Gelsenkirchen. Im Abstiegsjahr fehlten Schalke 04 wegen der Corona-Pandemie die Fans. Jetzt sind sie dabei - und das ist ein Vorteil für S04. Ein Kommentar.
Im Überschwang der Gefühle sangen die Fans des FC Schalke 04 nach dem hart umkämpften, nervenzerfetzenden, fast schon dramatischen 2:1-Erfolg über den VfB Stuttgart einen beliebten Fansong, der die sportliche Lage nicht treffend beschreibt: "Die Nummer eins im Pott sind wir." Die Nummer eins, sportlich, ist Borussia Dortmund, inzwischen gar ein Titelkandidat. Aber wenn es um die Atmosphäre im Stadion geht, um die Unterstützung der Fans selbst in Krisenzeiten, dann ist das Selbstlob der Schalker durchaus angebracht.
Schalke-Fans fehlten im Abstiegsjahr
Durch die Mini-Serie von fünf Spielen in Folge ohne Niederlage haben die Schalker 16 Punkte nach 22 Spieltagen auf dem Konto - genauso viele wie im Abstiegsjahr vor zwei Jahren am Saisonende. Doch nicht nur diese Statistik macht Hoffnung, dass Schalke doch die Überraschung Klassenerhalt noch schaffen kann. Die Mannschaft ist individuell nicht so stark besetzt wie die meisten anderen Teams, aber sie ist in der Lage, den Gegner mit aller Kraft niederzuringen - das war in der ersten Halbzeit gegen die individuell weitaus begabtere Elf aus Stuttgart der große Vorteil.
Doch der größte Unterschied zur Abstiegssaison sind die Fans im Stadion. Seit zwei Jahren erzählen viele Schalker, ihre Mannschaft wäre nie abgestiegen, wenn nicht während der Corona-Pandemie maximal ein paar Hundert Zuschauer zugelassen gewesen wären. Die Fans, vor allem in der Nordkurve, hätten mögliche Fehler in der Einstellung frühzeitig erkannt.
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Was sich aktuell in der Arena abspielt, stützt diese These. Tom Krauß, Schalkes Mittelfeld-Kämpfer, sagte selbst, die Fans hätten in den kritischen Phasen des Spiels einige Prozentpunkte ausgemacht. Einige Stuttgarter gaben an, die Wucht hätte sie überrascht.
Schalke-Profis bekommen viel Lob von den Ultras
Von den Ultras in der Kurve bekamen die Profis via Megafon viel Lob. Nach der 1:6-Niederlage gegen RB Leipzig vor einigen Wochen klangen die Worte noch deutlich anders. Eine Ansage, die bei den Profis ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Und im Abstiegskampf vielleicht gerade noch rechtzeitig kam.