olaf Thon: „Ich kann dem Veranstalter keine definitive Zusage über den Kader machen. Wenn unsere Profis zum Beispiel ein Heimspiel haben, dann geht das vor. Martin Max und ich sind dann rund um ein Heimspiel in repräsentative Aufgaben eingebunden und können dann nicht mit der Traditionself zu einem Spiel fahren. Da muss man dann Ausweichtermine finden. Das ist nicht immer einfach.“

Rund 25 Einsätze haben Olaf Thon und seine Teamkollegen pro Jahr. „Vor der Corona-Zeit , waren es sogar noch mehr“, sagt der Weltmeister von 1990, „wir haben für das Jahr 2024 schon zehn Spiele fix. Und es gibt auch schon Anfragen für 2025. Da kann man sich nicht beklagen.“ Was Thon top findet: „Schalke 04 pflegt die Traditionsmannschaft und unterstützt uns. Das fängt vom Bus an und hört bei den Ausrüstungsgegenständen auf. Wir möchten auf jeden Fall auf diesem Niveau weitermachen. Man spürt, dass Schalke lebt.“