Essen. Schalke fordert in den kommenden Rechte-Verhandlungen mehr Geld für die Quotenlieferanten. Eine Statistik stützt die Forderungen. Ein Kommentar.

Sportlich läuft es für den FC Schalke 04 in der aktuellen Bundesliga-Saison gar nicht, die Königsblauen stehen am Tabellenende. Und doch sind die Einschaltquoten bei Spielen der Königsblauen so attraktiv, dass sie von den Rechteinhabern Sky und DAZN dauernd für Einzelspiele angefordert werden. Eine Statistik belegt: In dieser Saison bestritt nur Borussia Mönchengladbach mehr exklusive Partien.

Schalke-Führung sieht kleine Gruppe von Vereinen benachteiligt

Diese Statistik unterstützt eine Forderung der Schalker Führungsetage, die in der Bundesliga seitdem heiß diskutiert wird. In Interviews mit dieser Zeitung erklärten der Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder und Aufsichtsrats-Chef Axel Hefer, der aktuelle Wettbewerb sei nicht fair. Sky und DAZN würden ihre Abos wegen einer kleinen Gruppe von Vereinen ihre Abos verkaufen, die aber bei der Verteilung der TV-Gelder benachteiligt würde. Kleinere Vereine wie Wolfsburg, Hoffenheim, Mainz und Augsburg belegen die letzten Plätze in dieser Einzelspiele-Tabelle - das war auch nicht schwierig vorherzusehen.

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Der aktuelle Stand ist so: 53 Prozent des Erlöses werden gleichberechtigt verteilt, 42 Prozent nach einer komplizierten Leistungstabelle. Nur zunächst zwei (2021 bis 2023) und dann drei Prozent (2023 bis 2025) gehen an die Klubs, die das meiste Interesse erzeugen. Basis sind aber nicht die Einschaltquoten, sondern eine Stichprobe von Allensbacher auf Basis der Befragung von rund 23.000 Personen.

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Doch bleibt es dabei oder nicht? Nach den schwierigen Rechte-Verhandlungen während der Corona-Pandemie 2020, als es für die Klubs erst einmal um Stabilität ging, dürften die nächsten Gespräche sehr viel spannender werden. Eine Entscheidung steht im kommenden Jahr an.

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Es könnte sein, dass Schalke dann nur noch in der 2. Bundesliga. Das würde Sport1 freuen. Denn der Sportsender hält die Rechte für das Top-Spiel der Zweiten Liga. Und dass Schalke dafür oft angefordert wird, ist so sicher wie das G im Vereinswappen der Königsblauen.