Gelsenkirchen. Kapitän Danny Latza war beim 5:2 über Hertha BSC überraschend in der Schalke-Startelf. In Freiburg dürfte er wieder auf dem Platz stehen.
Erlebt hat Danny Latza schon viel in seiner langen Profi-Karriere, als er beim FSV Mainz 05 spielte, kämpfte er in fast jeder Saison gegen den Abstieg. Nun, als inzwischen 33 Jahre alter Routinier, ist der gebürtige Gelsenkirchener Kapitän des FC Schalke 04, aber auf dem Rasen etwas seltener gefragt. „Ich habe dem Trainer immer gesagt: Braucht er mich, bin ich bereit“, sagte Latza der WAZ nach dem 5:2-Erfolg über Hertha BSC. Einem Spiel, in dem er sehr gebraucht wurde.
Das begann schon nach dem Einlaufen: Im üblichen Spielerkreis auf dem Rasen übernahm Latza die emotionale Ansprache. Anschließend traf er im Zweikampf oft auf den abgezockten Berliner Routinier Kevin-Prince Boateng (36). „Ich mag Kevin, weil er ein Typ ist. Er hat vieles gesehen in seiner Karriere. Als ich in Mainz und er in Frankfurt war, hatten wir schon unsere Privatduelle“, sagte Latza.
Lob von Sportvorstand Knäbel für Schalke-Kapitän Latza
Vor allem wegen dieser Erfahrung hatte Trainer Thomas Reis auf Latza gesetzt. Dieser habe eine dreistellige Anzahl an Bundesligaspielen auf dem Konto, sagte Sportvorstand Peter Knäbel. „Erfahrene Spieler haben nicht die Angst, in schwierigen Situationen den Ball zu fordern, auch mal Zeit zu schinden. Diese Cleverness kannst du gebrauchen“, sagte Knäbel. Reis äußerte noch einen weiteren Grund: „Wir hatten sehr, sehr viel Druck. Deshalb war mein Gedanke, viel Erfahrung auf den Platz zu bringen, um den Druck auf mehrere Spieler zu verteilen.“
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Dass er spielen würde, hätte er ein, zwei Tage vor dem Spiel geahnt, sagte Latza. „Im Training schaut der Trainer, wie seine Startelf aussehen kann. Dann kristallisiert sich schon ein bisschen heraus, wer spielen könnte. Ich denke, dass ich mit meiner Erfahrung der Mannschaft einen gewissen Touch geben kann“, sagte er. Vor dem Tor zum 4:1, das Marius Bülter erzielte, gelang ihm mit einem gewonnenen Pressschlag sogar eine Torvorlage. „Ich hatte dabei ein bisschen Glück – aber die Torbeteiligung freut mich“, erklärte er zu dieser Szene.
Schalke: Latza-Konkurrent Tom Krauß in Freiburg gesperrt
Latza ist davon überzeugt, dass der Klassenerhalt gelingen kann. „Die letzten Wochen sprechen für sich. Wir waren total fokussiert, leidenschaftlich, der Trainer hat uns perfekt eingestellt. Mit Siegen kommt das Selbstverständnis. Aber das 5:2 gegen Hertha BSC war nur ein Schritt“, befand Latza, der wieder dabei sein dürfte, wenn Schalke am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) in Freiburg spielt. Denn Konkurrent Tom Krauß ist gesperrt.
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