Belek. Schalke 04 bereitet sich seit Montag in Belek auf den Kampf um den Klassenerhalt vor. Trainer Thomas Reis wünscht sich Verstärkungen.

Beinahe unzählige Fußballplätze reihen sich in Belek an der türkischen Riviera aneinander. Es sind so viele, dass die Anlage, auf der Bundesligist Schalke 04 noch bis zum 11. Januar trainiert, gar nicht so leicht zu finden ist. Doch gegenüber von einem Gemüsebauern, der vor seinem Wohnwagen am Montag und Dienstag reichlich Wäsche zum Trocknen aufgehängt hatte, liegt der Platz etwas versteckt in einer Nebenstraße, rund 20 Minuten Fußweg vom Mannschaftshotel entfernt. Sogar eine kleine Tribüne steht Fans und Beobachtern zur Verfügung, die die Schalker in die Türkei begleiten.

Schalke-Trainer Thomas Reis lobt Bedingungen in Belek

Viele der Anwesenden sind nicht zum ersten Mal in Belek – denn seit Jahren hat sich der Ort auf die Beherbergung von Profi-Teams spezialisiert. Auch Schalkes Cheftrainer Thomas Reis kennt Belek bereits – aus diversen Besuchen in der Vergangenheit. Noch gut erinnert er sich an ein Jahr mit Dauerregen, in dem er und seine Mannschaft damals viel Pech hatten. In diesem Jahr zeigt sich der Ort wettertechnisch allerdings von seiner guten Seite: Tagsüber klettern die Temperaturen bei wolkenlosem Himmel auf knapp 20 Grad. Sehr zur Freude der Gelsenkirchener. „Die Anlage ist sehr groß, der Trainingsplatz in einem tollen Zustand, das Wetter bombastisch“, sagt Thomas Reis der WAZ. „Ich glaube, einem guten Trainingslager steht nichts im Weg.“

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Schalke bislang erst einen externen Neuzugang präsentieren konnte. Einzig der defensive Mittelfeldspieler Niklas Tauer (21), der von Mainz 05 ausgeliehen wurde, ist neu. Geht es nach den Schalkern sollen aber schon sehr bald weitere Transfers folgen. „Wir arbeiten daran. Ich würde gern noch den einen oder anderen Spieler begrüßen“, sagt Reis.

Tim Skarke (l.) ist ein heißer Kandidat auf Schalke. Noch konnte S04 aber keine Einigung mit Union Berlin erzielen.
Tim Skarke (l.) ist ein heißer Kandidat auf Schalke. Noch konnte S04 aber keine Einigung mit Union Berlin erzielen. © Getty

Weit fortgeschritten sind etwa die Verhandlungen mit Tim Skarke, der derzeit noch bei Union Berlin unter Vertrag steht. Wie die WAZ weiß, feilschen beide Teams noch um die Transfermodalitäten für den 26-Jährigen. Vorerst ist der offensive Flügelspieler aber weiter ein Köpenicker und mit dem Tabellenfünften am Montag ins Trainingslager an die spanische Costa Brava gereist.

Längst macht Thomas Reis keinen Hehl mehr daraus, dass er Skarke gern auf Schalke sehen würde. „Er hat das, was ich sehr gern habe: ein hohes Tempo“, schwärmt der 49-Jährige. „Gerade in der 2. Liga beim SV Darmstadt hat er gezeigt, dass er ein guter Fußballer ist, eine gute Mentalität hat und in beide Richtungen gut arbeiten kann.“ Reis hätte nichts dagegen, wenn er Skarke bald in seinem Team hätte, sagt er und grinst.

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Noch muss Schalke jedoch mit dem altbewährten Personal auskommen – und das macht zum Start des Winter-Camps in Belek einen guten Eindruck. Nachdem die Profis zwischen Weihnachten und Neujahr freihatten und sich im Homeoffice fit halten durften, wie es Reis formuliert hatte, wirken alle gut in Form. „Es ist niemand mit einer Plauze angekommen“, erklärt der Ex-Bochumer und ergänzt mit einem Grinsen: „Auch im Trainerteam nicht.“

Obwohl die Mannschaft schon im ersten Teil der Saisonvorbereitung Anfang Dezember viel für die Grund-Kondition geschuftet hat und in Belek viel Feinjustierung ansteht, verspricht Reis intensive Einheiten. Auf dem Programm stehen täglich zwei Trainings auf dem Feld – einmal morgens, einmal nachmittags.

Schalke-Trainer Thomas Reis schwört sein Team ein

„Wir wollen gut trainieren und die Jungs so müde machen“, sagt Reis. „Sie werden Gas geben, doch wir werden sie auch nicht überfordern.“ Der Coach werde versuchen, jeden Spieler bestmöglich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten, in der doch noch der Klassenerhalt gelingen soll. „Jeder von ihnen weiß, dass wir etwas Tolles erreichen wollen“, so Reis. „Und dafür müssen wir alle topfit sein.“