Gelsenkirchen. Rechtsverteidiger Cedric Brunner ist in der Startelf des FC Schalke 04 für das Revierderby beim VfL Bochum gesetzt. Er trägt eine Gesichtsmaske.

Derbyerfahrung hat Cedric Brunner nur aus der Schweiz. Im „Zürcher Derby“ zwischen dem FC und den Grasshoppers trug der inzwischen 29 Jahre alte Rechtsverteidiger das FC-Trikot – mit durchwachsener Bilanz: zwei Siege, fünf Niederlagen. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) lernt er zum ersten Mal ein Revierderby kennen – mit Schalke 04 tritt er beim VfL Bochum an. Nachdem er die Hinspiele gegen den VfL und Borussia Dortmund verletzt verpasst hatte, nimmt er nun einiges auf sich.

Der Mann mit der Maske: Schalkes Rechtsverteidiger Cedric Brunner.
Der Mann mit der Maske: Schalkes Rechtsverteidiger Cedric Brunner. © firo

Brunner, der sich vor zwei Wochen im Auswärtsspiel bei Union Berlin (0:0) einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte, wird mit einer Gesichtsmaske auflaufen. „Am Montag hatte er noch etwas Kopfschmerzen, weil die Maske gedrückt hat“, erzählte Trainer Thomas Reis. Die Maske wurde aber noch einmal angepasst, und seit Dienstag trainiert er voll mit. „Cedric ist ein Kandidat, der uns gut zu Gesicht stehen würde“, sagte Reis mit einem Augenzwinkern. Übersetzt bedeutet das: Brunner kehrt in die Anfangsformation zurück und ersetzt Mehmet Can Aydin, der beim 2:1-Erfolg über den VfB Stuttgart ausgeholfen hatte.

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Es dürfte die einzige Änderung bei den Königsblauen werden. Aydin könnte zwar auf der linken Seite für Henning Matriciani spielen - das ist aber eher unwahrscheinlich. Nach dem ersten Sieg im Jahr 2023 sieht sich Reis mit einem für Schalke ungewöhnlichen Begriff konfrontiert: Überheblichkeit. Gerald Asamoah hatte davor gewarnt. „Jetzt darf die Euphorie nicht so hoch steigen, dass wir denken, dass wir nach Bochum fahren und die weghauen“, sagte der Leiter der Schalker Lizenzspieler-Abteilung.

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Trainer Reis erklärte am Donnerstag, er hätte keine Befürchtungen dieser Art. „Die Stimmung im Training war etwas gelöster, aber so im Rahmen, dass wir wissen, wie wir die nächsten Schritte gehen. Ich habe nichts gemerkt, dass ich sagen könnte: Das Spiel wird überragend gut oder schlecht“, sagte er.

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Einige Zeit habe er darauf verwendet, sein Team auf die zu erwartende Atmosphäre im Bochumer Ruhrstadion vorzubereiten, die er als langjähriger Spieler (1995 bis 2003) und Trainer verschiedener Teams (ab 2009) genau kennt: „Es ist alles sehr eng. Es kann sehr laut und sehr hektisch werden. Es ist entscheidend, dass du einen kühlen Kopf bewahrst. Sollte uns das gelingen, wird es ein interessantes Spiel.“

Für seine langjährige Mannschaft und seinen Nachfolger Thomas Letsch hat er lobende Worte übrig. „Bochum hat eine gute Entwicklung genommen. Das liegt auch am Trainer, der einige neue Ideen eingebracht hat“, sagte Reis, der mit dem VfL die ersten sechs Spiele in der laufenden Saison verloren hatte und dann freigestellt worden war. Mit einem Lächeln beantwortete Reis die Frage, was genau besser laufen würde als unter seiner Leitung zum Saisonstart: „Er hat mehr Punkte geholt.“