Gelsenkirchen. Die beiden Außenverteidiger sind für das S04-Spiel gegen Stuttgart fraglich. Bitter: Trainer Reis muss die funktionierende Defensive umbauen.
Was Schalke 04 in diesen Tagen antreibt, ist vor allem die Hoffnung, dass ja mal irgendwann dieser verdammte Knoten platzen muss. „Uns fehlt einfach das Glück“, sagt einer, der es besonders gut wissen muss. Viele Jahre lang stürmte Gerald Asamoah für die Königsblauen, nun ist er der Chef der Lizenzspieler-Abteilung, die gerade mit dem Toreschießen besonders hadert. Viermal in Serie ist schon kein Tor gelungen, und wenn es doch noch etwas werden soll mit dem Klassenerhalt, muss der Tabellenletzte das von Asamoah beschworene Glück am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) gegen den 14., den VfB Stuttgart, fast schon erzwingen.
Und weil das mit dem Hoffen leichter funktioniert, wenn man das Positive hervorhebt, ist Maya Yoshida der richtige Mann, um über Schalkes Torkrise zu sprechen. Beenden dürfte er jene als gelernter Innenverteidiger zwar eher nicht, aber der 34 Jahre alte Japaner sagt Sätze wie diese: „Wenn es Schattenseiten gibt, muss es auch helle Seiten geben. Ich versuche, es immer positiv zu sehen.“
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Ein hellleuchtender Mutmacher – und wenn man ehrlich ist, auch der einzige – ist ja die Tatsache, dass auch hinten zuletzt viermal die Null stand, dass Schalkes Verteidigung besser agiert als noch in der Hinrunde. „Der Grund, warum wir so stabil sind, ist, dass wir jedes Spiel mit der gleichen Mannschaft gespielt haben. Wir verstehen uns gegenseitig gut“, meint Yoshida, um dann aber gleich darauf hinzuweisen, dass der Schatten in dieser Woche doch wieder ein paar mehr helle Seiten bedeckt: „Es ist sehr schade, dass einige nun nicht zur Verfügung stehen.“
Ausgerechnet jetzt also, wenn Schalke gegen Stuttgart und beim VfL Bochum am darauffolgenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) in zwei richtungsweisende Partien im Abstiegskampf zusteuert, muss Trainer Thomas Reis die Abwehr umbauen. Zuletzt verteidigten Cedric Brunner über die rechte Seite und Jere Uronen über links.
Dass Brunner ausfallen wird, ist bereits klar. Der 29-Jährige ist am Mittwoch aufgrund eines Nasenbeinbruchs, den er sich gegen Union Berlin zugezogen hat, operiert worden. Doch auch hinter Uronen (28) steht nun ein Fragezeichen. Der Finne schleppt eine Adduktorenverletzung mit sich herum und konnte am Mittwoch nur individuell arbeiten. „Wir hoffen, dass er morgen dabei sein kann“, sagt Asamoah.
Schalke bangt um Einsatz von Tom Krauß
Thomas Ouwejan, einer der Aufstiegshelden, hat ebenfalls Muskelprobleme. Der 26-Jährige fiel zuletzt ja viele Monate mit einer Innenbandverletzung aus, spielte dann bei Union von Anfang an und auch in der Woche zuvor im Testspiel gegen den SC Verl. „Es macht sich bemerkbar, wenn du lange raus bist. Für ihn war die vergangene Woche wie eine Englische Woche. Wir hoffen, dass es nichts Langfristiges ist“, berichtete Asamoah. Als Ersatz kommen U23-Spieler Henning Matriciani (22) und Mehmet Can Aydin (21) infrage – wobei Letzterer die Mittwochseinheit kurz unterbrechen musste, nachdem Michael Frey (28) ihn am Fuß erwischt hatte.
Schlimmer sah es da bei Tom Krauß (21) aus. Der Mittelfeldstratege, zuletzt unter Trainer Reis als einer der Kreativen gesetzt, ist umgeknickt und wurde mit einem Golfkart vom Trainingsplatz gefahren. Einsatz gegen Stuttgart? Fraglich. „Dafür haben wir mehr als 25 Spieler im Kader“, erklärt Yoshida, „das ist auch eine Chance für diejenigen, die lange darauf gewartet haben.“
Der Druck auf die Schalker ist groß, die Vorzeichen könnten besser sein. „Jeder weiß, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen“, meint Asamoah. „Mit den Fans im Rücken müssen wir die Stuttgarter hinten reindrücken und uns mit einem Tor belohnen.“ Wer Schalke erlöst, ist dem 44-Jährigen egal. Nur er selbst wird sich eher kein königsblaues Trikot überstreifen.