Belek. Schalke startet ins Trainingslager. Doch es gibt Gerüchte um Sportvorstand Knäbel. Der 56-Jährige soll eine Führungsposition beim DFB übernehmen.
Das Ambiente hätte beim ersten Training des FC Schalke 04 im türkischen Belek nicht besser sein können. Als die Profis um 17.30 Uhr Ortszeit erstmals den Rasen des Titanic Football Centers betraten, war die Sonne schon fast untergegangen und am Horizont zeichneten sich Gebirgsgipfel ab. Mit angenehmen Temperaturen von knapp 20 Grad war auch das Klima nahezu perfekt für intensives Training.
Genau so dürften sich die Verantwortlichen der Königsblauen den sportlichen Auftakt des zweiten Teils der Winter-Vorbereitung vorgestellt haben. Mit viel Ruhe und Akribie soll noch bis zum 11. Januar fernab der Heimat der Grundstein für den Klassenerhalt in der Bundesliga gelegt werden – obwohl dieses Ziel bei bereits fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang nach 15 Spieltagen alles andere als leicht zu erreichen sein dürfte.
Wechselt Peter Knäbel zum DFB?
Doch die Ruhe wurde schon vor der Ankunft der Mannschaft an der türkischen Riviera auf die Probe gestellt. Seit Montagmorgen sorgen Medienberichte über Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel für Gesprächsstoff bei Fans und Beobachtern der Königsblauen. Laut Bild wird der 56-Jährige für eine der Führungspositionen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gehandelt. Dem Bericht zufolge könnte Knäbel beim Verband zum Technischen Direktor werden und somit als Leiter der neugeschaffenen DFB-Akademie fungieren.
In diesem Fall würde Knäbel einen Teil der Arbeit des nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft zurückgetretenen DFB-Direktors Oliver Bierhoff übernehmen. Gemutmaßt wird über eine mögliche Doppel-Lösung mit Fredi Bobic, der einen weiteren Teil der Bierhoff-Aufgabe übernehmen könnte. Klar ist aber: Beide Manager haben noch Verträge bei ihren Klubs. Knäbel ist nach dem Abgang von Rouven Schröder auf Schalke wichtiger denn je, Bobic war erst im Sommer 2021 zu Hertha BSC gewechselt.
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Auf Nachfrage dieser Redaktion wollte sich der Aufsichtsrat von Schalke 04 nicht zu einem möglichen Abgang von Peter Knäbel äußern. Noch geben sich die Gelsenkirchener an ihrem ersten Tag in Belek entspannt – auch, weil es bislang keine Kontaktaufnahme des DFB gegeben hat. Weder bei Knäbel noch bei Schalke hat der Verband angefragt.
Was das Profil angeht, würde Knäbel aber ideal zum DFB-Job passen, denn der gebürtige Wittener hat bereits reichlich Führungserfahrung auf Verbandsebene – das können nicht viele Bundesliga-Manager von sich behaupten. Zwischen 2009 und 2014 war er Technischer Direktor beim Schweizer Fußballverband. Erfahrungen in der Jugendförderung sammelte er unter anderem auch beim FC Basel, FC Winterthur und als Technischer Direktor der Schalker Knappenschmiede. Drei Jahre war Knäbel zwischen 2019 und 2021 für die Nachwuchsabteilung zuständig, ehe er zum Sportvorstand befördert wurde.
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Klar ist aber auch: Ein Abgang von Peter Knäbel würde Schalke 04 hart treffen. Erst im Oktober hat Schalke in Sportdirektor Rouven Schröder einen Top-Manager verloren, der bislang noch nicht ersetzt werden konnten. Auch deshalb verantwortet Knäbel das Transfergeschehen in diesem Winter. Unterstützt wird er dabei von Sport-Referent René Grotus und Chef-Scout André Hechelmann.
Schalke plant noch weitere Transfers
Schon mit diesem Hintergrund ist ein schneller Wechsel von Peter Knäbel zum DFB nahezu ausgeschlossen. Mitten in der Transferphase wird er die Schalker keinesfalls verlassen – wohl auch, weil er noch Neuzugänge nach Gelsenkirchen lotsen will. Etwa Tim Skarke (26), der von Union Berlin kommen soll. Die Verhandlungen zwischen beiden Klubs sind zwar weit fortgeschritten, doch noch wird um die Transfermodalitäten gefeilscht.