Gelsenkirchen. Kelsey Meisel und Erik Lanfer schießen die Schalker U 19 gegen Mainz ins Endspiel des DFB-Pokals. Herausragender Akteur ist jedoch ein anderer.

Während seine Spieler bis auf den traurigen Rot-Sünder Tristan Osmani noch ein bisschen feiern, strahlt Norbert Elgert. Der Trainer der U-19-Fußballer des FC Schalke 04 ist glücklich, er ist stolz auf sein Team, das soeben dank seines 2:1 (0:0)-Sieges über den 1. FSV Mainz 05, den Meister der Bundesliga-Staffel Süd/Südwest, das Finale im DFB-Pokal der Junioren erreicht hat. „Das ist sicherlich eine Top-Saison“, sagt der Fußball-Lehrer. „Jetzt schon.“

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Und an dieser Formulierung wird der 66-Jährige wohl auch nichts mehr ändern – unabhängig davon, wie dieses Endspiel am 30. April (Sonntag) im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion ausgehen wird. Dort werden Schalkes A-Junioren auf ihren West-Rivalen 1. FC Köln treffen, der Hertha BSC, den Meister der Staffel Nord/Nordost, nach Elfmeterschießen geschlagen hat.

Schalke-Trainer Norbert Elgert: „Das war ein sensationelles U-19-Spiel“

Die 1012 Zuschauerinnen und Zuschauer im Parkstadion hatten am Sonntagvormittag ein tolles Fußball-Erlebnis. „Das war von beiden Mannschaften ein sensationelles U-19-Spiel“, sagte Norbert Elgert, der sich wegen seiner Analyse des enorm starken Kontrahenten und vor allem dessen individueller Klasse in der Offensive auch für eine Fünfer-Kette entschieden hatte. Das sei vorweggenommen: Im Zentrum dieser Kette lieferte Mattes Hansen, der 18-jährige Kapitän, eine herausragende Vorstellung ab. Er hielt den Laden toll zusammen.

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Großartige Leistung am Sonntag: Kapitän Mattes Hansen – hier gegen den Mainzer 1:1-Schützen Nelson Weiper (links) – hielt den Laden des FC Schalke 04 in der Defensive ausgezeichnet zusammen. Dahinter: Vitalie Becker, der nach 25 Minuten verletzt ausschied.
Großartige Leistung am Sonntag: Kapitän Mattes Hansen – hier gegen den Mainzer 1:1-Schützen Nelson Weiper (links) – hielt den Laden des FC Schalke 04 in der Defensive ausgezeichnet zusammen. Dahinter: Vitalie Becker, der nach 25 Minuten verletzt ausschied. © Getty Images | Juergen Schwarz

Nichtsdestotrotz gaben die Mainzer in den ersten Minuten den Ton an. Ihr Pressing war so stark, dass „wir damit in der ersten Halbzeit gar nicht zurechtgekommen sind“, sagte Norbert Elgert und meinte, dass sein Team nicht nur einmal Glück gehabt habe. Bereits in der zweiten Minute musste Torwart Faaris Yusufu nach dem Schuss Nelson Weipers eine Glanzparade zeigen, und in der neunten Minute brannte es im Schalker Strafraum nach einer Ecke zweimal lichterloh. „Da haben sich die Jungs und der Torwart riesig reingeworfen“, sagte Norbert Elgert. „In der ersten Halbzeit war ich nicht so zufrieden, weil wir deutlich zu passiv waren.“

Tolle Einzelaktion: Kelsey Meisel bringt den FC Schalke 04 mit 1:0 in Führung

Kein Wunder: Diese Passivität war das entscheidende Thema der Halbzeitansprache des Schalker U-19-Trainers, der wusste, dass dieses 0:0 nach 45 Minuten für seine Mannschaft ein kleines bisschen schmeichelhaft war. Aber dann! Die Worte Norbert Elgerts nahm sich Kelsey Meisel nach nur etwas mehr als einer Minute des zweiten Abschnitts zu Herzen. Er setzte sich klasse durch und schloss platziert zur 1:0-Führung ab. Diese hatte allerdings nur sechs Minuten Bestand, weil Stürmer Nelson Weiper per Kopfball zum Mainzer 1:1 traf.

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Doch dieser Ausgleich warf das Schalker U-19-Team nicht um, bei dem Vitalie Becker bereits nach 25 Minuten verletzt ausgeschieden und durch Nicholas Engels ersetzt worden war. Der ehemalige Mainzer und jetzige Schalker Innenverteidiger hatte wegen einer schweren Muskelverletzung lange pausiert und erst vor einer Woche beim 9:0 im Schmuddelwetter-Test gegen den SC Verl wieder einen Kurzeinsatz. Sogar Norbert Elgert war erstaunt, wie gut und wie überzeugend der 19-Jährige nun durchhielt.

Handelfmeter: Erik Lanfer verwandelt zum 2:1-Siegtreffer für den FC Schalke 04

Daran änderte auch das Gegentor nichts: Schalkes Coach sah nun, was er sehen wollte. „Wir hatten uns in der Halbzeit auch dahingehend besprochen, dass wir mehr zu unseren Tugenden kommen müssen, wenn wir eine Chance haben wollen“, sagte Norbert Elgert. „Mehr Intensität, mehr und näher dran sein, Zweikämpfe gewinnen und sich auch gegenseitig mehr anfeuern.“ Und? „Dann sind wir mehr in unsere Stärken reingekommen“, meinte der Trainer-Fuchs. „Man konnte auch sehen, dass wir eine sehr fitte Mannschaft sind.“

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Und das wurde in der 84. Minute belohnt, auch wenn Benjamin Hoffmann, der Coach der Null-Fünfer, den Strafstoß nicht gegeben hätte. Nachdem Keke Topp per Kopf vorgelegt und Emmanuel Gyamfi volley abgezogen hatte, stoppte Dennis Azakir den Ball mit dem Arm, so dass Schiedsrichter Julian Bergmann auf den Punkt zeigte. Erik Lanfer lief an und schoss die Schalker U-19-Fußballer ins Glück.

Ins Finale des DFB-Pokals!

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Kelsey Meisel (47.), 1:1 Nelson Weiper (53.), 2:1 Erik Lanfer (84., Handelfmeter).

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FC Schalke 04 U 19: Yusufu - Anubodem, Hansen, Barthel, Becker (25. Engels), Gyamfi - Tonye (82. Osmani), Hadzha, Lanfer – Topp (90.+2 Kojic), Meisel (90+2 Bulut).