Für die Königsblauen gibt es reichlich Lob für das 5:2 über Hertha. Aber es gibt auch große Bedenken wegen der personellen Lage.

Die Stimmungslage beim abstiegsbedrohten Bundesligisten Schalke 04 hat sich schlagartig gebessert. Das 5:2 über Mitkonkurrent Hertha BSC ist für die Königsblauen im Existenzkampf ein regelrechter Energieschub. Aber es gibt auch Sorgenfalten, weil sich mit Ralf Fährmann, Cedric Brunner und Tim Skarke drei Spieler verletzt haben und vermutlich länger ausfallen. Das mediale Echo im Überblick.

Famoser 5:2-Erfolg der Schalker

Der Kicker bilanziert: Reis`personelle Kniffe gehen auf. Nach dem 0:2 in Hoffenheim hat im Schalker Umfeld der eine oder andere den drohenden Abstieg wohl schon akzeptiert. Der famose 5:2-Erfolg am Freitagabend über Hertha BSC hat S04 aber wieder neues Leben eingehaucht. Viermal ließ der Coach ganz bewusst rotieren, zu einem weiteren Wechsel wurde Reis wegen des Muskelfaserrisses von Dauerbrenner Maya Yoshida gezwungen. Als Ersatz für Yoshida zauberte Reis Marcin Kaminski aus dem Hut – der erst dritte Einsatz des Polen überhaupt in der Saison.

Bloß nicht hinschauen: Hertha BSC-Torwart Oliver Christensen beim Debakel auf Schalke.
Bloß nicht hinschauen: Hertha BSC-Torwart Oliver Christensen beim Debakel auf Schalke. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | ürgen Fromme

Schalke überrollt Hertha BSC

Jo Herold schreibt auf sportschau.de: Schalke 04 überrollt Hertha im Abstiegskampf. Die Hertha erwischte einen Katastrophenstart in der Arena auf Schalke. Die gesamte Abwehr guckte annähernd tatenlos zu, als Skarke sich von der Strafraumkante aus den Ball zurecht legte und rechts oben in den Torwinkel traf. Auch beim zweiten Treffer der Hausherren zeigte die Hintermannschaft keine Gegenwehr.

Frank Leszinski und Norbert Neubaum fassen in den Ruhr Nachrichten zusammen: Schalke nach dem Hertha-Spiel: Ein Sieg, der genauso schön wie teuer war. Den 5:2-Sieg gegen Hertha kann Schalke nur kurz genießen. Danach spielt der BVB nicht mit, dann trüben die Nachrichten von drei Verletzten die Stimmung.

Schalke-Schock: Drei Spieler verletzt

Peter Wenzel schreibt in der Bild unter der Überschrift „Der Schalke-Schock“ über die angespannte Schalker Personalsituation nach dem Hertha-Duell. Das tut Schalke im Abstiegskampf richtig weh! Das 5:2 gegen Hertha müssen die Königsblauen teuer bezahlen. Torwart Ralf Fährmann, Flügelflitzer Tim Skarke und Rechtsverteidiger Cedric Brunner haben sich so schwer verletzt, dass sie nicht nur am Sonntag in Freiburg ausfallen werden. Bei allen drei rechnet der Klub mit einer mehrwöchigen Zwangspause.

Verletzt: Schalkes Torwart Ralf Fährmann. (Photo by Lars Baron/Getty Images)
Verletzt: Schalkes Torwart Ralf Fährmann. (Photo by Lars Baron/Getty Images) © Getty Images | Lars Baron

Robin Schmidt streicht auf Sky.de nicht nur die Verletzungsprobleme der Königsblauen heraus, sondern blickt auch auf einen anderen Faktor, der im Abstiegskampf noch eine große Rolle spielen kann: Drohende Gelbsperren. In Freiburg fehlt bereits Tom Krauß wegen seiner fünften Verwarnung.

Vier Gelbe Karten für Bülter, Jenz und Terodde

Abwehrchef Moritz Jenz, der gegen Hertha sein Comeback feierte, sah in der Schlussphase seine vierte gelbe Karte. Eine Sperre würde besonders wehtun, denn mit Jenz auf dem Rasen hat Schalke noch nie verloren (drei Siege, sechs Remis). Toptorjäger Marius Bülter ist ebenfalls mit vier gelben Karten vorbelastet wie auch Simon Terodde.

Marc Schwitzky bezeichnet Herthas Schalke-Auftritt auf RBB24 als „Gesamtkunstwerk des Grauens“.

Berlins Journalisten gehen die Begriffe aus

Im Text heißt es: Mit dem desolaten Auftritt hat sich Hertha dem FC Schalke zum Fraß vorgeworfen. Die 2:5-Niederlage beim Tabellenletzten hat jede Hoffnung genommen, die Klasse zu halten. Armutszeugnis, Bankrotterklärung, Totalausfall, Zusammenbruch – die deutsche Sprache birgt viele Möglichkeiten, das zu beschreiben, was Fußball-Bundesligist Hertha BSC am Freitagabend auf Schalke abgeliefert hat.

Das Vokabular ist nach vier Jahren im Abstiegskampf aufgebraucht und macht es der schreibenden Zunft immer schwieriger, die Situation von Hertha neuartig festzuhalten.