Belek. Schalke hat sich für den Abstiegskampf mit Niklas Tauer verstärkt. Im Trainingslager in Belek sprach der Mittelfeldspieler über seine Rolle.

Als die Profis des FC Schalke 04 am Mittwochvormittag bei einer Kleinfeld-Übung aggressives Gegenpressing geübt haben, war Niklas Tauer mittendrin. Alle paar Sekunden kam es zu Zweikämpfen, in denen der erste Neuzugang der Königsblauen eine gute Figur machte. Als defensiver Mittelfeldspieler war der 21-Jährige dabei in seinem Element. „Ich komme über mein Zweikampfverhalten in der Defensive“, beschreibt er seine Stärken: „Mein Biss und meine Einsatzbereitschaft zeichnen mich aus.“ Auf der Sechs könne er seine Qualitäten am besten einbringen, sagt er.

Schalke-Zugang Niklas Tauer bringt viel Aggressivität

Ein Lautsprecher ist die Leihgabe von Mainz 05 dabei allerdings nicht – zumindest nicht neben dem Platz. Da wirkt der 1,82-Meter große U20-Nationalspieler eher unscheinbar, gibt sich zurückhaltend. „Da bin ich ruhiger“, erklärt Tauer. „Auf dem Rasen bin ich dafür jemand, der dazwischenhaut.“

Genau das erwarten die Schalker von Niklas Tauer in der zweiten Saisonhälfte. „Mit seiner Aggressivität kann er uns guttun“, sagt Lizenzspielerchef Gerald Asamoah über den Neuzugang, der für die nächsten eineinhalb Jahre königsblau tragen wird. „Mein Wunsch war es, nicht nur für ein halbes Jahr irgendwo hinzugehen, die sind zu schnell vorbei. Ich wollte länger bleiben.“ Selbst im Falle eines Abstieges würde Tauer bleiben.

Und im Abstiegskampf kennt er sich aus. In der Saison 2020/21 lag er mit den Mainzern nach der Hinrunde ähnlich wie jetzt die Schalker abgeschlagen am Tabellenende – und der Klassenerhalt gelang. „Ich weiß also, dass man das Ruder noch rumreißen kann“, sagt der Neuzugang. Doch was ist der Schlüssel, um aus dem Tabellenkeller herauszukommen? „Man muss sich in einen Lauf spielen“, mutmaßt Tauer. „Wenn man das Gefühl des Sieges von Woche zu Woche mitnimmt, kann man in einen Flow kommen, dann fällt alles leichter.“

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Auf Schalke wird Tauer in der Mannschaft wohl eine wichtigere Rolle einnehmen als zuletzt in Mainz, wo er unter Trainer Bo Svensson 2022/23 nur auf drei Kurzeinsätze in der Liga kam. Zusätzlichen Druck verspürt er deshalb jedoch nicht. „In der Bundesliga muss man immer performen“, sagt er.

Niklas Tauer: Vater und Opa sind Schalke-Fans

Ein großer Schritt ist der Wechsel zu Schalke 04 für den 21-Jährigen trotzdem, denn der gebürtige Mainzer hat seine Heimat noch nie lange verlassen. Wie eng er mit den Nullfünfern verwurzelt ist, zeigt schon die Tatsache, dass auch sein kleiner Bruder Luca als Torwart für die U17 des FSV spielt. Ja selbst sein Vater Bernd kickte in der Jugend für Mainz. Übel genommen hat ihm die Familie den Wechsel nach Gelsenkirchen allerdings niemand – auch, weil sein Vater und sein Opa Schalke-Fans sind.