Gelsenkirchen. Beim 1:1 in Augsburg misslangen Tobias Mohr etliche Flanken, beim 2:0 im Test gegen Venlo legte er ein Tor vor. Was Trainer Thomas Reis sagt.
Ein großes Rätsel dieser Saison beim FC Schalke 04 ist, warum Tobias Mohr immer noch nicht richtig in der Bundesliga angekommen ist. Mit großen Hoffnungen kam der Linksfuß im Sommer 2022 für 1,1 Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim, hatte dort in der vergangenen Saison acht Tore erzielt und sieben vorgelegt. In der Hinrunde musste Mohr dann überwiegend als linker Verteidiger aushelfen - nicht seine Wunschposition. Unter Ex-Trainer Frank Kramer spielte er nicht gut, erlebte zum Beispiel in Leverkusen (0:4) und Hoffenheim (1:5, DFB-Pokal) ein Fiasko. Unter Kramer-Nachfolger Thomas Reis saß er in der Rückrunde dreimal nur auf der Tribüne. Die magere Bilanz bisher: 15 Spiele, kein Tor, nur eine Vorlage.
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In Augsburg vor einer Woche durfte er 27 Minuten mitspielen - in Überzahl sollte er beim Stand von 0:1 auf der linken Seite für die nötigen Flanken sorgen. Was aber nicht klappte. Dass das Spiel 1:1 endete, hatte wenig mit Mohr und dem ebenfalls eingewechselten Mehmet Can Aydin (rechte Abwehrseite) zu tun.
"Wir haben es in Überzahl sehr, sehr schlecht gemacht. Die Flanken waren nicht gut. Das ärgert mich brutal“, schimpfte Reis. Auch Mittelfeld-Renner Alex Kral bemängelte: "Statt 50 Flanken zu schlagen besser ruhig bleiben und 20 Flanken mit guter Qualität.“ Kritik, die sich vor allem an Mohr und Aydin richtete.
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Im Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten VVV-Venlo am Freitagnachmittag (2:0) durfte Mohr auf der linken Seite 90 Minuten spielen. In der Abwehrkette soll er nur noch im Notfall aushelfen, Reis sieht ihn in der Offensive.
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Für seine Vorstellung erhielt der 27-Jährige ein Trainer-Lob. Das erste Tor von Simon Terodde hatte er mit einer mustergültigen Flanke eingeleitet. "Die Flanken waren wesentlich besser als in Augsburg", sagte Reis auf Nachfrage dieser Zeitung und fügte hinzu. "Man sieht: Wenn die Flanken kommen, kann immer wieder etwas entstehen. Tobi hat leider selbst eine große Torchance vergeben, da hätte ich mir gewünscht, dass er das Ding mal reinmacht, damit der Knoten platzt, ähnlich wie bei Marius Bülter. Auf einmal heißt er Bültinho, macht Hackentore. Man sieht, wie so etwas befreien kann. Fußball ist eben auch viel eine Kopfsache." Abschließend sagte Reis: "Wenn er zukünftig die Flanken so bringt, dass andere die Tore machen, wäre ich auch zufrieden."
Auf einen Einsatz in der Startelf darf er aber vorerst nicht hoffen. Auf der linken Seite in der Abwehr ist Henning Matriciani erste Wahl, Herausforderer Thomas Ouwejan wieder fit. Und links vorn kommt er an Bülter aktuell nicht vorbei. Mohrs Wartezeit geht weiter.